29. Oktober 2021, 17:45 Uhr | Kulturraum "die flora"
Bildrechte: Malcah Productions LTD
Am Sonntag, dem 07. November 2021, folgt mit dem Dokumentarfilm „Regina Jonas – die erste Rabbinerin der Welt“ der dritte Teil der Filmreihe des Generationennetzes Gelsenkirchen e. V. im Kulturraum „die flora“. Die 6. Staffel der Filmreihe widmet sich bis Dezember mit drei Filmen und einer Lesung dem bundesweiten Themenjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“. Die Reihe richtet sich an ältere Menschen in Gelsenkirchen. Die Veranstaltenden freuen sich aber auch auf den generationenübergreifenden Austausch mit einem jüngeren Publikum.
Der Dokumentarfilm von Diana Groós (D/GB/U/Ö, 2013, 64 Min.) spürt dem Lebensweg von Regina Jonas (1902-1944) nach, die als weltweit erste ordentlich ordinierte Rabbinerin in die Geschichte einging. Diese starke Frau, aufgewachsen als Tochter eines orthodoxen jüdischen Hausierers im Berliner Scheunenviertel, schaffte es, von 1924 - 1930 an der liberalen Hochschule für die Wissenschaft des Judentums mit dem Ziel der Ordination zu studieren. Erst 1935 wurde sie – durchaus gegen Widerstände – zur Rabbinerin ordiniert und kämpfte fortan für eine gleichberechtigte Position innerhalb der Jüdischen Gemeinde. Ab 1938 betreute sie im Auftrag der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland verschiedene jüdische Gemeinden in Preußen, die durch die nationalsozialistische Verfolgung ihre Rabbiner verloren hatten. Eine Fluchtmöglichkeit nach Großbritannien schlug sie aus. Nach Zwangsarbeit in Berlin wurde Regina Jonas zunächst 1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Am 12. Oktober 1944 wurde sie in das KZ Auschwitz-Birkenau gebracht und vermutlich direkt nach der Ankunft ermordet.
„REGINA ist ein poetisches Portrait einer außergewöhnlichen Frau. Als Leitmotiv des Films dient ein einziges originales Foto von Regina Jonas. Es zeigt eine entschlossene junge Frau, die selbstbewusst in die Kamera schaut. Das visuelle Konzept des Films beruht auf einer vollkommen ungewöhnlichen, poetischen Behandlung des Archivmaterials, welche dem Film eine ganz eigene Qualität verleiht“ (Quelle: J:MAG). Die Schauspielerin Martina Gedeck gibt Regina Jonas ihre Stimme.
Diese Filmpräsentation entstand auf Anregung des Referats für Gesellschaftliche Verantwortung im Ev. Kirchenkreis Gelsenkirchen und Wattenscheid. Die Leiterin, Pfarrerin Antje Röckemann, wird die anschließende Diskussion moderieren, denn wie immer schließt sich auch nach diesem Film bei Kaffee und Gebäck ein gemeinsames Gespräch an, zu dem die Veranstaltergemeinschaft herzlich einlädt.
Die Veranstaltung beginnt um 15 Uhr, Einlass ist ab 14.30 Uhr. Der Eintritt beträgt 5 Euro inkl. Kaffee und Gebäck. Eine telefonische Kartenreservierung ist erforderlich unter: (0209) 169-9105. Das Publikum wird gebeten, sich auf der Homepage über den tagesaktuellen Stand der Hygienemaßnahmen zu informieren (zurzeit geimpft – genesen – getestet) und beim Eintritt die entsprechenden Nachweise vorzulegen.