30. April 2021, 16:24 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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Über 70 Künstlerinnen und Künstler sind dem Aufruf von Oberbürgermeisterin Karin Welge gefolgt, sich für eine Ausstellung im Hans-Sachs-Haus zu bewerben. Dort, nämlich in ihrem Dienstzimmer und dem angrenzenden Warte- und Flurbereich, bietet die Oberbürgermeisterin künftig die Möglichkeit, sechs Monate lang eine kleine, aber feine Auswahl an Werken zu zeigen. Für die ersten beiden Ausstellungen der „OB art“ sind Fotografien von Ekkehart Bussenius (Mai bis Oktober 2021) sowie Malereien und Druckgrafiken von Jannine Koch (November 2021 bis April 2022) ausgewählt worden.
„Die vielen und künstlerisch hochwertigen Bewerbungen zeigen ganz deutlich: Gelsenkirchens Kunstszene hat viel zu bieten und ist offen für verschiedenste Arten der Präsentation ihrer Werke. Sei es als Graffiti-Kunstwerk an Hausfassaden oder im Büro der Oberbügermeisterin“, so Karin Welge. Gerade weil die Kunst- und Kulturszene durch die Corona-Pandemie schwere Einschränkungen erleidet, sei es umso wichtiger, nun auch einmal abseits der tradierten Wege zu denken und einen Raum für Kunst zu schaffen.
Als erster ausgewählter Künstler präsentiert der Fotograf Ekkehart Bussenius aus Gelsenkirchen-Ückendorf seine Arbeit „Handlungsräume II“, die sich mit urbanen Landschaften und Vororten der Ruhrregion befasst. Die Fotografien zeigen Nachtszenen im Mischlicht der städtischen Straßenbeleuchtung: am Tag unauffällige architektonische Szenen, die unter den nächtlichen Lichtverhältnissen zu kulissenhaften Schauplätzen werden, die eine ganz eigene Dynamik mit unvorhersehbaren Effekten und einer unplanbaren Ästhetik entwickeln.
Die Arbeiten entstanden unter anderem rund um seinen Wohnort auf der Zeche Holland im Süden von Gelsenkirchen. „Ich möchte mit diesen Bildern die Aufmerksamkeit auf jene Ecken der Stadt lenken, die im Alltag oft übersehen werden“, erklärt Ekkehart Bussenius. „Natürlich sehen die Orte bei Tageslicht ganz anders aus, aber der genaue Blick lohnt sich“, betont der Künstler, der als Freier Fotograf und Kommunikationsdesigner arbeitet, mit fünf Fotoserien im Pixelprojekt Ruhrgebiet vertreten ist und seit 2009 von „laif - Agentur für photos & reportagen“ repräsentiert wird.
Seine Fotoserie wurde von einer Fachjury um OB Karin Welge, Ulrich Daduna (1. Vorsitzender des Kunstvereins Gelsenkirchen e. V.), Sabine Leichner-Heuer (Künstlerin und 1. Vorsitzende des Bund Gelsenkirchener Künstler), Andrea Lamest (Leiterin des Referats Kultur der Stadt Gelsenkirchen) sowie Leane Schäfer (Leiterin des Kunstmuseums Gelsenkirchen) für den Start der Ausstellungsreihe ausgewählt.
Ab November folgen die Werke der Künstlerin Jannine Koch, mit denen sie die fortschreitende Technisierung innerhalb unserer Gesellschaft thematisiert. Mit unterschiedlichen Techniken zeigt sie Käfer, die wie mechanische Hybridwesen erscheinen.
Die Reihe „OB art“ soll im nächsten Jahr fortgesetzt werden. Zuvor wird es erneut eine offene Ausschreibung für Künstlerinnen und Künstler aus Gelsenkirchen geben.