16. Februar 2021, 10:15 Uhr | GELSENDIENSTE
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Nach neun Tagen hat GELSENDIENSTE den laufenden Volleinsatz im Winterdienst am gestrigen Montagabend beendet. Seit Sonntag, 07.02.2021, waren rund um die Uhr bis zu 30 Räum- und Streufahrzeuge sowie täglich etwa 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Einsatz, um die Straßen und andere verkehrswichtige bzw. gefährliche Bereiche von Schnee und Eis zu befreien. Dabei wurden mehr als 1.000 Tonnen Streusalz und rund 300.000 Liter Sole ausgebracht.
In den ersten beiden Tagen lag der Schwerpunkt des Einsatzes fast vollständig auf den für den Verkehr besonders bedeutsamen Straßen der Winterdienststufe 1, weiteren verkehrswichtigen Bereichen wie den Zufahrten zu Krankenhäusern, Feuerwehren oder dem Impfzentrum sowie anderen Gefahrenpunkten. Da der Schneefall bis in die Nacht auf Dienstag anhielt und sich die Straßenverhältnisse daher schon kurz nach dem Räumen und Streuen wieder stark verschlechterten, musste die Stufe 1 immer wieder von Neuem bearbeitet werden.
Nachdem die Befahrbarkeit der Straßen der Stufe 1 am Dienstag zufriedenstellend wiederhergestellt war, konnte der Schwerpunkt des Einsatzes auf die Stufe 2 gelegt werden. Am Mittwoch bzw. Freitag wurde der Winterdienst dann auf die nachgelagerten Stufen 3 und 4 ausgeweitet. Der Volleinsatz mit allen verfügbaren Fahrzeugen und personellen Kräften wurde mit Ende der Spätschicht am Montag, 15.02.2021, beendet. Trotz des einsetzenden Tauwetters werden in den kommenden Tagen in einzelnen Bereichen noch Nacharbeiten erfolgen.
Der nun abgeschlossene Einsatz war für GELSENDIENSTE der größte seit dem Winter 2012/2013. Besonders herausfordernd war, dass sich bei teilweise im zweistelligen Minusbereich liegenden Temperaturen an vielen Stellen unter dem Schnee dicke Eisschichten gebildet hatten. Diese konnten von den Räumfahrzeugen nicht einfach zur Seite geschoben werden, sondern mussten vorab immer wieder mit Salz bestreut werden, um eine auftauende Wirkung zu erzielen. Hierbei kam erschwerend hinzu, dass die Wirksamkeit von Streusalz aus physikalischen Gründen bei sinkenden Temperaturen abnimmt. Bis in den verschiedenen Winterdienststufen zufriedenstellende Ergebnisse erzielt werden konnten, war es daher erforderlich, die einzelnen Straßen viele Male zu befahren.
Zu der in einigen Kommentaren in sozialen Medien bzw. Leserbriefen geäußerten Kritik am Winterdienst in Gelsenkirchen erklärt der für GELSENDIENSTE zuständige Stadtrat Dr. Christopher Schmitt: „Die Kapazitäten im Winterdienst sind insbesondere aufgrund der Erfahrungen aus dem Winter 2010 in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgebaut worden. Heute stehen GELSENDIENSTE sowohl mehr Fahrzeuge als auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Verfügung. Natürlich wäre es schön, wenn bei einem solch starken Wintereinbruch noch mehr Kräfte zeitgleich eingesetzt werden könnten. Wie bei allen unseren Aufgaben müssen wir jedoch auch beim Winterdienst die Verhältnismäßigkeit und Wirtschaftlichkeit im Blick haben. Hierbei gilt es, die von den Bürgerinnen und Bürgern zu entrichtenden Gebühren in einem angemessenen Rahmen zu halten.“ In Abhängigkeit von der Winterdienststufe liegen diese derzeit zwischen 0,16 € und 0,62 € pro Frontmeter und Jahr.
GELSENDIENSTE verweist zudem darauf, dass das Unternehmen nicht auf allen Straßen im Gelsenkirchener Stadtgebiet Winterdienst leistet, sondern hauptsächlich innerhalb bebauter Bereiche. So liegt beispielsweise die Zuständigkeit für die Bundes- und Landesstraßen außerhalb der sogenannten geschlossenen Ortslagen bei Straßen.NRW, wie auf großen Teilen der Westerholter Straße und der Münsterstraße.
Auch weist GELSENDIENSTE nochmals darauf hin, dass für das Räumen und Streuen der Gehwege gemäß der per Satzung übertragenen Anliegerpflicht die Eigentümerinnen bzw. Eigentümer der angrenzenden Grundstücke verantwortlich sind.
Das für GELSENDIENSTE im Winterdienst relevante Straßennetz hat eine Gesamtlänge von annähernd 1.000 km. Da selbst bei einem Volleinsatz unmöglich überall zugleich Winterdienst geleistet werden kann, erfolgt eine Priorisierung der Straßen nach der jeweiligen Bedeutung für den Verkehr eingeteilt in vier Stufen. Die Stufe 1 umfasst die Hauptdurchgangsstraßen wie die Kurt-Schumacher-Straße und die Ückendorfer Straße. Erst wenn der Einsatz in den Straßen der Stufe 1 zufriedenstellend beendet wurde – es zum Beispiel zwischenzeitlich nicht nachgeschneit hat – erfolgt der Einsatz in der nachfolgenden Stufe 2. In diese Kategorie sind die Hauptsammelstraßen – meist mit Buslinienverkehr – eingeteilt. In die Winterdienststufen 3 und 4 sind kleinere Sammelstraßen und Anliegerstraßen eingeordnet. Länge der einzelnen Stufen: Stufe 1: 290 km / Stufe 2: 200 km / Stufe 3: 170 km / Stufe 4: 310 km.
Unter folgendem Link kann für jede Straße die Winterdienststufe abgefragt werden: https://t1p.de/winterdienststufe