16. März 2022, 17:14 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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Aktuell sind nach Angaben des Bundesinnenministeriums rund 160.000 Einreisen von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine dokumentiert. Die UN-Flüchtlingshilfsorganisation UNHCR geht von mehreren Millionen Kriegsflüchtlingen aus.
Diese Zahlen machen deutlich, dass sich auch die Stadt Gelsenkirchen mit einer größeren Anzahl von geflüchteten Menschen aus der Ukraine einstellen muss.
Sozialdezernentin Andrea Henze: „Mit Stand heute Morgen sind durch das Sozialamt 230 Personen erfasst, von denen die Stadt Gelsenkirchen 171 untergebracht hat. Neben den 14 Personen im Kloster, sind 81 Menschen in bestehenden Flüchtlingsunterkünften untergebracht. 76 Personen haben eine vorläufige Unterkunft in einem Hotel gefunden. Mit Ausnahme eines älteren Herrn handelt sich bei den Geflüchteten ausschließlich um Frauen und Kinder.“
Die Bezirksregierung hat zudem für Montag bereits eine erste offizielle Zuweisung von Geflüchteten angekündigt. 31 Personen sollen dann nach Gelsenkirchen kommen.
Die Stadt Gelsenkirchen hat in Erwartung weiterer Flüchtlinge begonnen, sich intensiv auf deren Aufnahme vorzubereiten. Neben der bereits zur Verfügung stehenden Unterkunft in St. Maria Himmelfahrt in Buer wird derzeit die Emscher-Lippe-Halle für die Aufnahme von rund 250 Menschen vorbereitet. Sie soll ab Anfang April zur Verfügung stehen.
Sehr kurzfristig und bereits ab dem kommenden Montag wird die ehemalige Hauptschule an der Mehringstraße in eine Flüchtlingsunterkunft umgerüstet und soll dann bis zu 250 Personen aufnehmen können.
Positiver Nebeneffekt dieses Standortes sind das benachbarte Jugendheim und eine Kindertagesstätte, die langfristig Unterstützung für die Geflüchteten anbieten können.
Sollten weitere Plätze benötigt werden, wird die Stadt Gelsenkirchen in der Lage sein, innerhalb von 24 Stunden die Sporthalle an der Breddestraße und die Sporthalle an der Wildenbruchstraße für die Aufnahme von Geflüchteten vorzubereiten. Die Kapazität der Hallen liegt jeweils bei rund 100 Plätzen.
Andrea Henze: „Wir haben die betroffenen Schulen und Sportvereine informiert und sind dabei auf sehr viel Verständnis und die Bereitschaft zur Unterstützung gestoßen. Dafür möchte ich mich herzlich bedanken.“
Daneben hat die Stadt Gelsenkirchen Hotels angefragt, die Kapazitäten bereitstellen. Sollten sehr viele geflüchtete Menschen Gelsenkirchen erreichen, stehen die angefragten Hotels als Ausweichunterkünfte zur Verfügung.
Krisenstabsleiter Luidger Wolterhoff: „Insgesamt können wir so kurzfristig bis zu 1000 Personen unterbringen. Unser Ziel ist es aber, die Menschen nach einer möglichst kurzen Verweildauer in den Gemeinschaftsunterkünften, zügig in privaten Wohnraum zu vermitteln.“
Der Stadt Gelsenkirchen liegen bereits etwa 100 Wohnungsangebote vor, in die nach erster Schätzung bis zu 400 Menschen vermittelt werden können
Zur Ausrüstung der Wohnungen hat die Stadt Gelsenkirchen Kontakt zu den Möbelbörsen der Wohlfahrtsverbände aufgenommen, um kurzfristig auf benötigte Möbel zugreifen zu können.
„Wir haben festgestellt, dass viele der geflüchteten Menschen sich möglichst schnell bei den Behörden in Deutschland anmelden wollen, um so ein Gefühl der Sicherheit in ihrer besonderen Situation zu bekommen. Dieser Ansturm auf die Ausländerbehörde hat uns gestern in der Tat etwas überfordert und zu langen Wartezeiten für die Betroffenen geführt“, so Krisenstabsleiter Luidger Wolterhoff. „Wir wollen diesem Bedürfnis der Geflüchteten Rechnung tragen und richten daher im Sportzentrum Schürenkamp eine erste Anlaufstelle ein. An bis zu neun Arbeitsplätzen im Bürotrakt des Sportzentrums Schürenkamp werden ab dem kommenden Montag Beschäftigte der Stadtverwaltung, unterstützt von Sprachmittlern als Ansprechpartner nicht nur zur Registrierung zur Verfügung stehen, sondern auch um bei Fragen zur Unterbringung, ärztlicher Behandlung oder finanzielle Unterstützung zu beraten. Wir wollen eine fachübergreifende Erstversorgung bieten. Es ist wichtig, den Menschen jetzt Sicherheit zu geben. Das werden wir tun.“
Der Krisenstabsleiter erinnerte noch einmal daran, dass sich die geflüchteten Menschen aus der Ukraine keine Sorge um ihre Aufenthaltsberechtigung zu machen brauchen. Bis zu 90 Tage können sie sich visumsfrei in Deutschland aufhalten: „Sie haben genug Zeit, sich zu melden und registrieren zu lassen. Ab nächster Woche haben wir dafür auch deutlich erhöhte Kapazitäten zur Verfügung.“
Bei allen Fragen und Anliegen hilft zudem die sowohl in deutscher wie ukrainischer Sprache verfügbare Hotline Ukrainehilfe der Stadt unter 169-9000 weiter. Anfragen oder Angebote zum Thema Flüchtlingshilfe können wie bisher an die E-Mail ukrainehilfe@gelsenkirchen.de gesendet werden.