23. Mai 2019, 13:57 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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Mit Gießkanne und Spaten erstellen fünf Personen ein Beet in der Innenstadt. Bildrechte: Stadt Gelsenkirchen
Die Ein- und Ausgangsbereiche des Hauptbahnhofs prägen den Eindruck von der Stadt, sind eine Visitenkarte. Ein rund neun Quadratmeter großes Beet im südlichen Bereich des Hauptbahnhofs zeichnet nun ein freundliches, buntes Bild. Angelegt haben es wohnungslose und suchtkranke Menschen im Rahmen des Projektes „Verwurzelt“. Sie sollen auch die Pflege des Beetes übernehmen. „Verwurzelt“ ist ein Projekt der Streetworkerinnen des Caritasverbandes für die Stadt Gelsenkirchen e. V. in Kooperation mit Arzt Mobil Gelsenkirchen e. V.. Kooperationspartner der Aktion sind die Stadt Gelsenkirchen, der Präventionsrat Gelsenkirchen (PräGE) und GELSENDIENSTE.
„Weil es unsere Stadt ist wollen wir gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern etwas für Sicherheit und Ordnung in Gelsenkirchen tun. Deshalb freut es mich sehr, dass sich auch wohnungslose oder suchtkranke Menschen entsprechend engagieren. Auch sie sind ja ein Teil der Stadtgemeinschaft“, sagt Janine Koniec vom Referat Öffentliche Sicherheit und Ordnung der Stadt Gelsenkirchen.
Ganz im Sinne der Arbeit des Präventionsrates Gelsenkirchen (PräGE) sei die Aktion, betont PräGE Geschäftsführer Christian Pietschmann: „Es ist ein elementarer Teil unserer Arbeit, Bürgerinnen und Bürger einzubeziehen. Neben den Bemühungen zur Kriminalitäts- und Verkehrsprävention trägt der PräGE auch Sorge für das Zusammenleben im Stadtgebiet, die Urbanität der Stadtgesellschaft und damit auch für das Sicherheitsgefühl. Dazu leisten Aktionen wie diese ihren Beitrag.“
Caritas Streetworkerin Cornelia Müller ist es wichtig, dass die Menschen, mit denen sie täglich zusammenarbeitet, entstigmatisiert werden und deutlich wird, dass sie ihren Beitrag zu einem gelingenden Miteinander leisten können. „Ein Bestreben des Projektes ist es aufzuzeigen, dass Drogenkonsumenten Verantwortung übernehmen können, in dem sie zum Beispiel Blumenbeete gestalten und Plätze der Öffentlichkeit sauber halten können, wenn sie sich dort täglich aufhalten“, erläutert die Streetworkerin. Für die Menschen, die sich beim Anlegen des Beetes eingebracht haben, sei es eine schöne Erfahrung gewesen, so Cornelia Müller: „Es war eine Gelegenheit, sich aus ihrem Alltag heraus spontan an einem Gemeinschaftsprojekt beteiligen zu können und neue Ressourcen zu entdecken, wodurch das Selbstwertgefühl gestärkt werden kann.“
GELSENDIENSTE hat das Projekt mit Pflanzen, Blumenerde und Gartengeräten vom Spaten bis zur Harke sowie dem einen oder anderen Tipp gerne unterstützt. „Wir freuen uns natürlich, wenn sich Menschen einbringen und Verantwortung für ihr unmittelbares Umfeld übernehmen, das hilft uns sehr. Wir werden das Projekt auch weiterhin unterstützen und helfen gerne“, sagt Andrea Eckert von GELSENDIENSTE.
Im Stadtnorden, in Buer, soll es demnächst ebenfalls ein „Verwurzelt“-Projekt geben. Ob die Aktion auf weitere Standorte ausgeweitet wird, hängt auch von den Erfahrungen im Norden und Süden der Stadt ab.