15. März 2023, 15:02 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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Auf dem Weg zu einem klimaneutralen Fuhrpark macht die Stadt Gelsenkirchen einen weiteren wichtigen Schritt: In Kürze geht bei GELSENDIENSTE das erste elektrisch angetriebene Abfallsammelfahrzeug mit Wasserstoff-Brennstoffzelle in den Praxisbetrieb.
„Wasserstoff ist in vielen Bereichen der Energieträger der Zukunft. Mit der Initiative ‚H2GE – Wasserstoffstandort Gelsenkirchen‘ gestalten wir diese Transformation in unserer Stadt aktiv mit“, so Oberbürgermeisterin Karin Welge. „Neben der industriellen Anwendung wird Wasserstoff auch bei der Mobilität eine wichtige Rolle spielen. Mit dem Wasserstoff-Fahrzeug bei GELSENDIENSTE gehen wir hier nun in die praktische Umsetzung.“
„Wir freuen uns, nun auch im Bereich der schweren Nutzfahrzeuge klimafreundliche Antriebstechniken einsetzen zu können“, erklärt GELSENDIENSTE-Betriebsleiter Dr. Daniel Paulus. „Statt Schadstoffe wie Kohlendioxid oder Feinstaub stoßen Wasserstoff-Fahrzeuge lediglich Wasserdampf aus. Ein weiterer Vorteil ist, dass sie durch den Elektroantrieb deutlich leiser sind als Lkw mit Verbrennungsmotor.“
GELSENDIENSTE stellt seinen Fuhrpark schont seit mehreren Jahren schrittweise auf alternative, klimaneutrale Antriebstechniken um. „Bei den kleineren Nutzfahrzeugen und Arbeitsmaschinen sind bereits zahlreiche elektrisch angetriebene Geräte im Einsatz, darunter Kehrmaschinen, Transporter und Gabelstapler“, erläutert Stadtrat Simon Nowack. „Bei den Pkw liegt der Elektro-Anteil derzeit schon bei mehr als 50 Prozent, was übrigens für den gesamten Fuhrpark der Stadt Gelsenkirchen gilt.“
Bei dem neuen Müllfahrzeug werden sowohl das Fahrgestell als auch der Aufbau elektrisch angetrieben. Die Energie für den Elektromotor liefert eine 85 kWh-Batterie. Diese kann im Stand über eine Ladestation und während der Fahrt über die Wasserstoff-Brennstoffzelle aufgeladen werden. Außerdem wird als Besonderheit des Elektroantriebs die bei Bremsvorgängen entstehende Energie genutzt. Durch die sogenannte Rekuperation wird bei jedem der mehrere hundert Stopps pro Sammeltour Energie zurückgewonnen. Insgesamt kommt der Wagen so auf eine Reichweite von 150 bis 200 Kilometern.
Dem ersten Wasserstoff-Fahrzeug werden im Laufes des Jahres zwei weitere baugleiche Abfallsammelwagen folgen. Die Kosten pro Lkw betragen rund eine Million Euro und liegen damit aktuell noch etwa drei Mal so hoch wie bei konventionellen Fahrzeugen. Durch die Förderung aus Bundes- und Landesmitteln fallen für GELSENDIENSTE bei der Beschaffung keine Mehrkosten an. Dieses Projekt wird auch als Teil der Reaktion der Europäischen Union auf die COVID-19-Pandemie gefördert. Die gesamte Fördersumme beläuft sich auf 2,2 Millionen Euro.
Mit den elektrisch angetriebenen Fahrzeugen werden herkömmliche Diesel-Lkw ersetzt. Insgesamt sind bei GELSENDIENSTE für die Sammlung von Rest- und Bioabfall, Altpapier und Sperrmüll rund 30 Fahrzeuge im Einsatz.