09. Juni 2022, 11:50 Uhr | Kulturraum "die flora"
Am Dienstag, dem 14. Juni 2022, erinnert eine Lesung im Kulturraum „die flora“ an eine der bekanntesten Kinderbuchautorinnen Deutschlands. In der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts waren die Bücher von Else Ury (1877-1943) in den Kinderzimmern weit verbreitet. Mit ihren „Nesthäkchen"-Büchern sind Generationen von Mädchen bis in die 1970er Jahre aufgewachsen, die Auflage erreichte fast sieben Millionen Exemplare. Über ihr Leben und ihren Tod als Jüdin in Auschwitz lagen lange Zeit kaum Informationen vor. Marianne Brentzel hat die Biographie Else Urys erforscht und ihr Leben in mittlerweile zwei Büchern dargestellt: „Nesthäkchen kommt ins KZ – Das Leben der jüdischen Kinderbuchautorin Else Ury“ (1992) und „Mir kann doch nichts geschehen. Das Leben der Nesthäkchen-Autorin Else Ury“ (2007). Daraus wird sie Auszüge präsentieren und anschließend für eine Diskussion mit dem Publikum zur Verfügung stehen. Der Vorsitzende der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Gelsenkirchen e. V., Ulrich Fehling, wird das Gespräch mit Marianne Brentzel moderieren.
Marianne Brentzel (*1943) lebt als Schriftstellerin in Dortmund. Außer über Else Ury hat sie u.a. Bücher über die Frauenrechtlerin und Sozialpionierin Bertha Pappenheim und über Hilde Benjamin, ehemalige Justizministerin der DDR, veröffentlicht. 2014 wurde Marianne Brentzel mit dem Literaturpreis Ruhr ausgezeichnet.
Die Veranstaltung wurde angeregt durch die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Gelsenkirchen e. V. und findet als Kooperation zwischen der Gesellschaft und dem Kulturraum statt. Sie war ursprünglich für 2021 im Kontext des Festjahres „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ geplant, musste Corona-bedingt jedoch mehrfach verschoben werden.
Die Lesung beginnt um 19 Uhr, Einlass ist ab 18.30 Uhr. Eine Kartenreservierung ist möglich unter (0209) 169-9105. Der Eintritt beträgt 5,00 €; Begleitpersonen von Schwerbehinderten haben freien Eintritt.