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Die Konzert- und Literaturreihe beleuchtet deutsch-jüdisches Komponieren und Dichten der kulturellen Epochen vor dem Ersten Weltkrieg bis in die heutige Zeit. Schoa, Emigration und Exil zählen zu den Hauptthemen, allerdings auch Rückkehr nach Deutschland (Ursula Mamlok, Samuel Adler, Berthold Goldschmidt und andere) sowie das vielfältige Bemühen deutscher und jüdischer Künstlerinnen und Künstler, neue Brücken zu schlagen. Besonders im Fokus steht das Wechselspiel zwischen Musik und Literatur, stehen literarische Anregungen für musikalische Interventionen. Mit dabei sind auch Werke der in Gelsenkirchen geborenen und nach Israel emigrierten Komponisten Ben-Zion Orgad (Ben-Zion Büschel) und Zvi-Herbert Nagan (Herbert Neugarten).

Die künstlerische Leitung liegt bei Rainer Maria Klaas (Recklinghausen) und Michael Em Walter (Gelsenkirchen). Sie führen auch in die Konzertabende ein. Beide Künstler verbindet seit Jahren eine enge Zusammenarbeit mit dem Kulturraum „die flora“.

Bei diesem Projekt arbeitet der Kulturraum „die flora“ der Stadt Gelsenkirchen erneut eng zusammen mit der Kulturverwaltung der Stadt Recklinghausen, die ebenfalls Mittel für die Durchführung zur Verfügung stellt. Mit dem Bürgerhaus Süd und dem Ruhrfestspielhaus stehen wichtige Konzertorte zur Verfügung. Für die Kooperation konnten die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Recklinghausen sowie die Jüdische Gemeinde Bochum und die Jüdische Gemeinde Gelsenkirchen gewonnen werden. Sowohl in der Gelsenkirchener als auch in der Bochumer Synagoge wird jeweils ein Konzert durchgeführt.
Die Veranstaltergemeinschaft dankt der LWL-Kulturstiftung für die großzügige Förderung.

Die Konzertreihe findet anlässlich des bundesweiten Themenjahres „1700 Jahre jüdische Kultur in Deutschland“ statt und ist ein offizieller Programmpunkt. Unter dem Namen #2021JLID – Jüdisches Leben in Deutschland werden bundesweit rund tausend Veranstaltungen ausgerichtet. Darunter Konzerte, Ausstellungen, Musik, ein Podcast, Video-Projekte, Theater, Filme … Ziel des Festjahres ist es, jüdisches Leben sichtbar und erlebbar zu machen und dem erstarkenden Antisemitismus etwas entgegenzusetzen.

Hinweise zu den Konzertorten, Eintrittspreise, Kartenverkauf, Hygienebedingungen etc. erfahren Sie über die jeweilige Internetpräsenz der Spielorte (siehe Linkliste unter „Mehr Informationen“)

Programmplanung für Herbst 2021 (Stand: 18.08.2021)

So, 05.09.2021, 17 Uhr, Kulturraum „die flora“, Gelsenkirchen
DEN REGEN BESCHREIBEN
Zum Europäischen Tag der jüdischen Kultur

Grußwort und Eröffnung der Kammermusikreihe durch Oberbürgermeisterin Karin Welge, Gelsenkirchen

Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847): Quartett h-Moll für Violine, Viola, Violoncello und Klavier op. 3, 1824, 1. Satz: Allegro molto (J. W. von Goethe gewidmet)
Dmitri Schostakowitsch (1906-1975): Vier Walzer für Flöte, Klarinette und Klavier
Arnold Schönberg (1874-1951): Phantasie für Violine und Klavier op. 47 (1949)
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Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847): The Shepherd's Song für Flöte solo
Gustav Mahler (1860-1911): Quartett a-Moll für Violine, Viola, Violoncello und Klavier (ca. 1877/78)
Hanns Eisler (1898-1962): Vierzehn Arten den Regen zu beschreiben. Variationen für Flöte, Klarinette, Violine, Viola, Violoncello und Klavier op. 70 (1941)

Aufführende:
Ensemble Severin Van Schmid: Max Streicher, Flöte; Luzi Wei, Klarinette; Severin Van Schmid, Viola, bei Schönberg Violine; Teira Yamashita, Violine; Ghislain Portier, Violoncello
Rainer Maria Klaas, Klavier

So, 26.09.2021, 16:30 Uhr, Kunsthalle Recklinghausen
PIERROT
Ein Melodram-Abend

Erich J. Wolff (1874-1913): Drei Pierrot-Melodramen op. posth.
Oskar Fried (1871-1941): Die Auswanderer, Melodram (1912) nach Emile Verhaeren, deutsch von Stefan Zweig
Karol Rathaus (1895-1954): Zwei Klavierstücke aus dem Ballett: Der letzte Pierrot
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Ernesto Nazareth (1863-1934): Pierrot, Tango für Klavier (ca. 1915)
Arnold Winternitz (1874-1938): Der Fluch der Kröte. Melodram nach Gustav Meyrink
Arnold Schönberg (1874-1951): O alter Duft aus Märchenzeit. Aus Pierrot lunaire op. 21 nach Albert Giraud, deutsch von Otto Erich Hartleben (1912)
Rainer M. Klaas (*1950): Chapliniade – Kinodichtung von Yvan Goll (ca. 1920), eingerichtet von Peter P. Pachl und R. M. Klaas für Sprecher und Klavierimprovisation (2021)

Aufführende:
Peter P. Pachl, Rezitation; Rainer Maria Klaas, Klavier

So, 03.10.2021, 17 Uhr, Kulturraum „die flora“, Gelsenkirchen
ATEMWENDE
Ein komponierter Abend mit Texten von Nelly Sachs und Paul Celan

Thomas Blomenkamp (*1955): „...wenn ich den Sand in den Mund nehme“ nach Nelly Sachs für Sopran und Klavier (1998)
Michael Denhoff (*1955) Atemwende für Klavier op. 49 nach Paul Celan (1984-1986)
Wolfgang Rihm (*1952): Drei Gedichte von Nelly Sachs für Mezzo-Sopran und Klavier (2016)
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Wolfgang Rihm (*1952): Vier Gedichte aus „Atemwende“ von Paul Celan für Singstimme und Klavier (1973)
Aribert Reimann (*1936): Fünf Gedichte von Paul Celan für Bariton und Klavier (1959-1960)
Lowell Liebermann (*1961): Six Songs of Nelly Sachs“ op.14 (1985)
Michael Em Walter (*1981): Vier Lieder nach Sachs und Celan für Sopran, Bariton und Klavier (2021), Uraufführung

Aufführende:
Hiltrud Kuhlmann, Sopran; Frederik Schauhoff, Bariton; Gio Abuladze, Klavier; Ulrike Brockerhoff, Sprecherin; André Wülfing, Sprecher und Textzusammenstellung

Mi, 20.10.2021, 19:30 Uhr, Bürgerhaus Süd, Recklinghausen
So, 24.10.2021, 18 Uhr, Neue Synagoge Bochum
KAMMERSINFONIE

Arnold Schönberg (1874-1951): 1. Kammersinfonie E-Dur op. 9 (1907). Fassung von Anton Webern (1880-1945) für Flöte, Klarinette, Violine, Violoncello und Klavier (1923)
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Stefan Heucke (*1959): 1. Kammersinfonie „Saisonbeginn“ op. 44 (2003) nach Elisabeth Langgässer (1899-1950) für Sprecher/in und sieben Instrumente

Aufführende:
Ensemble Alexander Kramarov: Max Streicher, Flöte; Sandra Klein, Englisch Horn; Robert Beck, Klarinette/Bassklarinette; Alexander Kramarov, Violine; N.N., Viola; Bernhard Schwarz, Violoncello; Rainer Maria Klaas, Klavier
Gabriele Droste, Sprecherin; Cecilia Castagneto, Dirigentin

So, 07.11.2021, 17 Uhr, Neue Synagoge Gelsenkirchen
BRÜCKEN
Ein Klavier-Rezital

Ferdinand Hiller (1811 - 1885): Huit mésures variées op. 57 (1853), Charles-Valentin Alkan gewidmet
Ben-Zion Orgad (1926 - 2006): Tone-Alleys (1999)
Stefan Wolpe (1902 - 1972): Sechs Klavierstücke (1920-29)
Gilead Mishory (*1960): Fünf Momente (2001)
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Moisei Boroda (*1947): El male rahamim. Fassung für Klavier (2021), Uraufführung
Samuel Adler (*1928): Four Choreographies (2017)
Zvi-Herbert Nagan (1912 - 1986): Come Preludio – Come Rondino (1972)
Charles-Valentin Alkan (1813 - 1888) : Le Festin d’Esope. Variationen op. 39.12 (1857)

Aufführender:
Rainer Maria Klaas, Klavier

So, 21.11.2021, 17 Uhr, Kulturraum „die flora“, Gelsenkirchen
PAS DE DEUX
Ein Rezital mit Violin- und Klaviermusik

Issai Dobrowen (1891-1953): Mélodie hébraïque op. 12 für Violine und Klavier (1923)
Felix Mendelssohn (1809-1847) / Ferdinand David (1810-1873): Jägerlied (op. 19.3). Bearbeitung für Violine solo
Sidney Corbett (*1960): Polydoros Echoes für Violine solo (2011)
Ignace Strasfogel (1909-1994): Duet for violin and piano (1991), Kolja Lessing und Rainer Maria Klaas gewidmet
Abel Ehrlich (1915-2003): Bashrav für Violine solo (1953)
Zvi Avni (*1927): Pas de deux für Violine und Klavier (2006)
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Friedrich Gernsheim (1839-1916): Zwei Präludien aus op. 2
Heinrich Schalit (1886-1976): Miniaturen
Ursula Mamlok (1923-2016): Sonatensatz a-Moll (1942)
Isco Thaler (1902-?): Jüdische Stücke
Leon Klepper (1900-1991): Danse Nr. 1
Berthold Goldschmidt (1903-1996): Capriccio op. 11 (1927)

Aufführende
Geige: Kolja Lessing; Klavier: Kolja Lessing, Rainer Maria Klaas

So, 12.12.2021, 17 Uhr, Ruhrfestspielhaus Recklinghausen
DER NEUE ORPHEUS
Ein Programm um Claire und Yvan Goll
 
Marcel Mihalovici (1898-1985): Abendgesang. Vier Lieder nach Yvan Goll op. 75.1-4 (1957)
Claire (1890-1977) und Yvan Goll (1891-1950) Briefwechsel (1917-1950)
Kurt Weill (1900-1950): Der neue Orpheus – Kantate für Sopran, Solovioline und Klavier op. 16 (1925) nach Yvan Goll

Aufführende
Barbara Schachtner, Sopran; Misha Nodelmann, Violine; Jay J. Wang, Klavier/Mihalovici; Rainer Maria Klaas, Klavier/Weill; Christine Sommer, Sprecherin; Martin Brambach, Sprecher