29. September 2023, 12:03 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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Bildrechte: Frank Lamfried
Gelsenkirchen-Horst soll klimarobust und damit lebenswerter und attraktiver werden. Das ist das Ziel eines Projekts, das der Rat der Stadt in seiner Sitzung am Donnerstag, 28. September, beschlossen hat.
In der Projektskizze hat sich die Stadt viel vorgenommen. Ab dem Jahr 2024 soll der westliche Teil von Horst innerhalb von fünf Jahren nach und nach grüner werden, der Ausstoß des klimaschädliches Gases Kohlendioxid soll reduziert und Flächen entsiegelt werden, um etwa bei Starkregen gewappnet zu sein sowie Belastungen durch Hitze zu reduzieren – und dies sind nur einige der in der Projektskizze aufgeführten Ziele.
Die Stadt knüpft dabei an die mit dem Land Nordrhein-Westfalen geschlossene Zukunftspartnerschaft zum Erwerb sogenannter Problemimmobilien an, um diese abzureißen oder zu sanieren.
Gebäude mit ausreichend intakter Bausubstanz sollen saniert und energetisch optimiert werden. Langfristig ist geplant im Projektgebiet die Wärmeversorgung auf regenerative Energien umzustellen.
Im Fall des Abrisses ohne Neubau sollen die Flächen vorrangig begrünt werden. Sie mildern dann Starkregengefahren und kühlen bei Hitze durch Verdunstung. Die beim Abriss anfallenden Materialien sollen möglichst im Sinne einer Kreislaufwirtschaft wiederverwertet werden. Baumaterialien wieder zu nutzen ist ein Pioniervorhaben der Stadt Gelsenkirchen.
Um die Aufenthaltsqualität zu erhöhen, sieht die Projektskizze vor, den zentralen Ilse-Kibgis-Platz zu entsiegeln und mit Bäumen zu bepflanzen. Hier soll zudem eine Kindertagesstätte errichtet werden, die den Ansprüchen an ein klimaverträgliches Bauen gerecht wird.
Auf den Weg zum „Klimarobusten Horst“ macht sich die Stadt aber nicht allein. So werden die Akteure des Wohnungsmarktes über den Runden Tisch Wohnungswirtschaft einbezogen und auch die Bürgerinnen und Bürger werden angesprochen. Schließlich gibt es in Horst viele Privatpersonen, die sich in unterschiedlichen Zusammenhängen engagieren. So gibt es neben der Stadt engagierte Privatpersonen, die Problemimmobilien kaufen und entwickeln. Sie werden zum Beispiel durch die „Kommunale Sonderförderung für den Erwerb modernisierungsbedürftiger Mehrfamilienhäuser durch Selbstnutzende“ von der Stadt gefördert. Darüber hinaus wird im Projektzeitraum eine Beratungsstruktur aufgebaut, die über Fördergelder informiert und bei Sanierungsvorhaben berät.
Das Projekt „Klimarobustes Horst“ ist Teil des Wettbewerbs „Prima.Klima.Ruhrmetropole.“ des Landes Nordrhein-Westfalen, bei dem die Stadt als sogenannte Lead-Kommune als Teilnehmer gesetzt ist. Ziel des Wettbewerbs ist es, Vorbilder für die ganze Region zu schaffen. Die Projektkosten belaufen sich zunächst auf insgesamt rund 4,3 Millionen Euro, die zum großen Teil über Fördermitteln abgedeckt sind. Der städtische Eigenanteil liegt bei etwa 1,15 Millionen Euro.
Neben dem gesetzten Gelsenkirchen nehmen Bottrop, Duisburg, Essen, Hagen, Herten, Lünen, Oberhausen und Xanten mit Projektskizzen am Wettbewerb „Prima.Klima.Ruhrmetropole.“ teil. In der Metropole Ruhr sollen bis zum Jahr 2029 rund 15 experimentelle und innovative Energiequartiere entstehen.