21. November 2024, 12:48 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
GE. Das Institut für Stadtgeschichte, das Amtsgericht Gelsenkirchen und das triastheater laden gemeinsam am Mittwoch, 27. November 2024, um 18 Uhr zu einem Vortrag von Dr. Marcus Roth, Frankfurt am Main, mit anschließender Diskussion in die Dokumentationsstätte „Gelsenkirchen im Nationalsozialismus“, Cranger Straße 323, 45891 Gelsenkirchen ein.
Ab Dezember 1963 saßen 22 Männer in Frankfurt auf der Anklagebank, die zwanzig Jahre zuvor noch im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz an der Ermordung von mehr als einer Millionen Menschen beteiligt waren. Erstmals mussten sich in der Bundesrepublik Deutschland Täter von Auschwitz vor Gericht erklären. Dass es so weit kam, verdankt sich einem Zufall und der Entschlossenheit des hessischen Generalstaatsanwalts Fritz Bauer. Er machte diesen Prozess, in dem über 200 Überlebende aus aller Welt aussagten, zu einer historischen Lehrstunde für die bundesrepublikanische Gesellschaft.
Markus Roth spricht über die Vorgeschichte, den Verlauf und Ausgang dieses wichtigen NS-Prozesses und stellt die Akteure vor. Der Prozess war ein zentraler Wendepunkt in der Geschichte der Bundesrepublik und ihrer Haltung zu den NS-Verbrechen und Tätern. Markus Roth bettet den Prozess in das gesellschaftliche Klima der Zeit ein, das geprägt war von Beschweigen, Leugnen, aber auch Aufbegehren und kritischen Fragen an die Tätergeneration.
Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „Auschwitz vor Gericht“ – 60 Jahre Frankfurter Auschwitzprozess von Stadt Gelsenkirchen, Institut für Stadtgeschichte, Amtsgericht Gelsenkirchen und triastheater.
Der Eintritt ist frei.