22. Mai 2024, 15:35 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
Am Mittwoch, 15.05.2024 hat auf dem Möntingplatz ein buntes Familienfest stattgefunden, um das Ende der Stadterneuerungsmaßnahme in Schalke und den Abschied des Stadtteilbüros zu feiern. Vertreterinnen und Vertreter aus Bürgerschaft, Vereinen und Initiativen, Politik und Stadtverwaltung sind dafür zusammengekommen. Ein buntes Programm, das von zahlreichen Akteurinnen und Akteuren des Stadtteils aktiv mitgestaltet wurde, hat insbesondere bei den Familien des Stadtteils Anklang gefunden. Eine Bewegungsrallye für Kinder, Glitzertattoos und Regenbogenbilder mit Fridolina Stubbelich, aber auch die Einladung zu verschiedenen Leckereien haben noch einmal bewiesen, wie vielseitig sich der Möntingplatz für den Stadtteil nutzen lässt. Es war ein rundum gelungener Nachmittag.
Man mag es kaum glauben, aber der Stadterneuerungsprozess in Schalke hat bereits 2009 mit ersten Startermaßnahmen begonnen. Im April 2010 wurde dann das Stadtteilbüro eröffnet, das sich seitdem mit einer personellen Konstanz, die wahrlich nicht selbstverständlich ist, um die Vernetzung im Stadtteil und zahlreiche soziale und bauliche Projekte gekümmert hat.
Als Stadtbaurat Christoph Heidenreich in seiner Ansprache mit den Gästen des Fests auf die Meilensteine der Stadterneuerungsmaßnahme zurückblickt, wird deutlich, welche Wirkung für den Stadtteil erzielt wurde: Sieben Schulhöfe und neun Spielplätze bzw. öffentliche Grünzüge wurden umgestaltet. Insbesondere die Umgestaltung der Schalker Straße und des Grilloplatzes, der Georgswiese sowie des Möntingplatzes haben dabei zu einer erheblichen Aufwertung des öffentlichen Raumes geführt. Hinzu kommen 117 Fassaden, die über das Haus- und Hofflächenprogramm aufgewertet wurden.
Bereits 2011 wurde der erste Schalker Gebietsbeirat gegründet. Bis ins Jahr 2023 hinein hat das bürgerschaftlich und politisch besetzte Gremium nicht nur die Partizipation an der Stadterneuerungsmaßnahme gestärkt, sondern auch 166 Quartiersfondsanträge bewilligt. Die daraus entstandenen Projekte kamen oftmals den Kindern, Jugendlichen und Senioren des Stadtteils zugute und haben die Vernetzung zwischen Vereinen, Akteuren und Engagierten gefördert.
Modellprojekt im sozialen Bereich ist der Bildungsverbund Schalke, der 2013 gegründet wurde und 2023 sein 10-jähriges Bestehen feiern konnte. Über 50 Bildungspartner haben einen gemeinsamen Kooperationsvertrag unterzeichnet, der eine lebendige, qualitätsvolle Bildungslandschaft im Stadtteil Schalke und eine enge Vernetzung untereinander fördert. Der Erfolg des Modells zeigt sich insbesondere auch darin, dass die Verstetigung des Projekts bereits gelungen ist und die Akteurinnen und Akteure des Bildungsverbundes auch ohne das Stadtteilbüro die Arbeit in den bestehenden Strukturen fortführen werden.
Der Blick zurück verdeutlicht, wie viel in den vergangenen Jahren umgesetzt werden konnte. Eine Dokumentation der Gesamtmaßnahme, die mit zahlreichen Bildern, Fakten und Erinnerungen den Wandel des Stadtteils durch die Stadterneuerung darstellt, ist bereits in Arbeit und wird voraussichtlich Ende 2024 veröffentlicht.
Maßgeblich für die Durchführung der Stadterneuerungsmaßnahme war einerseits die Städtebauförderung von Bund und Land. Rund 12 Millionen Euro werden nach Abschluss aller noch laufender Teilprojekte in den Stadtteil geflossen sein. Rund zehn Millionen Euro davon sind Fördermittel, weitere rund zwei Millionen stellen den Eigenanteil der Stadt Gelsenkirchen dar. Aber auch die gute, vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen dem Referat Stadtplanung der Stadt Gelsenkirchen, dem Stadtteilbüro Schalke, das von der Planungsgruppe Stadtbüro aus Dortmund und der AWO Bottrop/Gelsenkirchen als Auftragnehmer über den gesamten Zeitraum betrieben wurde sowie den zahlreichen engagierten Menschen des Stadtteils in Haupt- und Ehrenamt hat zu diesem Erfolg geführt.
Umso schöner ist es, dass in Schalke nun nicht endgültig Schluss ist. Das bisherige Team des Stadtteilbüros ist noch bis zum 30.06. im Stadtteilbüro in der Luitpoldstraße 50 für die Bürgerinnen und Bürger erreichbar. Bereits seit einigen Wochen sind allerdings mit Carolin Plöger und Marina Kempa parallel zwei neue Kolleginnen der AWO Bottrop/Gelsenkirchen mit vor Ort. Sie werden das Stadtteilbüro als Quartiersladen weiterführen, der verwaltungsseitig von der Koordinierungsstelle Strategische Sozialplanung und Quartiersmanagement im Vorstandsbereich von Andrea Henze betreut wird. Auch wenn sich der Aufgabenzuschnitt und die Projekte verändern, konnte mit Unterstützung von Politik und Verwaltung gesichert werden, dass es weiterhin eine Anlaufstelle für die Bürgerinnen, Bürger und Engagierten vor Ort gibt. Der nun anstehende Umbruch nach rund 15 Jahren Stadterneuerung in Schalke ist somit auch Zeichen des Aufbruchs: Mit den neuen Kolleginnen des Quartiersladens stehen schon neue Ansprechpersonen im Stadtteil bereit, um die Arbeit in Schalke auch künftig erfolgreich mitzugestalten.