30. Oktober 2024, 16:28 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
GE. Frauen-Power im Kunstmuseum Gelsenkirchen: Mit zwei parallelen Ausstellungen stellt das Team um Museumsleiterin Julia Höner ab 9. November 2024 die Arbeiten von gleich zwei Künstlerinnen aus unterschiedlichen Generationen in den Mittelpunkt.
„Interzone“ ist dabei der Ausstellungstitel der Werkschau von Alona Rodeh, die zu den bekanntesten Gegenwartskünstlerinnen Israels zählt und in Berlin lebt. Der Titel, den sie für ihre Ausstellung gewählt hat, verweist auf einen gleichnamigen Ort in einem Buch des Schriftstellers William S. Burroughs und deutet auf einen Schwellenzustand hin, in dem die Gesetze der Physik, soziale Verbindlichkeiten und gesellschaftliche Strukturen in Bewegung geraten. Ihre Kunstwerke erstellt Alona Rodeh mit Hilfe von Spielsoftware, um eine Choreografie aus Licht, Sound und Bewegung zusammenzustellen. „Im gesamten Untergeschoss unseres Kunstmuseums inszeniert die Künstlerin eine Rauminstallation, die an das Stadtleben bei Nacht erinnert“, erzählt Museumsleiterin Julia Höner.
Linien, Licht und Schatten
Das fein austarierte Spiel von Licht und Schatten spannt dabei den Bogen zur zweiten Ausstellung, die in der Villa des Kunstmuseums am selben Abend eröffnet wird. Unter dem Titel „Pictorial Action“ sind Werke der 2016 verstorbenen Künstlerin Marianne Aue zu erleben. Ihr künstlerisches Markenzeichen sind monochrome Strukturreliefs, die sich an der Schwelle zwischen Malerei und plastischen Arbeiten aus der Wechselwirkung von Licht und Schatten speisen. Nachdem ihr Werk lange Zeit aus dem Fokus geraten war, konnte ihr Nachlass vor wenigen Jahren geborgen werden. Das Kunstmuseum Gelsenkirchen widmet Marianne Aue nun die erste museale Einzelausstellung seit den 1960er Jahren. Die Linie, das bildnerische Grundelement von Aues Kunstwerken, lässt sich derweil auch in vielen Werken konstruktiver Kunst in der hauseigenen Museumssammlung finden. Beide Ausstellungen werden eröffnet am
Freitag, 8. November,
um 19 Uhr im
Kunstmuseum Gelsenkirchen an der
Horster Straße 5-7 in
45897 Gelsenkirchen.
Die Ausstellungseröffnung ist öffentlich und hält um 20.30 Uhr noch eine besondere Überraschung bereit: Für die Museumsfassade hat die Künstlerin Alona Rodeh eine Lichtinstallation entwickelt, die manuell vom Publikum über eine Tastatur aktiviert und verändert werden kann. Bei ihr lassen sich unter den für Gelsenkirchen produzierten Werken der Ausstellung übrigens auch erstmals zwei Videospiele für mehrere Nutzerinnen und Nutzer finden, die zur Interaktion mit den Werken einladen und eine lebendige Verbindung zu den interaktiven Bereichen der Museumssammlung schaffen.
„Pictorial Action“ mit Werken von Marianne Aue ist bis zum 16. Februar 2025 im Kunstmuseum zu sehen, „Interzone“ von Alona Rodeh bis zum 2. März 2025. Das Kunstmuseum öffnet jeweils dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr, der Eintritt ist immer frei. Weitere Informationen unter www.kunstmuseum-gelsenkirchen.de