27. September 2018, 13:01 Uhr | Knappschaft Kliniken Gelsenkirchen-Buer GmbH
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Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen eröffnete am 26. September 2018, das Zentrum der Hyperbaren Sauerstofftherapie am Bergmannheil Buer. Das neue Druckkammerzentrum in Gelsenkirchen schließt eine Versorgungs- und Therapielücke.
In zwei Druckkammern können maximal 24 HBO-Patienten gleichzeitig behandelt werden – rund um die Uhr, an allen 365 Tagen des Jahren. „Das ist nicht in allen Druckkammern die Regel“, so Abteilungsleiter Georg Rinneberg, „Bundesweit garantieren diese Kapazitäten zurzeit acht Zentren. Wir tragen künftig wesentlich dazu bei, diese Unterversorgung zu beseitigen.“ Je nach Bedarf werden die Kammern mit Intensivbetten, Liegen oder Sitzen bestückt. Beide Kammern kosten 1,5 Millionen Euro.
Notfallmedizin und Therapieoption bei Wundheilungsstörungen
„Notfallpatienten mit einer Kohlenmonoxidvergiftung, einer Luft- und Gasembolie oder einer Gasbrandinfektion werden hier ebenso behandelt wie Taucher nach einem Tauchunfall“, erklärt der leitende Oberarzt Clemens Henze. „In den Druckkammern können wir auch ambulante Patienten versorgen, die unter schweren chronischen Wundheilungsstörungen wie dem diabetischen Fußsyndrom leiden. Chronische Knochenentzündungen, Knochennekrosen in den Gelenken oder Strahlenschäden sind weitere Indikationen für eine hyperbare Sauerstofftherapie.“
Der unter Überdruck eingeatmete reine Sauerstoff, also die Hyperbare Sauerstofftherapie (HBO) bewirkt, dass Gewebe deutlich besser mit Sauerstoff versorgt wird. „Das fördert die Wundheilung des Gewebes in Wunden oder Knochen und fördert auch das Wachstum kleiner Blutgefäße. Sauerstoff hat auch eine bakterienabtötende Wirkung“, so Henze, „Die Effekte hoher Sauerstoffkonzentrationen im Gewebe geben bei einigen Erkrankungen den entscheidenden Impuls zur Besserung oder Heilung.“
Hyperbare Sauerstofftherapie?
Die HBO ist angewandte Physik: In der Druckkammer atmen die Patienten mit einer Atemmaske medizinischen Sauerstoff ein, der über die Lunge ins Blut gelangt. Der Überdruck bewirkt, dass der Sauerstoff im Blut in Lösung übergeht. Gestörte Wundheilungsprozesse können so wieder in Gang gebracht werden. Die HBO ist ein weltweit bewährtes und anerkanntes Behandlungsverfahren.
Ansprechpartner:
Clemens Henze ist ein erfahrener Druckkammerarzt. Die Hyperbare Sauerstofftherapie ist das Spezialgebiet des Anästhesisten, der auch Notfall- und Intensivmediziner ist. Zuletzt leitete er das Druckkammerzentrum im Klinikum Ludwigsburg.
Tel.: 0209 5902-7570
Georg Rinneberg sagt, er sei ein „HBO-Aktivist“. Er gründete in den 90er Jahren mit anderen Druckkammerbetreibern den Berufsverband VDD e.V. und war dort über zwölf Jahre Geschäftsführer. Das bislang einzige deutschsprachige Lehrbuch zur Hyperbarmedizin hat er initiiert und mitherausgegeben. Sein Rat und seine Erfahrung beim Thema HBO werden in der Gesundheitspolitik sehr geschätzt.
Tel 0209 - 5902-7446