07. September 2022, 16:28 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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v.l.n.r.: Fabian Hampel, Alisha Danscher, Jan Kiesswetter, Andrea Lamest. Bildrechte: Gabi Rottes
Die beiden Künstler Fabian Hampel und Jan Kiesswetter leben und arbeiten seit Anfang Juli in der Künstlersiedlung Halfmannshof. Sie nehmen an einem dreimonatigen Residenzstipendium teil, das Urbane Künste Ruhr in Kooperation mit der Stadt Gelsenkirchen ausrichtet.
„Die Kultur einer Stadt lebt auch von den Impulsen von außen, die sie verarbeiten kann. Deshalb ist der Austausch so essentiell für Kunst und Kultur“, so Andrea Lamest, Leiterin des Referat Kultur der Stadt Gelsenkirchen. „Ich freue mich daher, dass wir mit der Künstlersiedlung Halfmannshof zum zweiten Mal Gastgeberstadt im Projekt ‚Zu Gast bei Urbane Künste Ruhr‘ sein dürfen.“
Zu den Arbeiten von Jan Kiesswetter aus Berlin gehören Publikationen und zunehmend auch filmische Dokumentationen. Wiederkehrende Themen sind hierbei Darstellungsformen von Architekturen und Archiven, das Lesen von Bildern und das Prozesshafte. Im Rahmen der Residency beschäftigt er sich mit Sound als Medium. Sogenannte Fieldrecordings, Tonaufnahmen vor Ort, sind die Grundlage für rhythmische Kompositionen.
„Der Halfmannshof als Ausgangspunkt im Grünen bietet eine gute Arbeitsumgebung für die digitalen Arbeitsprozesse“, so Kiesswetter. „Darüber hinaus helfen die kurzen Wege, um das unmittelbare und weitere Umland des Ruhrgebiets zu erkunden.“
Der Videokünstler Fabian Hampel aus Leipzig beschäftigt sich mit zeitgenössischen Technologien und erschafft essayistische Videoarbeiten, die sie z.B. Themen wie Algorithmuskritik oder der Erprobung unbekannter Sichtweisen fiktiv nähern. Dabei nutzt er formal visuell die Technik, mit der er sich auch thematisch auseinandersetzt. Momentan entwirft er ein Konzept für eine Ausstellung im IDEAL art space Leipzig, um künstlerische Arbeiten im virtuellen Raum zu zeigen.
„Gerade für Künstlerinnen und Künstler, die mit zeitbezogenen Medien arbeiten, ist der Halfmannshof mit seiner technischen Ausstattung ein tolles Umfeld“, so Alisha Raissa Danscher, Assistenzkuratorin von „Urbane Künste Ruhr“. „Er ermöglicht es in einer ruhigen Umgebung konzentriert zu arbeiten und ist gleichzeitig sehr gut an die Innenstadt angebunden.“
Urbane Künste Ruhr initiiert unter der künstlerischen Leitung von Britta Peters ein Residenzprogramm für internationale Künstlerinnen und Künstler im Ruhrgebiet. Die in der Regel drei- oder zwölfmonatigen Aufenthalte werden unabhängig von konkreten Projektvorschlägen vergeben und ermöglichen es den Künstlerinnen und Künstlern, die Region kennenzulernen, diese Erfahrungen in ihre bisherige Arbeit einfließen zu lassen und daraus neue Ideen zu entwickeln. Die Kandidatinnen und Kandidaten für das dezentrale Residenzprogramm werden in der Regel über ein Vorschlagsverfahren ausgewählt. Den Stipendiatinnen und Stipendiaten werden eine Unterkunft und gegebenenfalls ein Arbeitsraum in einer der zentral gelegenen Städte der Region sowie Lebenshaltungs- und Materialkosten zur Verfügung gestellt. Über die Betreuung durch Mentorinnen und Mentoren hinaus bietet die Institution den Künstlerinnen und Künstlern während ihres Aufenthalts eine individuelle Betreuung an.