22. Februar 2021, 17:24 Uhr | Caritasverband für die Stadt Gelsenkirchen e.V.
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Abdallah Khallas Teilnehmer des Caritas-Projektes für geflüchtete Menschen „CeWa“ (Chancen eröffnen - Wege aufzeigen). Bildrechte: Caritas Gelsenkirchen
Abdallah Khallas ist Teilnehmer des Caritas-Projektes für geflüchtete Menschen „CeWa" (Chancen eröffnen - Wege aufzeigen). In nur sechs Monaten schulischer Vorbereitung durch die DEKRA Akademie in Gelsenkirchen absolvierte er 2020 die Externen Prüfung (IHK) und den Abschluss zum Fachlageristen. Bevor er nach Deutschland kam, schloss er bereits ein Bachelorstudium im Handel und Internationalem Transport-logistikmanagement ab. Jetzt ist er auf der Suche nach einem passenden Arbeitsplatz. „Endlich kann ich neu starten und mein Leben in Deutschland aufbauen", sagt er.
Als Kriegsflüchtling kam er Ende 2014 aus Syrien nach Deutschland. Die ersten Jahre waren für ihn sehr schwer. Die neue Sprache, die fremde Kultur und auch, dass er nicht wusste, wie das System funktioniert, waren eine Herausforderung. Ende 2018 fand er den Weg ins Projekt „CeWa" beim Caritasverband, das vom IAG-Jobcenter für Arbeit Gel-senkirchen finanziert wird.
Neben den projektinternen Sprachangeboten werden die Teilnehmer*innen bei der Integration in den Arbeitsmarkt unterstützt und aktiv begleitet. Durch die Praktikumsvermittlung in einen Gelsenkirchener Baumarkt erhielt Abdallah Khallas intensive Einblicke in die deutsche Arbeitswelt. Parallel verbesserte er seine Sprache und erlernte berufsbezogenes Fachdeutsch. Die Entscheidung, einen Abschluss zum Fachlageristen machen zu wollen, fiel schnell. Da ihm der zweijährige Ausbildungsweg zu lange gedauert hätte, entschied er sich über die Externen Prüfung zum Abschluss zu kommen.
Bei der DEKRA in Gelsenkirchen konnte Abdallah Khallas im Vorfeld über eine Eignungsfeststellung im Fachbereich „Lager & Logistik" überprüft werden. Bei einem dreiwöchigen Multiple-Choice-Verfahren wurden unter anderem sprachliche, mathematische und technische Kenntnisse abgefragt. Eine harte Zeit, die viel von ihm abverlangte. Die nächste Hürde war die Zulassung zur IHK-Prüfung, für die er mehrere Dokumente besorgen musste. Auch in der sechsmonatigen schulischen Vorbereitungsphase auf die Externen Prüfung wurde Khallas aufs höchste Maß gefordert. Corona machte die Sache nicht einfacher.
Doch er hielt durch und absolvierte die Externen Prüfung (IHK) sowie den Abschluss zum Fachlageristen. Jetzt hofft er darauf, dass ein geeigneter Fachbetrieb auf ihn aufmerksam wird.
Mit seiner Geschichte möchte er auch anderen Menschen Mut machen. „Kämpfen lohnt sich, um nicht stehen zu bleiben, denn dann bekommt das Leben einen besonderen Geschmack", so seine Worte.
Michael Hielscher (Berater Berufliche Bildung bei der DEKRA): „Wir sind überzeugt, dass Herr Khallas mit seiner Motivation auch im neuen Un-ternehmen rasch Karriere machen wird. Die Ausbildung von Herrn Khallas soll auch als Beispiel für weitere Teilnehmer und Interessenten dienen, dass die persönlichen Ziele mit Fleiß und Disziplin erreichbar sind."
„Die Geschichte von Abdallah Khallas zeigt, dass es mit intensiver Unterstützung möglich ist, in Deutschland eine neue Existenz aufzubauen", sagt Judith Przygodda, Teamleiterin bei der Caritas und zuständig für die Arbeitsmarktprojekte. „Viele der geflüchteten Menschen hoffen auf eine solche Chance. Die Caritas hat inzwischen viel Erfahrung bei der Betreuung und ich bin mir sicher, dass weitere Erfolgsgeschichten folgen werden."
Anke Schürmann-Rupp, Geschäftsführerin des IAG, ergänzt: „Eine tolle Geschichte, die Mut macht. Hier zeigt sich, dass sich Hartnäckigkeit und Fleiß auszahlen, um eine berufliche Perspektive zu erlangen. Ein weiterer Gelingens-Faktor ist die engmaschige Betreuung der geflüchteten Menschen und vor allem die sich an den Bedarfen orientierende passgenaue Unterstützung. Wir freuen uns sehr über diese Erfolgsgeschichte und hoffen auf weitere."