27. Juni 2022, 16:56 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
Bis in den Abend hat am vergangen Freitag die Jury unter der Leitung des Stuttgarter Architekten Thorsten Kock getagt, um die Preisträger des Wettbewerbs zur Umwandlung des von Fritz Schupp und Martin Kremmer erbauten Kohlenbunkerensemble im Nordsternpark zu einem kulturell-, gastronomischen und grünen Produktionsstandort zu ermitteln.
Als Leuchtturmprojekt der IGA 20227 in Gelsenkirchen soll der Kohlenbunker zur Stärkung des Ortes im Sinne einer zielgerichteten Weiterentwicklung des Nordsternparks unter dem Gesichtspunkt der Klimafolgenanpassung entwickelt werden. Insgesamt 16 Büros haben sich an dem Wettbewerb beteiligt. Die Jury hat drei Preise und drei Anerkennungen vergeben.
Sieger des Wettbewerbs wurde der Entwurf mit der Nummer 6002, den das Büro gernot schulz : architektur GmbH eingereicht hat. Er öffnet das Bauwerk mit Fensterfronten und entwickelt einen Greentower mit Energiebrücke und einer vertikalen Farm.
Der zweite Preis geht an den Entwurf 6016 der Sehw Architektur GmbH Berlin. Hier wird ein Aufbau mit Dachterrasse und Rooftop-Bar vorgeschlagen. Als Idee wird der Wandel der Energie von „schwarz in grün“ in Vordergrund gestellt.
Der 3. Preis geht an den Entwurf mit der Nummer 6001, eingereicht von h4a (Architekten) Gessert + Randecker + Legner. Hier wird der Kohlebunker geöffnet und auf allen Ebenen begrünt. Die Jury hebt hervor, dass den architektonischen und programmatischen Grundprinzipien für jedes Bauteil eine klare Idee für eine nachhaltige und verantwortungsbewusste Umsetzung beigestellt wird.
Dem Planungswettbewerb folgt nun ein Verhandlungsverfahren, um eine geeignete Lösung und Partner für die Durchführung dieser für Gelsenkirchen inhaltlich wie architektonisch sehr bedeutsamen Bauaufgabe zu finden. Verhandelt wird mit allen drei Siegerbüros. Erst danach steht fest, welcher Entwurf umgesetzt wird.
Alle eingereichten Entwürfe sind im Wissenschaftspark noch in den kommenden zwei Wochen zu besichtigen.
Das Kohlenbunker-Ensemble der ehemaligen Zeche Nordstern setzt sich zusammen aus drei einzelnen Gebäudekörpern: Dem Kohlenbunker (Mischturm), der Kohlemischanlage sowie der verbindenden Bandbrücke. Während die Kohlemischanlage an den nahe gelegenen Gewerbepark Nordstern angrenzt, ist der Kohlenbunker als weithin sichtbares Bauwerk mittig auf der Insel zwischen Emscher und Rhein-Herne-Kanal positioniert. Die Bandbrücke überquert als Verbindungselement beider Baukörper die Emscher.
Genau 30 Jahre nach der Bundesgartenschau (BUGA) 1997 wird der Nordsternpark wieder Teil einer dezentralen Gartenschau. Für die IGA Metropole Ruhr werden neben dem Zukunftsgarten Gelsenkirchen auch die Zukunftsgärten in Bergkamen/Lünen, Dortmund, Castrop-Rauxel und Duisburg fertig gestellt.
Das Motto der IGA 2027 lautet: Wie wollen wir morgen leben? Auf der Zukunftsinsel in Gelsenkirchen sollen unter anderem Antworten auf die Herausforderungen der Klimafolgenanpassung gefunden werden.
Es geht aber auch darum, den Wandel des Erbes der Montanindustrie in eine nachhaltige menschengerechte Stadt-Landschaft aufzuzeigen und nicht zuletzt um einen nachhaltigen Umgang mit Energie und Rohstoffen, das Aufzeigen von geschlossenen Stoffströmen und urbaner Pflanzenproduktion.