14. März 2025, 13:51 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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GE. Mit gleich zwei neuen Ausstellungen startet das Kunstmuseum Gelsenkirchen in den Frühling. Beide Ausstellungen eint, dass sie den Blick der Betrachtenden auf ungewöhnliche Materialien und Muster lenken.
Nadira Husains „Liquid Grids“ besteht dabei aus einem einzigen, riesig großen Werk: Ihr Wandbild im großen Schaufenster an der Museumsfassade verwandelt das Kunstmuseum Gelsenkirchen in ein „24-Stunden-Museum“ und ist von außen rund um die Uhr zu bewundern. In der Wandmalerei der gebürtigen Pariserin verschmelzen auf über 15 Metern Länge Motive aus islamischer Kunst, europäischer Kunstgeschichte und westlicher Populärkultur. Husains reicher Zeichenschatz spiegelt ihre biografische Verwurzelung in europäischen und indisch-islamischen Traditionen wider.
Rauchende Engel und krabbelnde Insekten
In ihrem Wandbild „Liquid Grids“ treffen rauchende Engel auf krabbelnde Insekten, auch Schlümpfe gibt es zu entdecken – und wer genau hinschaut, findet zahlreiche Stilzitate der Kunstgeschichte. Virtuos verwebt Husain Materialien, Techniken sowie Figuren und Symbole verschiedener Kulturen zu einem gleichberechtigten Nebeneinander. Das zentrale Gestaltungselement der Wandarbeit für Gelsenkirchen ist ein Muster aus Sternen, das auf islamische Ornamentformen verweist, die mit der Unendlichkeit der Schöpfung assoziiert werden.
Gute und schlechte Träume
Die zeitgleich eröffnende Gruppenausstellung „Hyle²“ stellt Materialien und ihren Wert in den Mittelpunkt. Das Wort „Hyle“ steht im Altgriechischen nicht nur für Holz, sondern für einen unbehandelten Rohstoff. Die Erfolgsgeschichte des Ruhrgebiets ist eng mit der Förderung des Rohstoffs Kohle verbunden. Mit Blick darauf thematisiert die Ausstellung „Hyle²“ den Übergang zwischen traditionellen und neuen ökonomischen Ressourcen und die Folgen des Versiegens der Materialvorkommen.
Die Ausstellung widmet sich jedoch auch dem Thema Kohle im Sinne von Geld, das nichts anderes ist als ein mit Bedeutung besetztes Material, welches gegen Güter und Waren eingetauscht werden kann. Und doch ist Geld ein Stück Material, das gute und schlechte Träume bereiten kann und dem gedanklich viel Zeit geschenkt wird.
Kooperation mit Residence NRW⁺
Die Gruppenausstellung zeigt Kunstwerke von Malte Bartsch, FAMED, Russell Perkins, RELAX (chiarenza & hauser & co), Stirnimann-Stojanovic und Young-Hae Chang Heavy Industries, die sich mit wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Strukturen unserer Gegenwart auseinander setzen.
Die Ausstellung „Hyle²“ entsteht in Kooperation des Kunstmuseum Gelsenkirchen mit dem Stipendienprogramm Residence NRW⁺ und wird kuratiert von Kristina Grigorjeva und Undine Rietz. Diese werden am Tag der Eröffnung auch die Einführung in die Werke gestalten, während Museumsleiterin Julia Höner in die Ausstellung „Liquid Grids“ einführt.
Beide Ausstellungen werden am
Freitag, 28. März,
um 19 Uhr im
Kunstmuseum Gelsenkirchen an der
Horster Straße 5-7 in
45897 Gelsenkirchen
mit Grußworten von Stadtdirektor Luidger Wolterhoff und Museumsleiterin Julia Höner eröffnet, Interessierte sind herzlich eingeladen. „Liquid Grids“ ist bis zum 16. November rund um die Uhr zu sehen, „Hyle²“ kann bis zum 1. Juni besichtigt werden. Das Kunstmuseum Gelsenkirchen öffnet jeweils dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist immer frei. Mehr Info auf www.kunstmuseum-gelsenkirchen.de.