18. Januar 2016, 13:44 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
Eine vernünftige Kulturpolitik gehört zum unverzichtbaren Kern dessen, was eine Stadt als freiwillige Aufgabe zu leisten hat – das erklärte Oberbürgermeister Frank Baranowski in seiner Begrüßung zum Neujahrsempfang 2016 der Stadt Gelsenkirchen. Und weil Gelsenkirchen diese Position über die Jahre sehr ernst genommen und den Kulturetat auch in Jahren des Spardrucks verteidigt hat, stand der Empfang 2016 ganz im Zeichen eines Themas: der Kultur.
Auf der Bühne des im Musiktheaters im Revier diskutierten vier Vertreter des Gelsenkirchener Kulturlebens mit WDR-Moderator Matthias Bongard über verschiedene Facetten des Themas, von der Alltags- bis zur Hochkultur. Michael Gees vom Consol Theater und Marc Grandmontagne von der Kulturpolitischen Gesellschaft verwiesen auf die große soziale Bedeutung von Kultur – in der Form von Vorführungen wie auch der Möglichkeiten, selbst kreativ werden zu können. Florian Beisenbusch von Bang Bang Gelsen hob hervor, dass auch ein vernünftiges Nachtleben ein wichtiger kultureller Faktor sei. Ballettdirektorin Bridget Breiner, die gerade zum zweiten Mal mit dem Deutschen Theaterpreis ausgezeichnet wurde, verglich Ballett mit Fußball: Nicht jeder müsse Gefallen daran finden. Aber wenn man sich mit beidem beschäftigte, könne beides viel Freude und Inspiration schenken. Zudem zeigte sich die gebürtige Amerikanerin sehr angetan von der Vielzahl an Kultureinrichtungen in Deutschlands Städten.
Zu einem Empfang zum Thema „Kultur“ gehörte natürlich auch entsprechendes Programm: Das Musiktheater im Revier präsentierte vorab Auszüge aus der Rocky Horror Show, die ab April ins Programm aufgenommen wird, und der Kabarettist Max Uthoff unterzog die Bundespolitik einer kritischen Betrachtung. Gut 800 geladene Gäste aus den verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen nahmen die Inspiration aus dem zweistündigen Bühnenprogramm auf und diskutierten bis in die Nacht im Foyer des Musiktheaters.