03. März 2023, 16:39 Uhr | Sparkasse Gelsenkirchen
Der Traum von der eigenen Immobilie bleibt ungebrochen: Zwar sank die Nachfrage nach Baufinanzierungen im Laufe des Jahres aufgrund gestiegener Baukosten und höherer Zinsen, aber dafür erlebte das Bausparen ein starkes Comeback. Das ist einer der Trends im Geschäftsjahr 2022 der Sparkasse Gelsenkirchen. Vor dem Hintergrund der schwierigen Wirtschaftslage und globaler Krisen zeigte sich der Vorstand insgesamt zufrieden mit der Geschäftsentwicklung.
Kundennähe und Qualität als Erfolgsgaranten
Sowohl im Kreditgeschäft als auch bei den Kundeneinlagen weitete die Sparkasse Gelsenkirchen das Geschäftsvolumen aus: Der Bestand an Kundenkrediten stieg auf 2,2 Mrd. Euro (+ 4,9 Prozent), die Summe der Kundeneinlagen wuchs im Vergleich zum Vorjahr um 4 Prozent auf 3,2 Mrd. Euro. Die Bilanzsumme bleibt mit rund 3,8 Mrd. Euro auf dem Niveau des Vorjahres. „Kundennähe, Beratungsqualität und guter Service digital und vor Ort“ – das sind für Bernhard Lukas, den Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Gelsenkirchen, die Erfolgsgaranten. Urteile unabhängiger Marktforschungsinstitute bestätigen, dass die Sparkasse ihr Leistungsversprechen in die Tat umsetzt: Zum achten Mal in Folge erhielt die Sparkasse Gelsenkirchen 2023 das Siegel „Beste Bank vor Ort“ von der Gesellschaft für Qualitätsprüfung. Auch Focus-Money attestierte beste Beratungs- und Servicequalität bei Privat- und Geschäftskunden. „Gerade im Rückblick auf das turbulente Jahr 2022 zeigt sich, wie wichtig das Vertrauen unserer Kundinnen und Kunden in unsere Arbeit ist. Dafür sind wir sehr dankbar! Ein Dankeschön gilt natürlich auch unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr Engagement“, so Bernhard Lukas.
Zukunfts-Investitionen der Unternehmen
Langjährige vertrauensvolle Geschäftsbeziehungen, die genaue Kenntnis der lokalen Märkte und maßgeschneiderte Finanzierungskonzepte, das sind für die Sparkasse die Erfolgsfaktoren in der Zusammenarbeit mit den heimischen Unternehmen. Mit Neuausleihungen von rund 224 Mio. Euro ermöglichte sie Investitionen der mittelständischen Unternehmen und Handwerksbetrieben. Der leichte Rückgang von 6 Prozent gegenüber 2021 ist die Folge einer „Gemengelage“ aus Pandemie, Krieg, Lieferkettenproblemen, Inflation und gestiegenen Zinsen. „Dank solider Eigenkapitalausstattung und durch flexibles Agieren sind die meisten Unternehmen bisher gut durch die Krise gekommen und haben zumindest das Stimmungstief überwunden“, berichtete Bernhard Lukas. Nach den pessimistischen Wirtschaftsprognosen zur Jahresmitte, die nur zum Teil eingetroffen sind, blicken die Unternehmen Anfang 2023 wieder etwas optimistischer in die Zukunft. Das belegt unter anderem eine Umfrage (der „ELIX“) unter 150 Unternehmen der Emscher-Lippe-Region im Auftrag der Sparkassentochter S-Private Banking. Zu den Herausforderungen der Zukunft zählt aus Sicht von Bernhard Lukas die Transformation zu mehr Nachhaltigkeit und umfassender Digitalisierung. Die Sparkasse Gelsenkirchen stehe bereit, die Betriebe auf diesem Weg zu begleiten. Dabei kommen auch staatliche Förderkredite ins Spiel, die in die Finanzierungskonzepte einbezogen werden.
Wohneigentum weiter im Fokus
Die Entwicklung bei den Wohnungsbaufinanzierungen drehte sich im Jahresverlauf: Während im ersten Halbjahr noch ein schwungvolles Wachstum zu verzeichnen war, kühlte die Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte spürbar ab. Dafür gab es vor allem einen Grund: den durch die EZB im Sommer 2022 ausgelösten kräftigen Zinsanstieg. Dennoch: 167 Mio. Euro sagte die Sparkasse „Häuslebauern, -modernisierern und -erwerbern“ 2022 zu. „Unter dem Strich war das zwar ein Rückgang von rund 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr, aber nach dem Rekordergebnis von 2021 immer noch die zweithöchste Summe der letzten zehn vom Immobilien-Boom gekennzeichneten Jahre“, so Vorstandsmitglied Stephanie Olbering. In der Zukunft rechnet sie mit größerem Finanzierungsbedarf bei der Modernisierung und energetischen Sanierung von Wohnraum. Mit dem „Energiekredit“ steht die Sparkasse ihren Kundinnen und Kunden mit einer unbürokratischen und dauerhaft günstigen Möglichkeit zur Finanzierung von Modernisierungen zur Seite.
Bausparen als Zinssicherungs-Instrument
Wie groß das Interesse am Immobilienerwerb weiterhin ist, verdeutlicht der regelrechte Boom beim Bausparen: Die Stückzahl der Verträge konnte im Laufe des Jahres fast verdoppelt werden und das Bausparvolumen stieg um 34 Prozent auf 43 Mio. Euro. Mit dem Bausparvertrag sichern sich die Bausparerinnen und Bausparer langfristig günstige Zinsen für anstehende Projekte und zukünftige Bauvorhaben. Dabei zeichnet sich ein Trend zu einer höheren Bausparsumme pro Vertrag ab – im Schnitt 50.000 Euro. „Das ist ein Schritt in die richtige Richtung, denn mangelndes Eigenkapital ist das Haupthemmnis beim Wohneigentumserwerb“, erläuterte Stephanie Olbering.
Geldanlage: „Realzins“ als Maßstab
Wie sorge ich am besten vor? Diese Frage hat gerade in unsicheren Zeiten besonderes Gewicht. Vor dem Hintergrund der hohen Inflationsrate ist es schwierig, angemessene Renditen zu erzielen. „Solange die Inflation die Höhe der Zinsen übersteigt, kommt man an einer strukturierten Wertpapieranlage nicht vorbei; weil es hier wesentlich wahrscheinlicher ist, dass die Renditen langfristig über der Teuerungsrate liegen“, sagte Stephanie Olbering – mit der Betonung auf dem Wort „langfristig“. In einem schwierigen Aktienjahr 2022 gingen viele Anlegerinnen und Anleger auf Nummer sicher und setzten vor allem im zweiten Halbjahr auf festverzinsliche Anleihen im Wert von 45 Mio. Euro, die mit zwar attraktiven Zinssätzen ausgestattet waren, aber die Inflation bei weitem nicht auffangen können. „Auch wenn der DAX im Jahresverlauf 2022 mit einem Minus von 12 Prozent schloss, liegt er aktuell wieder deutlich über dem Niveau des Jahres 2019 – also vor der Corona-Pandemie. Das zeigt einmal mehr, dass eine gut strukturierte, risikobewusste und langfristig orientierte Geldanlage sich auszahlt“, so Stephanie Olbering.
Geld wird immer noch auf Girokonten „geparkt“
In unsicheren Zeiten warten viele Kundinnen und Kunden ab und belassen weiterhin Geldeingänge und fällige Einlagen auf dem Girokonto. Die kurzfristigen Geldanlagen machen inzwischen über 70 Prozent der Gesamteinlagen bei der Sparkasse Gelsenkirchen aus. Anfang 2023 ist der Zins bei den Sparprodukten zurückgekehrt: Mit Kündigungsgeldern und Sparkassenbriefen bietet die Sparkasse den Sparerinnen und Sparern erste Alternativen.
Lebensversicherungen stärker gefragt
Zufrieden zeigte sich der Sparkassenvorstand mit dem Versicherungsgeschäft mit dem Verbundpartner „Provinzial-Versicherung“. Sowohl bei den Lebensversicherungen als auch bei den Sachversicherungen gab es Zuwächse von deutlich mehr als 30 Prozent.
Nachhaltigkeit im Fokus
Die Sparkasse Gelsenkirchen begleitet Unternehmen und Private bei Maßnahmen zur Energieeffizienz und zum Klimaschutz, aber auch bei der nachhaltigen Geldanlage. Und sie geht selbst mit gutem Vorbild voran. Hier einige Beispiele: Seit Jahren verfügt die Sparkasse über eigene Photovoltaikanlagen, die allein 2022 etwa 228.000 kWh Strom produzierten (+ 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr). Darüber hinaus werden im Fuhrpark Elektroautos eingesetzt, Gebäude unter energetischen Gesichtspunkten saniert und zahlreiche Maßnahmen zur Ressourcenschonung umgesetzt. Auch mit öffentlichkeitswirksamen Initiativen animiert das Kreditinstitut zu Klimaschutz und nachhaltigem Handeln: Im Rahmen der Aktion „Handys für Hummel & Co.“ werden zum Beispiel ausgediente Handys in den Filialen für die Wiederverwertung gesammelt. Der Erlös kommt dem Insektenschutz zugute. Mit der Spendenaktion „Vereine fahren E“ fördert das Kreditinstitut die E-Mobilität in Gelsenkirchener Vereinen.
Digital und persönlich – Hand in Hand
Eine wiederholt herausragende Beratungsqualität wurde der Sparkasse Gelsenkirchen sowohl 2022 als auch 2023 von der Gesellschaft für Qualitätsprüfung sowie vom Institut für Vermögensaufbau bescheinigt. „Das freut uns und das spornt uns an, den Weg weiterzugehen“, so Vorstandsmitglied Michael Klotz, „und weil gute Finanzberatung bei komplexen Themen einfach unerlässlich ist, haben wir die Beratungszeiten im Laufe der letzten Jahre deutlich ausgedehnt.“ Von montags bis freitags, jeweils zwischen 09:00 und 19:00 Uhr können sich Kundinnen und Kunden beraten lassen: in der Geschäftsstelle, im Video-Chat oder telefonisch – ganz nach persönlichen Präferenzen.
Fragen zu alltäglichen Geldgeschäften regelt darüber hinaus das Kunden-Service-Center (KSC), der Telefon-Service der Sparkasse Gelsenkirchen (montags bis freitags von 08:00 - 19:00 Uhr). Im Laufe des Jahres 2022 gingen im KSC fast 300.000 Anrufe ein. Besonders zu Stoßzeiten hat dies teilweise zu längeren Wartezeiten geführt. „In einem ersten Schritt haben wir dem anhand einer Softwarelösung entgegengewirkt“, berichtet Michael Klotz: „Nach maximal 140 Sekunden kann der Anrufende minutengenauen Rückruftermin buchen.“ In der Pipeline ist bei der Sparkasse auch der Einsatz von Künstlicher Intelligenz für einfache telefonische Anfragen – zum Beispiel zum Kontostand. „Digital und persönlich gehen bei uns Hand in Hand – ganz wie es die Kundin oder der Kunde wünscht“, so Michael Klotz.
Das gilt auch für das Online-Banking: 66 Prozent der Kundinnen und Kunden nutzten es 2022. Dabei spielt die mobile Nutzung per Smartphone und Smartwatch eine immer größer werdende Rolle – ermöglicht unter anderem durch die mehrfach ausgezeichnete Sparkassen-App, u. a. Testsiegerin bei der Stiftung Warentest. „Das Online-Banking macht nicht nur Geldgeschäfte einfacher, es ist in vielen Bereichen auch ein echter digitaler Helfer in schwierigen Zeiten, in denen man aufs Geld schauen muss“, so Michael Klotz. So werden zum Beispiel in der Kontoübersicht Ausgaben und Einkünfte wie in einem digitalen Haushaltsbuch erfasst und Prognosen zum Kontostand am Monatsende gegeben. Mit dem Abo- und Vertragscheck behält man langfristige Verpflichtungen im Auge. Einfach ist auch die Online-Steuerklärung. Für Geschäftskundinnen und -kunden bieten das neue Firmenkundenportal und die App „Sparkasse Business“ umfangreiche Serviceleistungen.
Größter Förderer ermöglicht mit über 4 Mio. Euro viele „gute Taten“
Vereine und Ehrenamtliche können sich auf die Sparkasse Gelsenkirchen verlassen. Auch im vergangenen Jahr setzte sie ihr vielfältiges und nachhaltiges Engagement für Bildung, Kultur, karitative Zwecke, Umwelt und Sport fort. So unterstützte die Sparkasse als Spender, Stifter und Sponsor allein in 2022 mit 4,3 Mio. Euro Initiativen, die zur Lebensqualität in Gelsenkirchen beitragen. Engagement zeigt die Sparkasse aber auch überregional – zum Beispiel mit Spenden für die Menschen in Katastrophengebieten wie zuletzt beim Erdbeben in Syrien und der Türkei. Möglich wird diese Förderung Jahr für Jahr durch die stabile Geschäftsentwicklung. So lag der Jahresüberschuss mit 3,16 Mio. Euro auf dem Vorjahresniveau.