23. Oktober 2024, 16:45 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
Oberbürgermeisterin Karin Welge überreichte den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland an Hubert Kurowski. Bildrechte: Stadt Gelsenkirchen - Gerd Kaemper
Oberbürgermeisterin Karin Welge hat heute im Ratssaal im Hans-Sachs-Haus den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland an Hubert Kurowski überreicht. Er erhält den Verdienstorden für seine ehrenamtliche Tätigkeit auf dem Gebiet der Heimatkunde und Heimatgeschichte des Ruhrgebiets, der Stadt Gelsenkirchen und insbesondere für den Gelsenkirchener Stadtteil Erle.
Oberbürgermeisterin Karin Welge würdigte seine langjährige kluge und reflektierte Heimatforschung und deren sensible und sorgsame Vermittlung: „Heimatforschung, wie Sie, lieber Herr Kurowski sie über Jahre bis Jahrzehnte in Erle und dem Gelsenkirchener Osten betrieben haben – die kann sehr viel dazu beitragen, dass Menschen einen Ort als Heimat annehmen und aktivere Bürgerinnen und Bürger werden. Das genau ist Ihr Verdienst als Heimatforscher und Heimat-Vermittler, der ja zahllosen Menschen seinen Stadtteil und Stadtbezirk erschlossen und vorgestellt hat, durch Führungen, Ausstellungen und Publikationen. Und wobei Sie, was mir sehr gefällt, stets der Versuchung widerstanden haben, dort ein Idyll zu zeichnen, wo es keines gab, das Frühere zu verherrlichen auf Kosten der Gegenwart. So verständlich der Hang zu kleinen Romantisierungen auch ist: Das kann zu leicht auf Kosten der Gegenwart gehen und des Zukunftsglaubens. Nostalgie mag uns schöne Momente schenken, aber ein guter Berater für die Zukunft ist sie nicht.“
Hubert Kurowski wurde 1949 in Gelsenkirchen geboren. Bis zum Eintritt in den Ruhestand 2006 war er als Rektor der Grundschule Oststraße in Gelsenkirchen tätig. Er veröffentlichte zahlreiche Publikationen (zuletzt 2019 „Gelsenkirchen, 55 Highlights aus der Geschichte“), die sich mit der Stadtgesellschaft Gelsenkirchens, der Geschichte des Ruhrgebiets, der natürlichen und der bebauten Umwelt sowie der Flusslandschaft rund um die Emscher beschäftigen. Von seinen zahlreichen erfolgreichen Buchtiteln befinden sich 14 in der Deutschen Nationalbibliothek.
Kurowski hat über mehrere Jahre unterschiedliche Themenangebote für den „Verein für Orts- und Heimatkunde e.V. Gelsenkirchen-Buer“ ausgearbeitet und durchgeführt. Ihm war es wichtig, die Themen anschaulich zu vermitteln. Er nutzte dazu mehrere Medien, bezog historische Orte und Gegenstände ein und sprach mit Zeitzeugen. Zu den Veranstaltungen zählten geschichtliche Vorträge in und über den Gelsenkirchener Stadtteil Erle, geschichtliche Rundgänge, Wanderungen in die nähere Umgebung und Busexkursionen entlang der Emscher.
Darüber hinaus ist sein besonderes Engagement für das AWO-Seniorenzentrum Darler Heide in Gelsenkirchen-Erle hervorzuheben. Während der Corona-Pandemie entstand durch Hubert Kurowski eine Veranstaltungsreihe, die den Bewohnerinnen und Bewohnern große Freude gebracht hat - nicht nur mit den Bildern und Berichten aus alten Zeiten, sondern auch stets durch einen Musiker passend zum Vortrag. Gerade der konkrete geschichtliche und örtliche Bezug zur Einrichtung und somit auch zu vielen Bewohnern war für diese Menschen besonders wertvoll. Unter seiner Führung entstanden auch die „Balkonkonzerte“ für die Bewohner des Seniorenzentrums.
Für seine ehrenamtlichen Tätigkeiten im AWO-Seniorenzentrum hat Hubert Kurowski keine Honorarzahlungen oder Aufwandsentschädigungen erhalten.
Von der „Gemeinschaft zur Förderung von Kultur, Sport und Brauchtum im Stadtbezirk Gelsenkirchen-Ost e.V.“ wurde Hubert Kurwoski im Jahr 2011 mit der Verdienstmedaille des Stadtbezirks ausgezeichnet.