24. April 2025, 12:34 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
GE. Das Institut für Stadtgeschichte lädt am Mittwoch, 30. April 2025, um 18 Uhr zu einem Vortrag von Dr. Ludger J. Heid, Duisburg, in die Dokumentationsstätte „Gelsenkirchen im Nationalsozialismus“, Cranger Straße 323, 45891 Gelsenkirchen ein. Der Vortrag steht unter dem Thema Ostjüdische Arbeiter im Ruhrgebiet 1915-1923 - "Mehr Intelligenz als körperliche Kraft".
Der enorme Bedarf an Arbeitskräften während des Ersten Weltkriegs veranlassten Militär und Wirtschaft, zur Ankurbelung der deutschen Rüstungsindustrie ausländische Arbeiter - auch unter Zwang - für die deutschen Fabriken zu rekrutieren. Unter den Arbeitern aus dem russisch-polnischen Okkupationsgebiet befanden sich auch etwa 150.000 sogenannte Ostjuden. Allein 4.000 von ihnen arbeiteten als Kumpel in den Kohlegruben des rheinisch-westfälischen Industriegebietes unter Tage. Sie alle widerlegten eindrucksvoll die antisemitische Legende, dass Juden zur körperlichen Arbeit nicht willens oder fähig seien. Davon zeugt auch das viel zitierte rein hebräische Wort, das als Ehrenwort der Ruhrgebietsarbeiter gilt: Maloche.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e. V. statt.
Der Eintritt ist frei.