18. März 2010, 16:26 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
So ganz allmählich deutet sich an, dass die Welt da draußen doch nicht nur in Schwarz-Weiß angeboten wird, sondern dass sich nun endlich jemand erbarmt und den Farbfilm eingelegt hat - gerade noch rechtzeitig zum Frühlingsanfang.
Die ersten scheuen Krokusse wagen sich seit einigen Tagen heraus, die Sonne taucht unsere Stadt immer öfter in wärmere Farben, auch Grün ist endlich wieder zu sehen. Ich muss gestehen, nach diesem wirklich langen Winter genieße ich die ersten helleren Tage sehr.
Nicht zuletzt auch, weil sie mich daran erinnern, wie wir vor knapp einem Jahr in den bundesweiten Wettbewerb „Entente Florale" gestartet sind. Unter dem Motto „Farben einer Stadt" haben wir Gelsenkirchen gemeinsam aufblühen lassen. Zusammen mit Profis aus dem Garten- und Landschaftsbau haben Sie, liebe Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener, die unterschiedlichsten Ideen umgesetzt, um unsere Stadt ein Stück schöner zu machen. Sie haben Baumpatenschaften übernommen, Taschengärten bepflanzt, Balkone und Grünflächen gestaltet und vieles mehr gemacht. Ein Engagement, das die Wettbewerbs-Jury am Ende mit einer Silbermedaille sowie einem Sonderpreis belohnt hat.
Neben diesen schönen Auszeichnungen hat Gelsenkirchen im „Farben einer Stadt"- Jahr aber auch noch etwas anderes gewonnen. Nämlich die Gewissheit, dass wir uns nicht verstecken müssen. Der Wettbewerb hat uns allen eindrucksvoll vor Augen geführt, wie grün Gelsenkirchen ist und welche wunderbaren Naherholungsgebiete wir unmittelbar vor unserer Haustür haben: kleine Oasen der Ruhe, Plätze der Begegnung oder kreative Orte; manche offensichtlich, manche versteckt.
Die Farben unserer Stadt
In diesem Frühling gibt es keinen solchen bundesweiten Wettbewerb, an dem wir teilnehmen. Aber ist das ein Grund, etwas sein zu lassen, an dem viele Menschen Spaß haben und das schön aussieht? Warum führen wir nicht einfach fort, was wir im letzten Jahr so erfolgreich begonnen haben? Die „Entente Florale" sollte ja eben keine Eintagsfliege sein. Die Unmengen von Krokussen und Narzissen, die die Stadt überall gesetzt hat - die erinnern uns jetzt in jedem Frühling wieder von Neuem an die Farben unserer Stadt.
Lassen Sie uns auch ohne Wettbewerb die schönen Ecken von Gelsenkirchen in 2010 weiter nach vorne rücken, indem jeder einen kleinen Beitrag leistet. Oftmals sind mit wenig Aufwand schon große Wirkungen verbunden. Und das Auge freut sich auf jeden Fall über farbenfroh bepflanzte und gepflegte Balkonkästen oder Baumscheiben.
Frühlingserwachen an der Himmelstreppe
Ebenso entscheidend wie das Kümmern ist aber auch das Genießen. Gerade jetzt, wo die Tage länger werden und das Wetter wieder offener, können wir rausgehen und unsere Stadt neu entdecken. Zum Beispiel das eigene Viertel oder die geheimen Plätze im Grünen und die sonnigen Stellen am Wasser. Einer meiner Lieblingsorte dabei ist die von Hermann Prigann gestaltete Himmelstreppe auf der Halde Rheinelbe. Von hier aus hat man einen herrlichen Blick auf die frühlingshaft erwachende und die durch „LandART" inszenierte Stadtlandschaft. Gerade am Tag des Frühlingsanfangs übrigens sehr empfehlenswert, steigt doch im Rahmen des RUHR.2010-Projekts „Zwei Berge - eine Kulturlandschaft" dort ein großes Frühlingsfest.
Egal für welche Aktivität sie sich letztendlich entscheiden - die Hauptsache ist: Wir machen etwas, wenn der Frühling vor der Tür steht.
Ihr
Frank Baranowski