15. November 2024, 07:26 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
Blick in den virtuellen Museumsraum. Bildrechte: mxr storytelling
Wer schon immer einmal eine eigene Kunstausstellung mit berühmten Werken zusammenstellen wollte, erhält ab sofort im Kunstmuseum Gelsenkirchen die Gelegenheit dazu: Unter dem Motto „Wir haben noch mehr“ lädt das Museum an der Horster Straße 5-7 in 45897 Gelsenkirchen in einen neuen virtuellen Raum ein, den man über ein VR-Portal begehen kann. Der Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.
Im virtuellen Museumsbau können Besucherinnen und Besucher ihre eigene Ausstellung aus Werken an die Wände bringen, die eigentlich in der Sammlung des Museums schlummern und im “echten” Kunstmuseum gerade nicht zu sehen sind. Das einzigartige Projekt wurde von der Gelsenkirchener Tech-Agentur mxr storytelling konzipiert und Dank einer Förderung des LWL-Museumsamt umgesetzt. Das Kunstmuseum Gelsenkirchen hat damit eine Möglichkeit geschaffen, neue und jüngere Zielgruppen für Kunst zu begeistern.
Dabei schlüpfen Besucherinnen und Besucher in die Rolle der Museumsleiterin und haben die Wahl: „Wer die VR-Brille aufsetzt und in den virtuellen Ausstellungsraum geht, muss Entscheidungen treffen: Was hänge ich auf, an welcher Stelle, in welcher Kombination? Genau, wie wir es als Museum bei den Ausstellungen auch tun”, erklärt die Museumsleiterin die Anwendung.
Dabei werden nicht nur eigene virtuelle Ausstellungsräume geschaffen, mit der Brille werden auch die Ausstellungsideen der Vorgängerinnen und Vorgänger sichtbar: „Die VR-Anwendung wird fortlaufend weiter gestaltet. Alle Änderungen, die von anderen Usern gemacht wurden, sind für mich zu sehen und ich muss mich erst einmal mit dem auseinandersetzen, was die virtuellen Museumskuratoren vor mir erschaffen haben“, macht Matthias Krentzek, Projektleiter und Geschäftsführer bei mxr storytelling, deutlich. Eine Vielzahl von Gemälden von Pablo Picasso bis Ernst-Ludwig Kirchner und von Rembrandt bis Anton Stankowski stehen den Besucherinnen und Besuchern zur Auswahl.
Ermöglicht wurde dieses Vermittlungsangebot durch das Museumsamt für Westfalen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). Seit August 2020 bieten das LWL-Medienzentrum und das LWL-Museumsamt mit dem Projekt „Digitalteam westfälische Museen“ ein innovatives Dienstleistungsangebot an. Ziel ist es, Museen praxisnah zu Digitalisierungsthemen zu begleiten und sie durch Fördermöglichkeiten, Fortbildungen und umfassende Unterstützungsleistungen zu stärken. Gemeinsam mit mehreren Pilotmuseen entwickelt das Digitalteam beispielgebende Vermittlungsprojekte. Seit März 2022 ist das Kunstmuseum Gelsenkirchen als Pilotmuseum Teil des Projekts.
Wer das neue virtuelle Angebot einmal selber ausprobieren möchte, und die Gelegenheit nutzen möchte, mit den Macherinnen und Machern der Anwendung sowie der Museumsleitung ins Gespräch zu kommen, sollte vorab einen individuellen Termin buchen.