12. Mai 2016, 15:51 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
Manfred vom Sondern und Ulrike Karn von der Arbeitsgruppe Open Data, Prof. Kurt Weichler, Vizepräsident für Kommunikation an der Westälischen Hochschule, Oberbürgermeister Frank Baranowski (v.l.). Foto: Stadt Gelsenkirchen. Bildrechte: Stadt Gelsenkirchen
Die Stadt Gelsenkirchen möchte ihre Daten als „Offene Daten“ (Open Data) zur freien Weiterverwendung für jedermann zur Verfügung stellen. Eine Arbeitsgruppe der Stadtverwaltung hat jetzt ein entsprechendes Konzept zur Einführung von Open Data in Gelsenkirchen vorgelegt.
Das Konzept wird zudem am kommenden Donnerstag (19. Mai) im Haupt-, Finanz-, Beteiligungs- und Personalausschuss (HFBP) vorgestellt. Der Start von Open Data ist nach einer neunmonatigen Vorbereitungsphase vorgesehen, so dass voraussichtlich im Frühjahr 2017 die ersten Offenen Daten zur Verfügung stehen werden. Es folgt eine einjährige Testphase mit anschließender Evaluation. Mit der Umsetzung des Konzeptes gehört Gelsenkirchen NRW-weit zu den ersten etwa 20 Kommunen, die Open Data anbieten.
„Mit Open Data nutzen wir den Rohstoff Information nicht mehr nur stadtintern, sondern wir stellen ihn Dritten zur Verfügung. Das ist ein weiterer wichtiger Schritt hin zu mehr Transparenz und Bürgerbeteiligung“, so Oberbürgermeister Frank Baranowski. Dem Prinzip von Open Data folgend kann künftig jeder, der über das entsprechende Programmier-Know-how verfügt, die Daten der Stadt weiterverwenden und daraus Apps oder Internetseiten entwickeln.
Erste Kontakte zu potenziellen Anwenderinnen und Anwendern wurden bereits geknüpft – u.a. zur Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen. In den Studiengängen Journalismus und PR sowie Kommunikationsmanagement baut die Hochschule ihr Know-how in Sachen Open Data jetzt verstärkt aus, die Absolventinnen und Absolventen sollen lernen, wie sie künftig große Datenmengen sinnvoll für ihre journalistische Arbeit nutzen können. Darüber hinaus leistet das renommierte Institut für Internet-Sicherheit an der Hochschule einen wichtigen Beitrag zu Vertrauenswürdigkeit und Sicherheit im Internet. „Es bieten sich also viele Anknüpfungspunkte zwischen dem Open Data-Projekt der Stadt und der Westfälischen Hochschule. Daher freuen wir uns, die Stadt Gelsenkirchen bei ihrer ambitionierten Pionierarbeit in Sachen Open Data begleiten zu können“, betont Prof. Kurt Weichler, Vizepräsident für Kommunikation an der Westfälischen Hochschule.
Mit der Einführung von Open Data beschreitet Gelsenkirchen seinen Weg zur vernetzten Stadt weiter: Viele Online-Dienste erleichtern den Bürgerinnen und Bürgern schon jetzt den Kontakt zu ihrer Stadt. Es gibt Beteiligungsformate wie den Bürgerhaushalt Gelsenkirchen. Öffentliche W-LAN Hotspots werden konsequent ausgebaut, die Glasfaserinfrastruktur für schnelles Internet ist an Schulen und in den Gewerbegebieten nahezu flächendeckend verbreitet. Im Rahmen der jüngst vereinbarten Kooperation mit dem chinesischen Technologieanbieter Huawei* wurden inzwischen konkrete Arbeitsfelder definiert, um gemeinsam digitale Lösungen für mehr Lebensqualität zu entwickeln.
Zunächst wird die Stadt mit rund 50 Datensätzen starten, vor allem mit statistischen Daten und Daten zu städtischen Einrichtungen wie Schulen, Kindergärten, Spielplätzen oder Parkanlagen. Sukzessive werden weitere Daten hinzukommen. Baranowski: „Es gibt unter den Anwenderinnen und Anwendern so viele innovative und kreative Ideen, ich bin mir sicher, dass auch wir als Stadt davon profitieren werden.“
*Anm. d. Red.: Auf die damals unterzeichnete Absichtserklärung folgte kein bindender Vertragsabschluss.