20. Mai 2020, 15:55 Uhr | GELSENDIENSTE
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Wie hier am Vierhöfeweg wurden 200 Nistkästen für Meisen angebracht. Bildrechte: GELSENDIENSTE
Der Eichenprozessionsspinner (EPS) hat sich in den vergangenen Jahren immer weiter in unserer Region ausgebreitet. Insbesondere in den letzten beiden Jahren war auch Gelsenkirchen von einem starken Befall mit den auf Eichen siedelnden Raupen betroffen.
Ein Kontakt mit den Raupen bzw. den von diesen angelegten gespinnstartigen Nestern, birgt für Menschen und Tiere gesundheitliche Risiken. Hierfür verantwortlich sind die sogenannten „Brennhaare“ der Raupen. Bei Berührung wird ein Eiweißgift namens Thaumetopoein freigesetzt, welches schwere allergische Reaktionen auslösen kann.
Um den EPS-Befall einzudämmen und somit Gesundheitsrisiken vorzubeugen, erprobt GELSENDIENSTE in diesem Jahr zwei neue Maßnahmen:
Im Umfeld von in den Vorjahren befallenen Eichen wurden im Frühjahr insgesamt 200 Nistkästen aufgehangen, unter anderem an der Oststraße und dem Nordring. Ziel ist es, durch das Angebot von zusätzlichen Nistmöglichkeiten insbesondere die Population von Meisen als natürlichem Fressfeind des EPS zu stärken.
Als weitere Maßnahme wurden an 200 Eichen spezielle EPS-Fallen angebracht. Diese stellen für die am Baumstamm entlang wandernden Raupen eine Barriere dar, durch welche sie in einen Auffangbehälter umgeleitet werden. Aus diesem Beutel können die Raupen nicht mehr entweichen und im Anschluss einfach abgesammelt werden.
Trotz der von GELSENDIENSTE und anderen öffentlichen wie privaten Institutionen vorbeugend durchgeführten Maßnahmen, muss auch in diesem Jahr wieder mit einem starken EPS-Befall gerechnet werden. Die warme und trockene Witterung in den vergangenen Wochen hat für die Entwicklung der wärmeliebenden Raupe ideale Bedingungen geboten. So ist auch in den vergangenen Tagen an mehreren Stellen im Norden von Gelsenkirchen bereits ein erneuter EPS-Befall festgestellt worden, unter anderem an Eichen am Vierhöfeweg.
Die Raupen und Nester werden wie in den Vorjahren im Auftrag der Stadt Gelsenkirchen bzw. GELSENDIENSTE von spezialisierten Dienstleistern durch Absaugen entfernt. Die Durchführung der Einsätze erfolgt gemäß einer Einteilung nach Prioritäten. Kriterien bei der Gefährdungsabschätzung sind unter anderem die räumliche Nähe zu besonders sensiblen Bereichen wie Kinderspielplätzen, Kitas oder Schulen, die Höhe, in welcher sich das Nest am Baum befindet sowie die Nutzungsfrequenz an der jeweils betroffenen Örtlichkeit.
Die Stadt Gelsenkirchen bittet darum, für Hinweise auf EPS-Befall an Bäumen auf öffentlichen Flächen möglichst den städtischen Mängelmelder zu nutzen. Hierzu wurde bei „GE-meldet“ eigens die Kategorie „Eichenprozessionsspinner“ eingerichtet. Für telefonische Meldungen steht bei Bedarf die Rufnummer der Leitstelle des Kommunalen Ordnungsdienstes 0209/169-3000 zur Verfügung.
Falls Bäume betroffen sein sollten, die nicht auf einem Grundstück der Stadt Gelsenkirchen stehen, werden Meldungen an den jeweiligen Eigentümer wie zum Beispiel den RVR oder Straßen.NRW weitergeleitet. Für befallene Bäume auf Privatgrundstücken ist der jeweilige Eigentümer verantwortlich.