04. Januar 2013, 08:55 Uhr | Stadtbibliothek Gelsenkirchen
2012
Warmherzig. Das ist ein Wort, mit dem man den Film treffend umschreiben kann. Außerdem ist er amüsant und unterhaltsam. Dabei kann man mit einer Story, die sich um Tiere und Kinder dreht, sehr schnell ins Kitschige abgleiten, tut der Film aber nicht. Er beschreibt stattdessen die Geschichte einer Familie, die das Wagnis eingeht, einen heruntergekommenen Zoo zu kaufen und wieder zu eröffnen. Da der Film nach einem echten Ereignis gedreht wurde, kann man nicht einmal sagen, er wäre unrealistisch. Der echte Ben Mee hat einen Zoo eröffnet, wenn auch nicht in den USA und der Dartmoor Zoo besteht bis heute.
So wurde die Geschichte nur ein wenig aufpoliert und für das Kino geglättet.
Hier ist Ben bereits Witwer und kümmert sich rührend um seine Kinder, wobei sein Sohn es ihm nicht besonders leicht macht. Zusätzlich ist der attraktive Witwer den Avancen seiner Nachbarinnen ausgesetzt.
Als sein Sohn Dylan der Schule verwiesen wird, entschließt sich Ben, mit den Kindern wegzuziehen und neu anzufangen. Sein Traumhaus hat allerdings einen Schönheitsfehler. Es ist ein Zoo.
Man nimmt Matt Damon seine Rolle sofort ab. Sein Ben Mee ist nicht nur ein Freund schneller Entscheidungen, sondern vor allem verzweifelt auf der Suche nach etwas, dass seine Familie wieder zusammenbringt. Ein Haus auf dem Land, bevölkert mit Tieren erscheint da die Chance zu sein.
So einfach ist das natürlich nicht und so steht Mee bald vor ein paar ungewöhnlichen Problemen. Zum Glück hat er nicht nur eine tolle Familie, sondern auch die Angestellten des Zoos auf seiner Seite.
Mit schlechteren Schauspielern würde das vielleicht nicht funktionieren, aber jede Rolle, besonders die der Kinder, ist sehr gut besetzt. Wer schon mal schlechte Kinderschauspieler gesehen hat, weiß zu schätzen, was die beiden hier leisten.
Überhaupt, der Film hat zwar eine positive Grundstimmung, auf Süßlichkeiten wird hier aber weitestgehend verzichtet. Auch blitzt zwar immer wieder Humor auf, aber der bleibt im Hintergrund. Ich hatte an dem Film wirklich nichts, aber auch gar nichts auszusetzen. Sogar der Soundtrack ist gelungen.
Wer einen schönen Familienfilm sucht, ist hier gut aufgehoben.
Iris Jockschat
DVD-FILM WIR
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