10. Mai 2021, 07:47 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
Bebauungsplan Nr. 435
„Gewerbegebiet Magdeburger Straße“
zwischen Emschertalbahn - ehem. Werksbahn Schalker Eisenhütte - westlich Väthstraße - nördlich Grillstraße - östlich Münchener
Straße - Magdeburger Straße - Kurt-Schumacher-Straße
Stellungnahmen im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung nach § 3 Abs. 1 BauGB vom 18.01.2021 bis zum 01.02.2021
Im Rahmen der genannten Beteiligung ist im angegebenen Zeitraum eine Stellungnahme bei der Stadt eingegangen, deren Inhalt im Rahmen
der weiteren Aufstellung des Bebauungsplans mit in die Abwägung einfließt.
Eingereichte Stellungnahme:
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit Spannung und etwas überrascht habe ich Ihr Infoblatt "Planung aktuell" zum Bebauungsplan 435 gelesen und mich über das Internet hierzu
weiter informiert.
Sofern ich es richtig verstanden habe, wird die gesamte Industriefläche, die derzeit z. B. durch die Schalker Eisenhütte, Thyssen, Dekra, Ekom,
etc. genutzt wird, freigezogen und vollständig neu mit Einzelhandelsbetrieben "besiedelt".
Grundsätzlich eine gute Idee; eine Mischung aus Lebensmittelmärkten zur Deckung des täglichen Bedarfs, sowie Einzelhändlern aus den
Bereichen Bekleidung/Schuhe, Haushaltswaren und Groß-/Kleinelektronik wäre wünschenswert.
Hier sollte jedoch unbedingt vermieden werden, dass sämtliche Arten von Ramsch-, Billig- und sog. 1 Eurogeschäften entstehen und vor allem
zugleich sichergestellt sein, dass sich diese auch in weiterer Zukunft dort nicht niederlassen dürfen. Einer zweiten Bahnhofstr. bedarf es nicht!
Vorbild könnte hier ggf. die Stadt Recklinghausen sein (hier: Palais Vest);
eine durchaus gelungene Mischung aus kleinerer Einkaufsmall und angrenzenden Ladenlokalen.
Bzgl. der zugehörigen Gastronomieeinrichtungen wird man um typische Einrichtungen wie Mc Donalds oder Burger King vielleicht nicht gänzlich
herum kommen, allerdings sollte man auch hier auf die Vielzahl an "billigen" Buden mit Fastfood verzichten. Wenn jemand einen Döner oder
eine Currywurst mit Pommes essen möchte, gibt es sicherlich genügend andere Anlaufstellen in Gelsenkirchen. Insbesondere sollte dies auch
für die immer mehr aus dem Boden spriessenden SB- Fastfood-Bäckereien gelten. Hier entsteht automatisch wieder ein Problem der Müllentsorgung, da es genügend Menschen geben wird, die nicht in der Lage sein werden ihren Müll ordentlich zu entsorgen, da können noch soviel
Mülleimer aufgestellt werden; leider. Lieber sollte hier auf "größere" Lokalitäten gesetzt werden, etwas dass einen einlädt nach dem Samstagsshopping noch gemütlich den Nachmittag/Abend bei einem leckeren Essen ausklingen zu lassen.
Dies ist alles vielleicht nicht so einfach umsetzbar, wie es sich von mir anhört, allerdings sollte man es am Anfang direkt richtig und nicht halbherzig umsetzen um am Ende etwas zu schaffen, wo die Leute GERN zum einkaufen und shoppen hingehen.
Wie ist die Planung bzgl. etwaiger An- und Abfahrtswege? Soll dies ausschließlich über die Gewerken-, bzw. Magdeburger Str. erfolgen? Hier
würde ich dringend darum bitten die seitlichen Strassenausläufer (Königsberger Str., Breslauer Str. und Münchner Str.) trotz der aktuellen 30er
Zone weiter verkehrszuberuhigen. Da meine Familie und ich hier leben, kann ich Ihnen aus erster Hand versichern, dass sich über 80 Prozent
des durchfahrenden Verkehrs nicht an die 30 km/h halten; hiermit meine ich keine gefahrenen 35 oder 40, sondern eher 50 bis 60 km/h. Zudem
ist es mittlerweile Normalität, trotz Durchfahrverbot, dass täglich mehrere große LKW die Straßen durchfahren; entsprechend ist auch der Zustand der Fahrbahn.
Hier müssten dringend Bodenschwellen oder ähnliches installiert werden. Sollte hier, in direkter Nähe, ein schönes Einkaufszentrum entstehen,
wird der Verkehr mit Sicherheit noch weiter zunehmen. Gleichzeitig wird auch die Belieferung mit Waren, durch LKW notwendig sein, daher
muss hier eine ordentliche An-und Abreise, sowie Belieferungswege gewährleistet werden.
Wie soll die Parksituation bewältigt werden?
Ein unterirdischen Parkhaus, um möglichst viel Fläche für den Handel zu erhalten? Egal ob so, oder im Wege der aktuell überall angesagten
Parkhausgebäude in Gerüstoptik, sollten nicht nur genügend Parkplätze vorhanden sein, sondern das Parken sollte grundsätzlich kostenlos
sein, nicht nur für z. B. E-Autos. Kostenpflichtige Parkplätze fördern das Wildparken und werden nur dazu führen, dass Besucher versuchen
werden im umliegenden Wohngebiet gratis zu parken und so die Parkplätze der Anwohner blockieren. Hier ist Ärger vorprogrammiert.
Zudem sollte es im Interesse aller sein, Besucher/ Kunden zum Einkauf "herzulocken" und sie nicht schon im Vorfeld durch Parkgebühren zu
verschrecken.
Auch wenn es beim Bau zu erhöhten Kosten führt und weniger Parkplätze entstehen, könnte man hier gegenüber anderen Städten und Einkaufszentren Vorreiter sein und grundsätzlich breitere Fahrwege und Stellplätze generieren. So etwas bleibt bei vielen Menschen schon als
äußerst positiv im Gedächtnis und fördert einen erneuten Besuch.
Was den eigentlichen Einkauf innerhalb und außerhalb der Mall angeht sollte ein striktes Verbot von Fahrrädern und E-Rollern, etc. herrschen.
Man möchte in Ruhe einkaufen, bummeln und sich die Zeit vertreiben, ein ständiges Ausweichen und Achtgeben ist da kontraproduktiv.
Ich hoffe Ihnen ggf. noch den einen oder anderen Aspekt offengelegt zu haben und würde mich über eine Rückmeldung sehr freuen