20. September 2021, 14:11 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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Die Vernetzte Stadt Gelsenkirchen hat in den vergangenen Monaten rund 840 Medienzähler für Verbrauchsdaten von Wasser, Strom, Gas und Wärme in städtischen Gebäuden digital aufgerüstet. Damit ist der Grundstein für ein digitales Verbrauchsdatenmanagementsystem (VDMS) gelegt.
Mit Unterstützung der kommunalen Versorgungsunternehmen entwickelt die Stadt ein VDMS zur sicheren digitalen Erfassung und Auswertung der Verbrauchsdaten (VD) aller städtischen Gebäude. Das VDMS soll langfristig für die kontinuierliche und nachhaltige Erfassung aller Verbrauchsdaten der rund 300 städtischen Liegenschaften in Gelsenkirchen genutzt werden und somit eine effiziente Bewirtschaftung ermöglichen.
Die Erhebung der VD erfolgte im Stadtgebiet bislang manuell über punktuelle Kontrollmaßnahmen und Ablesungen. Nun soll nach dem erfolgreichen Verbau intelligenter Zähler bzw. Sensoren der Verbrauch von Wasser, Gas, Strom und Wärme zentral auf einer digitalen Plattform erfasst und verarbeitet werden. „Von der automatisierten Datenerfassung erhoffen wir uns viele Vorteile für die Stadt. Zum Beispiel ermöglicht das System eine tagesaktuelle Erfassung von Verbräuchen, zeigt energetische Optimierungspotenziale auf und ist zukünftig eine wichtige Stütze zur Ergreifung von Sofortmaßnahmen bei defekten Anlagen beispielsweise“, erklärt Johannes Krieger vom Referat Hochbau und Liegenschaften bei der Stadt Gelsenkirchen und betont: „Das ermöglicht uns eine nachhaltige und kosteneffiziente Bewirtschaftung der städtischen Liegenschaften.“
Für die sichere Übertragung der Daten wird ein LoRaWAN-Netz genutzt, das das gesamte Stadtgebiet umfasst. Das Netz weist eine hohe Effizienz beim Datentransfer sowie eine hohe Gebäude-Durchdringung auf. Der Aufbau des VDMS versetzt die Stadt Gelsenkirchen in die Lage, Wasser- und Energieverbräuche transparent darzustellen und den Ressourcenverbrauch in den Liegenschaften systematisch zu reduzieren. Das schont die Umwelt und führt zu einer Optimierung der Personal- und Betriebskosten.
„Zudem entsteht durch das flächendeckende LoRaWAN eine wichtige zukunftsfähige digitale Infrastruktur für die Vernetzte Stadt Gelsenkirchen, auf deren Basis sukzessive weitere Smart-City-Anwendungen aufgebaut werden können“, erklärt Sabrina Zimmermann, Leiterin des Projektbüros der digitalen Modellregion Emscher-Lippe. „Kommunen, die ebenfalls ein solches System einführen und die Erkenntnisse aus dem Modellprojekt nachnutzen wollen, können sich gerne bei uns melden“.
Das Projekt wird im Rahmen des Programms Digitale Modellregionen NRW mit Fördermitteln in Höhe von rund 875.000 Euro seit Mai 2020 durch das Wirtschafts- und Digitalministerium Nordrhein-Westfalen (MWIDE) unterstützt.
Das nächste Ziel im Projektverlauf: Die Zählerstände sollen nun über ein Monitoring-System visualisiert, ausgewertet und für die Optimierung der Gebäudesteuerung nutzbar gemacht werden. Mit Auslaufen der Förderung zum 31. August 2022 soll das VDMS fest etabliert und für die Liegenschaften der Stadt dauerhaft nutzbar gemacht worden sein. Das Projekt ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu einer umweltbewussteren und klimaschonenden Vernetzten Stadt.
Die digitale Modellregion Emscher-Lippe mit der Leitkommune Gelsenkirchen ist eine von insgesamt fünf digitalen Modellregionen in NRW. Das Förderprogramm wurde durch das Wirtschafts- und Digitalministerium (MWIDE) ins Leben gerufen, um die landesweite Digitalisierung voranzutreiben. Ziel des Förderprogramms ist die Entwicklung von übertragbaren Lösungen und innovativen Anwendungen in den Bereichen digitale Verwaltung (E-Government) und digitale Stadtentwicklung (Smart City).