31. Mai 2021, 12:00 Uhr | GELSENDIENSTE
Diese Meldung ist vom 31. Mai 2021, 12:00 Uhr. Gegebenenfalls sind einzelne Inhalte oder der gesamte Artikel nicht mehr aktuell. Für aktuelle Meldungen der Stadt Gelsenkirchen klicken Sie bitte auf https://www.gelsenkirchen.de/aktuelles
In den vergangenen drei Jahren war Gelsenkirchen wie auch das übrige Ruhrgebiet von einem starken Befall durch den Eichenprozessionsspinner (EPS) betroffen. Anders als zum selbigen Zeitpunkt in den Vorjahren, ist in 2021 bislang noch kein EPS-Befall an städtischen Bäumen in Gelsenkirchen festgestellt worden. Ursächlich hierfür ist die eher kühle und feuchte Witterung in diesem Frühjahr, welche die Entwicklung der Schmetterlingsraupen verzögert hat. Mit ansteigenden Temperaturen ist in den kommenden Wochen jedoch wieder mit dem Auftreten des Eichenprozessionsspinners zu rechnen.
Die Stadt Gelsenkirchen bittet darum, für Hinweise auf EPS-Befall an Bäumen auf öffentlichen Flächen möglichst den städtischen Mängelmelder (www.gelsenkirchen.de/gemeldet) zu nutzen. Hierzu wurde bei „GE-meldet“ wieder die Kategorie „Eichenprozessionsspinner“ aktiviert. Telefonische Hinweise werden von der Leitstelle des Kommunalen Ordnungsdienstes unter der Rufnummer 0209/169-3000 entgegengenommen.
Falls Bäume betroffen sein sollten, die nicht auf einem städtischen Grundstück stehen, werden Meldungen an den jeweiligen Eigentümer wie zum Beispiel den RVR oder Straßen.NRW weitergeleitet. Für befallene Bäume auf Privatgrundstücken ist der jeweilige Eigentümer verantwortlich.
Die Raupen und Nester an Bäumen im Bestand der Stadt Gelsenkirchen werden von spezialisierten Dienstleistern durch Absaugen entfernt. Die Durchführung der Einsätze erfolgt gemäß ihrer Einteilung in eine von vier Prioritätsstufen. Kriterien bei der Gefährdungsabschätzung sind unter anderem die räumliche Nähe zu besonders sensiblen Bereichen wie Kitas, Schulen und Spielplätzen sowie die Nutzungsfrequenz an der jeweils betroffenen Örtlichkeit.
Ein Kontakt mit den Raupen bzw. ihren gespinnstartigen Nestern birgt für Menschen und Tiere gesundheitliche Risiken. Hierfür verantwortlich sind die sogenannten Brennhaare der Raupen. Bei Berührung wird ein Eiweißgift namens Thaumetopoein freigesetzt, welches schwere allergische Reaktionen auslösen kann. Vom Eichenprozessionsspinner betroffene Bereiche sollten daher möglichst gemieden werden. Falls es dennoch zu einem Kontakt kommt, sollte man gründlich duschen und die getragene Kleidung unverzüglich waschen. Bei länger anhaltenden Beschwerden empfiehlt es sich, eine Arztpraxis aufzusuchen. Bei schweren allergischen Reaktionen sollte umgehend der Rettungsdienst alarmiert werden.
Um den EPS-Befall einzudämmen und somit Gesundheitsrisiken vorzubeugen, sind von GELSENDIENSTE im letzten Jahr zwei Maßnahmen erprobt worden. So wurden einerseits im Umfeld von in der Vergangenheit betroffenen Bäumen 200 Nistkästen aufgehängt, um die Population von Meisen als natürlichem Fressfeind des Eichenprozessionsspinners zu stärken. Die zusätzlichen Nistmöglichkeiten sind von den Vögeln gut angenommen worden, so dass diese Maßnahme fortgesetzt wird. Andererseits wurden an 200 Eichen spezielle EPS-Fallen angebracht. Da diese Maßnahme kein zufriedenstellendes Ergebnis erbracht hat, werden die Vorrichtungen im Rahmen anstehender Baumarbeiten wieder entfernt.