03. März 2016, 13:00 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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GE. Viel Aufmerksamkeit und Lob haben Oberbürgermeister Frank Baranowski und sieben weitere Oberbürgermeister und drei Landräte der Metropole Ruhr sowie die Regionaldirektorin des Regionalverbandes Ruhr (RVR) bekommen, die in den letzten beiden Tagen gemeinsam die Visitenkarte der grünen Metropole Ruhr in Brüssel abgegeben haben. Um die Stärken der Region auf den Gebieten von grüner Infrastruktur zu zeigen, hat die Delegation in zwei Tagen zahlreiche Fachgespräche mit ranghohen Beamten und Experten der Generaldirektionen für Umwelt und den Ressorts für Klimapolitik, Regionalpolitik, Forschung und Innovation sowie Mobilität und Verkehr geführt. Zudem gab es am Mittwochabend eine Präsentation vor EU-Abgeordneten.
„Das Ruhrgebiet ist grüner als viele denken, das trägt stark zur Lebensqualität in unseren Städten bei, schon heute. Aber wenn wir nun über den Status Quo hinaus denken, wenn wir an große Zukunftsfragen denken, an den Klimawandel, an die Erfordernis, eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung zu sichern mit Beschäftigungschancen in einer Region von heute gut 5 Millionen Menschen, wobei die Zahl durch Flucht und Zuwanderung nochmals steigen wird – wenn wir diese Perspektive einnehmen, dann ist es ratsam, dass wir uns nicht mit dem Gegebenen zufrieden geben“, sagte Oberbürgermeister Frank Baranowski in seiner Rede: „Klar ist dabei eins: Mit seinen Voraussetzungen kann das Ruhrgebiet ein spannender Raum für Investitionen in die grüne Infrastruktur werden.“
In Düsseldorf bereitet das Umweltministerium derzeit einen Förderaufruf „Grüne Infrastruktur NRW“ mit einem Fördervolumen von bis zu 80 Millionen Euro vor. Die Förderphase geht von 2016 bis 2020. Die Aufmerksamkeit für die vielen Best-Pratice-Beispiele im Ruhrgebiet in Brüssel wollen die Städte und Kreise nutzen, um ihre Verhandlungsposition mit dem NRW-Umweltminister zu stärken.
Das Thema Grüne Infrastruktur besitzt auf der europäischen Ebene eine hohe politische und sachliche Aktualität. Die Metropole Ruhr gilt, auch im europäischen Maßstab, als Modellregion. Das Alleinstellungsmerkmal des Ruhrgebiets gegenüber anderen Ballungsräumen in Europa liegt in der langjährigen und anhaltenden Investitionstätigkeit in den Handlungsfeldern der Grünen Infrastruktur – ausgelöst unter anderem durch die IBA Emscher Park. Was Europa in anderen Ballungsräumen erreichen möchte, kann die Metropole Ruhr oftmals schon vorweisen, lautet ein weiteres Ergebnis der Gespräche.
Ein weiteres zentrales Resultat der zweitägigen Beratung ist: Die Grüne Infrastruktur ist eine starke Plattform für gemeinsames Handeln und gemeinsame Zusammenarbeit im Ruhrgebiet. Aktuell umfasst das Thema fünf Handlungsfelder, auf denen die verschiedenen Akteure von Städten und Kreisen, Regionalverband und Emschergenossenschaft bereits eng zusammenarbeiten. Die fünf Leitprojekt sind: der Emscher Landschaftspark, der Umbau des Emschersystems, der grüne Städtebau Ruhr, das Radwegesystem Ruhr und die Klima und Energieeffizienz Initiative Ruhr – von der InnovationCity bis zur KlimaExpo.NRW. Die Kooperation auf diesen Themenfeldern bildet das Fundament für qualitatives Wachstum sowie nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung.
In Brüssel kündigte die Ruhrgebiets-Delegation an, dass dieses Themenspektrum aktuell und in kommenden Jahren von überregional wahrnehmbaren Ereignissen begleitet wird. Dazu gehören: Europäische Grüne Hauptstadt Essen 2017, InnovationCityRuhr, Landesgartenschau 2020, Fertigstellung des Emscherumbaus, Radschnellweg Ruhr (RS1), Klimametropole Ruhr und KlimaExpo.NRW 2022 sowie Internationale Gartenschau IGA 2027.
Die Metropole Ruhr zählt zu den größten Ballungsräumen in Europa. Zu ihr gehören 11 kreisfreie Städte und 4 Kreise mit insgesamt rund 5,1 Millionen Einwohner/innen. Zur grünen Infrastruktur zählen unter anderem: 187 Parks, 37 Halden und Landmarken, die Emscherinsel 130 Kilometer renaturierte Flussläufe, neun Klimaschutzsiedlungen sowie mehr als 700 Kilometer Radwege
Die Delegation vertritt die Städte Bochum, Bottrop, Dortmund, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Hagen, Hamm, Herne, Mülheim an der Ruhr, Oberhausen sowie die Kreise Ennepe-Ruhr-Kreis, Recklinghausen, Unna und Wesel und die Emschergenossenschaft.
Die Teilnehmer und Teilnehmerin der Brüssel-Reise der Metropole Ruhr
• Thomas Eiskirch, Oberbürgermeister Stadt Bochum
• Bernd Tischler, Oberbürgermeister Stadt Bottrop
• Thomas Westphal, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Dortmund
• Dr. Ralf Krumpholz, Beigeordneter Stadt Duisburg
• Thomas Kufen, Oberbürgermeister Stadt Essen
• Frank Baranowski, Oberbürgermeister Stadt Gelsenkrichen
• Erik O. Schulz, Oberbürgermeister Stadt Hagen
• Thomas Hunsteger-Petermann, Oberbürgermeister Stadt Hamm
• Dr. Frank Dudda, Oberbürgermeister Stadt Herne
• Peter Vermeulen, Beigeordneter Stadt Mülheim an der Ruhr
• Daniel Schranz, Oberbürgermeister Stadt Oberhausen
• Olaf Schade, Landrat Ennepe-Ruhr-Kreis
• Michael Makiolla, Landrat Kreis Unna
• Dr. Ansgar Müller, Landrat Kreis Wesel
• Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender Emschergenossenschaft und Lippeverband
• Karola Geiß-Netthöfel, Regionaldirektorin Regionalverband Ruhr (RVR)