09. November 2021, 17:43 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
Diese Meldung ist vom 09. November 2021, 17:43 Uhr. Gegebenenfalls sind einzelne Inhalte oder der gesamte Artikel nicht mehr aktuell. Für aktuelle Meldungen der Stadt Gelsenkirchen klicken Sie bitte auf https://www.gelsenkirchen.de/aktuelles
Seit dem vergangenen Wochenende gibt es einen neuen Erinnerungsort in Gelsenkirchen. Auf dem Hauptmarkt in der Altstadt erinnert eine neue Tafel an Margarethe Zingler (1885-1973), nach der der Platz seit 1987 benannt ist. Mittlerweile gibt es in Gelsenkirchen mehr als 200 solcher Erinnerungsorte-Tafeln. Sie informieren im öffentlichen Raum über historische Ereignisse oder Persönlichkeiten, die mit Gelsenkirchen verbunden sind.
Das Institut für Stadtgeschichte (ISG) koordiniert die Aufstellung dieser Tafeln und arbeitet dabei mit Initiativen aus der Zivilgesellschaft zusammen. „Erinnerungsorte im öffentlichen Raum“, so ISG-Leiter Dr. Daniel Schmidt, „bringen die Geschichte zu den Menschen in der Stadt. Sie tragen dazu bei, sich ganz konkret und vor Ort mit ihr zu befassen.“
Die neue Erinnerungsorte-Tafel ist ein Gemeinschaftsprojekt der AWO Stiftung Gelsenkirchen, der SPD und des ISG. Denn Margarethe Zingler war eine der prägenden Frauen in der Geschichte der Gelsenkirchener Sozialdemokratie und langjährige Geschäftsführerin der AWO. Sie wurde 1933 gemeinsam mit ihrem Mann Alfred Zingler von den Nazis in die Niederlande vertrieben. Das Ehepaar war im Widerstand aktiv und wurde nach der Besetzung der Niederlande durch die Deutschen verhaftet. Alfred Zingler wurde 1944 hingerichtet, Margarethe Zingler musste eine mehrjährige Haftstrafe verbüßen. Nach ihrer Befreiung im April 1945 kehrte sie nach Gelsenkirchen zurück und wirkte maßbeglich am Wiederaufbau der lokalen Demokratie mit.
An der Einweihung der Tafel nahmen neben Vertreterinnen und Vertretern von SPD, AWO und der Initiative Alfred-Zingler-Haus e. V. auch Angehörige von Margarethe Zingler teil.