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Abhängigkeit ist eine Krankheit, die offiziell im ICD, dem internationalen Schlüssel medizinischer Diagnosen gelistet ist. Gerade die Drogensucht hat für Menschen oft tödliche Folgen und sorgt für negative gesellschaftliche Effekte wie Beschaffungskriminalität.

Um Betroffene in ihrem Kampf gegen die Heroinsucht zu unterstützen, wurde bereits 1994 in Gelsenkirchen die Methadonambulanz eingerichtet. Bis zu 50 Menschen, die kein Heroin mehr konsumieren oder den Konsum zumindest reduzieren möchten, erhalten hier jeden Tag den Ersatzstoff für Heroin: Methadon oder Polamidon. Damit werden ihre Entzugserscheinungen und das Risiko von Rückfällen reduziert.

Die medizinisch geschulten Kolleginnen und Kollegen sind aber nicht nur für die Ausgabe der Medikamente verantwortlich, genauso wichtig ist die psychosoziale Beratung für die betroffenen Menschen. Da eine Drogenabhängigkeit von psychischen und sozialen Problemen stark beeinflusst wird, wirkt die Beratung darauf hin, dass die Klientinnen und Klienten das Methadonprogramm regelmäßig wahrnehmen, den Beikonsum anderer Drogen vermeiden, Beschaffungskriminalität verringern und in psychosozialen Belangen Unterstützung erfahren.

Ganz praktisch nehmen sich die Kolleginnen und Kollegen neben der Medikamentenausgabe außerdem immer ausreichend Zeit für ein Gespräch, sei es zu einem Brief vom Amt, der nicht so ganz einfach zu verstehen ist, zu Problemen des Alltags oder einfach, um den sozialen Kontakt zu erhalten. Diese Zeit für Gespräche ist gerade für die Menschen, die aufgrund ihrer Drogenabhängigkeit sehr viele (Vor-)urteile erfahren haben, eine wichtige Wertschätzung.

In Anbetracht der Tatsache, dass es in Gelsenkirchen wie überall sonst auch in Zukunft tendenziell weniger niedergelassene Ärzte geben wird, kommt der Methadonambulanz künftig eine noch größere Bedeutung zu. Beispielhaft dafür steht die Öffnung des Angebots für den Gelsenkirchener Norden. Bislang konnten nur Personen aus dem Süden der Stadt versorgt werden. 

Die Methadonambulanz befindet sich im Gebäude des Gesundheitsreferates der Stadt Gelsenkirchen in der Kurt-Schumacher-Straße 4 und ist werktags von 7 bis 12 Uhr geöffnet.