30. Januar 2019, 13:39 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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GE. Einkaufen, bezahlen, kommunizieren – acht von zehn Menschen in Deutschland nutzen laut aktuellen Erhebungen des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (Bitkom) ein Smartphone. Und das längst nicht nur zum Telefonieren, sondern zur Organisation des gesamten Alltags.
Und künftig auch für Behördengänge. Ein Gelsenkirchener Modellprojekt soll es möglich machen, dass auch der Austausch der Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Stadt bald einfach und rechtssicher übers Smartphone abgewickelt wird. Dafür wird in der Digitalen Modellstadt Gelsenkirchen nun eine „Smartphone-Bürger-ID“ entwickelt.
„In Zukunft sollen die Menschen ihr Smartphone wie einen Personalausweis im Kontakt mit ihrer Stadt nutzen können“, erklärt Markus Hertlein, Geschäftsführer des Gelsenkirchener High Tech-Start-Ups XignSys GmbH, das das Projekt gemeinsam mit der Stadt Gelsenkirchen und der Westfälischen Hochschule auf den Weg gebracht hat. Grundlage dafür ist das von XignSys entwickelte, sichere Authentifizierungsverfahren XignQR. Die Bürgerinnen und Bürger können über dieses Verfahren künftig einfach und direkt in Kontakt zur ihrer Kommune treten, und das ohne zusätzliche Hardware oder die mehrfache Eingabe von Passwörtern in verschiedenen Systemen. Für die Sicherheit des Verfahrens war an der Entwicklung außerdem das renommierte Institut für Internet-Sicherheit der Westfälischen Hochschule beteiligt. „Mit der Smartphone Bürger-ID werden wir eines der größten Risiken im Internet, die Nutzung von Passwörtern, reduzieren und mit Hilfe einer Multi-Faktor Authentifikation und digitaler Signatur einen neuen Level von Vertrauenswürdigkeit erreichen“, so Prof. Dr. Norbert Pohlmann, Leiter des Instituts für Internet-Sicherheit.
Schnittstellen der Smartphone-Bürger-ID zu bestehenden Technologien wie beispielsweise dem Servicekonto.NRW sorgen zum einem für maximale Effizienz und optimale Nutzbarkeit, zum anderen wird die Smartphone-Bürger-ID dadurch zum Modell, das problemlos von anderen Kommunen übernommen werden kann – wie zum Beispiel von der Stadt Aachen, einem weiteren Kooperationspartner des Projektes.
„Was in Gelsenkirchen entwickelt wurde, ist zukunftsweisend und hat Modellcharakter für andere Kommunen nicht nur in Nordrhein-Westfalen, sondern in ganz Deutschland“, betont Dr. Thomas König, Leiter der Gruppe Innovation, Zukunftsmärkte, Technologietransfer beim Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes NRW (MWIDE), das die „Smartphone-Bürger-ID“ aus Mitteln zur Förderung von digitalen Modellregionen finanziert. „Dieses besondere Merkmal war für das Ministerium eine zentrale Voraussetzung für die Förderung.“
Die Smartphone-Bürger-ID ist eine wichtige Grundlage dafür, dass die Menschen künftig viele Bürgerservices direkt, einfach und sicher über ihr Smartphone abwickeln können. „Die drei Jahre Projektlaufzeit für die Bürger-ID werden wir nutzen, um nun konkrete Anwendungsbeispiele zu entwickeln“, beschreibt Manfred vom Sondern, CDO für die vernetzte Stadt Gelsenkirchen, die nächsten Schritte. Eines davon wird die Verknüpfung der Smartphone-Bürger-ID mit dem Bewohnerparken sein, viele weitere Lösungen sind denkbar. „Die Smartphone-Bürger-ID ist ein weiterer wichtiger Baustein für die vernetzte Stadt Gelsenkirchen. Die Menschen sind es heutzutage gewöhnt, ihre täglichen Geschäfte über das Smartphone abzuwickeln, und das mit möglichst wenigen Hürden. Künftig wird das auch im Kontakt mit ihrer Stadt so sein“, ist Manfred vom Sondern überzeugt.
Die „Smartphone-Bürger-ID“ ist ein Kooperationsprojekt der Stadt Gelsenkirchen, der Gelsenkirchener XignSys GmbH, der Westfälischen Hochschule und der Stadt Aachen. Es wird aus Mitteln zur Förderung von digitalen Modellregionen des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes NRW (MWIDE) finanziert. Das gesamte Fördervolumen beträgt rund 3,8 Mio. Euro, Projektlaufzeit ist bis Ende 2021.