22. März 2023, 15:22 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
In Hassel steht das nächste große Bauprojekt an: Die Sportanlage Lüttinghof wird zu einer multifunktional nutzbaren Fläche für Sport und Bewegung umgebaut. „Bewegtes Hassel“ heißt der Baustein im Gesamtkonzept der interkommunalen Stadterneuerung, bei dem die Städte Gelsenkirchen und Herten eng zusammenarbeiten. Ein großes Projekt erfordert auch einen großen „Spatenstich“ - für den hat Gelsenkirchens Oberbürgermeisterin Karin Welge zum Projektstart am Mittwoch, 22. März, einen Baggerführer begleitet.
„Wir geben heute nicht nur den Startschuss für die Weiterentwicklung eines attraktiven und zeitgemäßen Sportangebots, das viele Menschen ganz unterschiedlichen Alters und mit verschiedenen Bedürfnissen anspricht, sondern auch für ein Stück Stadterneuerung, das Freizeit- und Erholungsangebote für die Menschen in Hassel und darüber hinaus stärkt“, erläuterte Oberbürgermeisterin Karin Welge. So wird es in Hassel künftig nicht nur neue Sportangebote für Jung und Alt geben. „Es ist Teil des Projekts, die Sportanlage an die Allee des Wandels und auch an den Rundweg Hassel 8 anzubinden und so für den Stadtteil Hassel zu öffnen. Das erschließt neben dem Glückaufpark ganz neue, weitere Freizeitmöglichkeiten und wird die Lebensqualität im Stadtteil Hassel noch weiter verbessern“, ist die Oberbürgermeisterin überzeugt.
Die Sportanlage Lüttinghof ist die Heimstätte der Vereine SC Hassel und YEG Hassel. Vor allem Fußball und Tennis werden hier gespielt. Künftig wird hier weit mehr sportliches Treiben möglich sein, berichtete Gelsensport-Geschäftsführer Marc Kopatz: „Seilkletterspiele, die vor allem Kinder begeistern, ein Beachvolleyballfeld, eine Calisthenics-Anlage, auch Street-Workout-Anlage genannt, mit Klimmzugstangen, Sprossenwänden und dergleichen mehr für das Krafttraining und auch ein Boulefeld sowie ein Padelfeld werden hier entstehen.“
Padel? „Das ist eine Trendsportart, die immer mehr Menschen entdecken. Es ist eine Mischung aus Tennis und Squash. Gespielt wird es mit Tennisbällen mit weniger Druck und auch die Schläger nehmen etwas Geschwindigkeit aus dem Spiel. Einfach mal ausprobieren“, lud Marc Kopatz ein, das Spiel zu entdecken.
Entwickelt wurden die neuen Angebote mit breiter Akteursbeteiligung und gemeinsam mit den beiden Vereinen SC Hassel und YEG Hassel. Beide wollen ihre Sportangebote ausbauen und sich weiter in den Stadtteil öffnen. Planungsgrundlage war auch eine Befragung der Bürgerinnen und Bürger im Sommer 2020.
Über neue Spiel- und Sportangebote hinaus gibt es eine weitere Planung, erklärte Irja Hönekopp, Leiterin der Abteilung Stadterneuerung und Sanierung der Stadt Gelsenkirchen: „Die Sportanlage soll künftig stärker mit dem Stadtteil Hassel verbunden werden. Es geht um eine großräumige Anbindung über die Allee des Wandels, eine Öffnung der Anlage über den Bau neuer Eingänge von der West- und Südseite sowie eine Integration in den Rundweg Hassel-8.“
Während die Allee des Wandels vor allem Radfahrenden die Möglichkeit gibt, den Strukturwandel zwischen Herten und Gelsenkirchen im wahrsten Sinne des Wortes zu erfahren, ist die Hassel-8 ein Weg durch den Stadtteil. „Angelegt in Form einer Acht kann der rund zehn Kilometer lange Weg sowohl als Lauf- oder Nordic-Walking-Runde, zum Radfahren, als Spazierweg oder auch für alltägliche Wege durch den Stadtteil genutzt werden“, so Irja Hönekopp.
Die umfangreichen Umbauarbeiten werden umweltschonend und mit Rücksicht auf den Baumbestand umgesetzt. „So wird die Anlage zum Beispiel im Westen zum Weg am Picksmühlenbach behutsam geöffnet. Um den Bereich zu erschließen und den Baumbestand zu schonen, wird mit landschaftlich integrierten Holzrosten gearbeitet“, erläuterte Stadtplanerin Irja Hönekopp.
Etwa 14 Monate werden die Arbeiten andauern und rund zwei Millionen Euro kosten. Dieser Bauabschnitt wird zu 80 Prozent durch Städtebaufördermittel des Bundes und des Landes gefördert. Im nächsten Schritt sind die Sanierung und Erweiterung der beiden Gebäude im Eingangsbereich der Anlage sowie die Vorplatzgestaltung vorgesehen.
Stimmt die Bezirksvertretung Nord zu, dann kann schon im Frühjahr 2024 der nächste Bauabschnitt starten. Für das geplante Bewegungshaus im Multisportpark Lüttinghof werden die aus den 1960er Jahren stammenden Gebäude saniert und durch einen Anbau erweitert. Die neuen Räume sollen überwiegend multifunktional für die Öffentlichkeit nutzbar sein. Der bisher nur mit einer Asphaltdecke versehene Eingangsplatz wird mit Grünflächen, Bäumen und Sitzmöglichkeiten einen einladenden Charakter bekommen. Diese Baumaßnahmen sind mit rund 8,5 Millionen Euro kalkuliert. Der Eigenanteil der Stadt beträgt etwa 1,8 Millionen Euro.
Von der Sportanlage Lüttinghof zum Multisportpark Lüttinghof – Ende 2026 soll es soweit sein. In alle Baumaßnahmen, sowohl des ersten als auch des zweiten Bauabschnitts, werden insgesamt über zehn Millionen Euro investiert.
„Die Bürgerinnen und Bürger brauchen also noch ein bisschen Geduld bis dieser weitere Baustein der Stadterneuerung umgesetzt ist“, stellte Oberbürgermeisterin Welge fest, blickte aber bereits in die Zukunft: „Hassel war, ist und bleibt in Bewegung. Auf ehemaligen Industriegebieten wie dem einstigen Kraftwerksgelände wurden attraktive Wohnquartiere geschaffen, neben dem Glückaufpark entsteht ein Wohnquartier mit einem innovativen Energiekonzept ohne fossile Energien und bei der Entwicklung der Neuen Zeche Westerholt gibt es bereits erste Ansiedlungserfolge. All dies sind Schritte zur Erneuerung unserer Stadt und ein Gewinn an Lebensqualität für die Bürgerinnen und Bürger.“