29. Oktober 2020, 15:53 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
GE. Die Vorbereitungen für die IGA 2027 und zur Gestaltung des Gelsenkirchener Zukunftsgartens laufen auf Hochtouren: Die Emschergenossenschaft als der regionale Wasserwirtschaftsverband und die Stadt Gelsenkirchen haben zahlreiche Maßnahmen entlang der Emscher und am Schwarzbach vorgesehen und Projekte mit thematischem und räumlichem Zusammenhang zur Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von morgen“ geplant.
Heute wurde die Kooperationsvereinbarung für die weitere Zusammenarbeit unterzeichnet. „Die Stadt Gelsenkirchen und die Emschergenossenschaft arbeiten seit vielen Jahren und bei zahlreichen Projekten erfolgreich zusammen“, erläutert Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft. „Mit der Kooperationsvereinbarung wird im Rahmen der Vorbereitungen zur IGA 2027 eine wichtige Grundlage für das weitere gemeinschaftliche Handeln gelegt.“
Die Stadt Gelsenkirchen nimmt mit dem Projekt Zukunftsgarten „Zukunftsinsel mit Nordsternpark+“ an der Internationalen Gartenausstellung Metropole Ruhr (IGA) 2027 teil. Unter dem Motto „Wie wollen wir morgen Leben, Wohnen und Arbeiten?“ soll der Gelsenkirchener Zukunftsgarten Investitionen in die Freiraum- und Stadtinfrastruktur zur Bewältigung des Strukturwandels unterstützen.
„Die IGA 2027 wird die erste dezentrale Internationale Gartenausstellung sein, die in Deutschland stattfindet. Als Dekadenprojekt ist sie von Bedeutung für das gesamte Ruhrgebiet. Gelsenkirchen nimmt darin eine zentrale Rolle ein, denn Gelsenkirchen wird mit dem Zukunftsgarten Nordsternpark eine der Hauptattraktionen der IGA sein. Darauf freuen wir uns und darauf sind wir auch ein bisschen stolz“, so Oberbürgermeister Frank Baranowski.
Zentrales Experimentierfeld in Gelsenkirchen wird die im Nordsternpark gelegene Emscherinsel sein. Sie wird als Bestandteil des Emscherumbaus zur Zukunftsinsel gestaltet. Mit dem Zukunftsgarten „Zukunftsinsel mit Nordsternpark+“ führt die Stadt nach der BUGA 1997 die strukturelle Weiterentwicklung auf der Emscher-Insel zwischen Emscher und Rhein-Herne-Kanal fort. Die Fläche des Zukunftsgartens verbindet die Stadtteile Horst und Heßler und stellt durch die ostwestliche Ausrichtung der Emscher-Insel einen zentralen Bestandteil des „Neuen Emschertals“ dar.
Geplante Bestandteile der Zukunftsinsel sind u.a. der begrünte „Green Tower“, der ehemalige Kohlebunker der Zeche Nordstern, als zentraler Anlaufpunkt und Wahrzeichen, die Umgestaltung des Wendebeckens des ehemaligen Hafens der Zeche Nordstern zu einem Freizeitort, die ökologische Umgestaltung der Schwarzbachmündung und die Aufwertung, Begrünung sowie wassersensible Gestaltung des Parkplatzes am Amphitheater.
Auch im näheren und weiteren Umfeld der Zukunftsinsel sind zahlreiche Projekte geplant. Dazu zählen u.a. die Anbindung der Schurenbachhalde, die Erlebbarmachung des Schwarzbachs, die Aufwertung der Kanalpromenade nördlich der Schurenbachhalde und die Gestaltung der Emscherpromenade.
Anfang 2019 haben sich 16 Emscherstädte und die Emschergenossenschaft auf eine regionale Klimaanpassungsstrategie verständigt. Unter der gemeinsamen Leitlinie „Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft“ (KRIS) verfolgt die Region mit Nachdruck Ziele zu einer klimagerechten regionalen Entwicklung. Das Projekt wird zukünftig durch die Landesregierung mit einer entsprechenden Förderrichtlinie unterstützt. Auch im Rahmen der IGA in Gelsenkirchen sollen unter dem Gedanken der Klimafolgenanpassung und Nachhaltigkeit weitere Maßnahmen gefördert werden.
Im Zusammenhang mit KRIS läuft derzeit die Erarbeitung einer Machbarkeitsstudie für Maßnahmen im Gelsenkirchener Zukunftsgarten. Die Machbarkeitsstudie gibt exemplarisch Antworten auf Fragen nachhaltiger Regenwasserbewirtschaftung, wie z.B. Versickerung oder getrennte Ableitung in einem Gewässer. Zur Verbesserung der kleinklimatischen Verhältnisse werden Fassadenbegrünungen und Baumrigolen ebenfalls vorgesehen. Die umgesetzten Maßnahmen können im Rahmen der IGA 2027 einem breiten internationalen Publikum präsentiert werden. Ziel ist es, sie in der Folge als Blaupause für ähnliche örtliche Gegebenheiten anzuwenden, eine hohe öffentliche Wahrnehmung zu erreichen und zu einer gesteigerten Sensibilisierung für die Notwendigkeit und die Möglichkeiten der Klimawandelanpassung beizutragen.