13. Februar 2023, 18:14 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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Rund 100 Kinder werden täglich im Kinderkrankenhaus der ukrainischen Stadt Krementschuk behandelt. Der Beschuss der Stadt durch Russland bedroht die Stromversorgung auch dieses Krankenhauses. Nun sind seit Montag, 13. Februar, zwei Stromgeneratoren auf dem Weg ins rund 2.200 Kilometer entfernte, kriegszerstörte Krementschuk. Vor Ort gibt es derzeit nur eine alte und unzureichende Generatoranlage. Diese versorgt notdürftig das einzige Krankenhaus im weiteren Umkreis, das aktuell eine medizinische 24 Stunden-Betreuung leisten kann.
Wie so vieles sind derzeit auch Stromgeneratoren nur sehr schwierig zu beschaffen. Erfreut war daher Gelsenkirchens Oberbürgermeisterin Karin Welge als die Generatoren an der Feuerwache Seestraße in Gelsenkirchen-Buer verladen wurden: „Ich bedanke mich bei allen Beteiligten, die in kurzer Zeit und unter schwierigen Bedingungen die lebensrettenden Aggregate beschafft haben. Im Laufe des letzten Jahres hat sich ein besonders enger Austausch mit der zentral-ukrainischen Stadt Krementschuk entwickelt. Von dort erreichte uns Ende des Jahres ein Hilferuf aus der Kinderklinik. Durch den russischen Beschuss der Energie-Infrastruktur, kommt es immer wieder zu Stromausfällen“, so die Oberbürgermeisterin.
Durch die Unterstützung der Gelsenkirchener Feuerwehr ist es gelungen, zwei leistungsstarke Diesel-Generatoren zur Stromerzeugung zu beschaffen, die nun von einer Gelsenkirchener Spedition in die Ukraine transportiert werden. Die Oberbürgermeisterin hofft, dass der Transport wie geplant verläuft und die Generatoren möglichst bald eingesetzt werden können.
„Schlussendlich war es ein Glücksfall, dass vergleichsweise schnell Generatoren beschafft werden konnten. Bereits Mitte Dezember des letzten Jahres haben wir mehrere Anbieter angefragt“, räumt Gelsenkirchens Feuerwehrchef Michael Axinger ein, dass selbst die Feuerwehr Mühe hatte, die lebensrettenden Anlagen zu besorgen.
Fündig wurde man schließlich bei der Firma Elektrokass in Borken. Die Generatoren erzeugen jeweils bis zu 40.000 Watt Stromleistung und können so das gesamte 235 Betten-Krankenhaus mit seinen sämtlichen Abteilungen mit Strom versorgen. Ein Generator hat einen 60 Liter fassenden Dieseltank und schafft mit einer Füllung bis zu zehn Betriebsstunden. Die Anschaffung der insgesamt rund 40.000 Euro teuren Geräte wurde mit Geldern des Bundes gefördert, der Eigenanteil der Stadt beträgt zehn Prozent.
„Das zeigt, dass die Solidarität mit den Menschen im Kriegsgebiet in unserer Stadt aus mehr als nur Worten besteht. Hier werden Lösungen gesucht und auch zügig und zielgerichtet in die Tat umgesetzt“, betonte Oberbürgermeisterin Welge.