04. März 2022, 18:04 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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Nach letzten Beratungen am heutigen Nachmittag im Lagezentrum der Feuerwehr Gelsenkirchen steht fest: Der Gelsenkirchener Hilfskonvoi für die Ukraine wird sich in der Nacht zu Sonntag um 3 Uhr in Bewegung setzen. Sein Ziel: die rumänisch-ukrainische Grenze bei Siret. Dort will der seit Beginn des Krieges in der Ukraine festsitzende Stadtverordnete Jürgen Hansen mit Transportern bereitstehen, um die Hilfslieferungen in Empfang zu nehmen und in den ukrainischen Ort Krementschuk zu bringen.
Nachdem der Konvoi - fertig gepackt und abfahrbereit - tagelang bereit stand, sieht es so aus, als könnten nun die dringend benötigten Hilfslieferungen nun erfolgreich zu den Menschen in die Ukraine kommen. In den vergangenen Tagen ließ die Sicherheitslage dies nicht zu.
Auf dem Weg befinden sich nun drei Fahrzeuge der Feuerwehr sowie privater Initiativen. Ein 8-Tonner der Feuerwehr ist mit 150 Feldbetten, Decken und Kissen sowie zwei Paletten Medikamenten und Verbandsmaterial beladen. Daneben sind ein Transporter des Deutschen Roten Kreuzes sowie ein Bus des Gelsenkirchener Busunternehmens Nickel voll beladen mit zahlreichen Spenden, die die Task Force Flüchtlingshilfe, in der Jürgen Hansen engagiert ist, aber auch andere Spendeninitiativen von den Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchenern gesammelt haben. Auch hier handelt es sich hauptsächlich um Medikamente, Verbandsmaterial und medizinisches Zubehör. Das sind die Hilfsgüter, die derzeit am dringendsten von der Ukraine nachgefragt werden.
Der Konvoi soll am Abend gegen 21 Uhr den Zwischenstopp Wien erreichen und am nächsten oder übernächsten Tag den Bestimmungsort erreicht haben. Auf dem Rückweg wird er versuchen, ukrainische Frauen und Kinder mit nach Gelsenkirchen zu nehmen. Die Rückkehr wird für Ende der Woche erwartet.
Oberbürgermeisterin Karin Welge, die am Nachmittag an der Zentralen Feuer- und Rettungswache an der Seestraße bei der Verladung der Hilfsgüter dabei war, bedankte sich bei allen Spenderinnen und Spendern, vor allem aber bei den Initiatoren der Hilfsaktion, die die letzten Tage mit großem Engagement und viel Eigenleistung am Werk waren: „Das ist nicht selbstverständlich. Und es tut gut zu sehen, wieviel Solidarität und Initiative in unserer Stadt steckt.“ Karin Welge betonte aber auch, dass eine solche Aktion eine Ausnahme darstellt, da in diesem Fall konkrete Ansprechpartner mit Fachkenntnis und Logistik vor Ort vorhanden sind. Es wird dringend empfohlen, künftig großen bundesweiten Hilfsaktionen den Vorrang einzuräumen, da große international agierende Organisationen über Erfahrungswerte in Krisengebieten und über eine entsprechende Logistik vor Ort in der Ukraine verfügen, so dass eine Weiterverteilung vor Ort gewährleistet ist.