19. Mai 2022, 16:28 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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Derzeit leben über 1.872 aus der Ukraine geflohene Menschen in Gelsenkirchen. Und die Stadt ist gut aufgestellt, um weitere Menschen aufzunehmen, erklärt Gelsenkirchens Sozialdezernenten Andrea Henze: „Von der Erstaufnahme am Infopoint-Ukraine in der Emscher-Lippe-Halle über die medizinische Erstuntersuchung bis zur Bereitstellung von Gemeinschaftsunterkünften oder auch bei der Vermittlung in Wohnungen sind wir mittlerweile sozusagen im Regelbetrieb.“ Bewährt habe sich auch die Ukraine-Hotline unter der Rufnummer 169-9000, wo viele Fragen geklärt werden können.
Nur rund ein Drittel der aus der Ukraine geflohenen Menschen ist in Gelsenkirchener Gemeinschaftsunterkünften untergebracht. „Vielfach sind Geflüchtete aus der Ukraine eigeninitiativ oder mit privater Unterstützung erfolgreich bei der Suche nach Wohnraum“, weiß Andrea Henze und ergänzt: „Einige wollen aber auch gar nicht in Wohnungen leben, da sie die Gemeinschaft in den größeren Unterkünften suchen und dort auch erleben.“ Zudem sei der Wunsch bei allen geflohenen Menschen groß, möglichst bald in die ukrainische Heimat zurückkehren zu können. Henze: „Viele sitzen quasi auf gepackte Koffern.“
Der Stadt liegen derzeit 265 Anträge zur Mietkostenübernahme von Geflüchteten vor. „In den meisten Fällen kann der Wohnungsanmietung zugestimmt werden. Die Größe und Miethöhe des Wohnraums entspricht den in Gelsenkirchen geltenden Höchstgrenzen der Kosten der Unterkunft und bewegt sich im Rahmen der gesetzlichen Regelungen. Lediglich 20 Anmietungen konnte nicht zugestimmt werden“, erläutert Henze und betont, dass sich die Stadt an gesetzlichen Vorgaben orientieren muss. „Wir helfen schnell und unbürokratisch. Ich bitte aber um Verständnis, dass nicht alles sofort und am gleichen Tag bearbeitet oder beantwortet werden kann“, so Henze weiter.
Von den von privaten Vermietern angebotenen Wohnraum hat die Stadt 200 Angebote als geeignet eingestuft. Abgeschlossen wurden 20 Mietverträge, 50 weitere sind noch in der Bearbeitung.
Darüber hinaus hat die Stadt 60 Wohnungen als sogenannte Projektwohnungen angemietet, davon sind 13 bereits bezogen und 4 weitere bezugsfertig. „Es ist vorgesehen, diese Wohnungen je nach Größe und familiärer Konstellation als kleine Gemeinschaftswohneinheiten zu nutzen“, erklärt Andrea Henze. Nach und nach werden die Wohnungen mit Mobiliar ausgestattet. Möbeln oder auch Waschmaschinen und E-Herde müssen bestellt, zwischengelagert und zu den jeweiligen Wohnungen transportiert, aufgebaut oder fachgerecht angeschlossen werden.
„Wir wollen den Menschen, die vor dem Krieg geflohen sind, möglichst schnell und reibungslos helfen“, versichert Andrea Henze. Dies zeige sich auch bei Abstimmungen in Detailfragen zwischen dem Referat Soziales der Stadt und dem Jobcenter.
Nach einem Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz der Länder erhalten aus der Ukraine geflüchtete Menschen ab dem 1. Juni 2022 Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II, das die Grundsicherung für Arbeitssuchende regelt, oder nach dem Sozialgesetzbuch XII zur Grundsicherung im Alter. Bislang beziehen die Menschen ihre finanzielle Unterstützung nach dem Asylbewerberleistungsgesetz.
„Hier bekomme ich die Rückmeldung, dass die Abstimmungen und die Zusammenarbeit zwischen der Stadt und dem Jobcenter vorbildlich laufen“, freut sich die Sozialdezernentin.
„Insgesamt hat die Stadtgesellschaft eine großartige Hilfeleistung sowie einen starken Zusammenhalt in der Flüchtlingshilfe gezeigt. Für dieses Engagement bedanke ich mich bei allen Beteiligten“, so Henze.