23. September 2024, 11:16 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
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Das Institut für Stadtgeschichte lädt am Mittwoch, 25. September, um 18 Uhr zu einem Vortrag zum Thema „Der Kolonialismus. Ein historisches Erbe, lange ignoriert und plötzlich aktuell“ von Dr. Volker Jacob, Münster, mit anschließender Diskussion in die Dokumentationsstätte „Gelsenkirchen im Nationalsozialismus“, Cranger Straße 323, 45891 Gelsenkirchen ein.
Clio, die Muse der Geschichte, ist unberechenbar. Geschehnisse, die lange vergessen und ignoriert wurden, kehren plötzlich ins öffentliche Bewusstsein zurück und gewinnen politische Brisanz. So ist es mit dem Kolonialismus. Jahrhundertelang haben die europäischen Mächte sich die übrige Welt untertan gemacht und systematisch ausgebeutet. Der Reichtum des Westens und die zerstörten ökonomischen und politischen Grundlagen der „Dritten Welt“ haben hier ihre tiefere Ursache. Ebenso wie die Flüchtlingsströme, die uns heute erreichen und deren Folgen die Gesellschaft spalten. Dies alles thematisiert dieser Vortrag, der die Geschichte der Kolonisation von der Landung der Spanier und Portugiesen in Amerika bis in die Gegenwart hinein nacherzählt.
Aber im Mittelpunkt der Schilderungen steht die nur dreißig Jahre währende Geschichte der deutschen Kolonien, deren blutige Realitäten lange schamhaft verschwiegen wurden. Das grausame Vorgehen gegen die Hereros und Nama im damaligen „Deutsch-Südwestafrika“ und wenig später auch die gezielte Vernichtung der einheimischen Bevölkerung in „Deutsch-Ostafrika“ gelten heute als Genozid, manche betrachten sie als Vorstufe der später vom nationalsozialistischen Deutschland ausgehenden systematischen Ermordung der europäischen Juden.
Der Eintritt ist frei.