11. Dezember 2024, 14:59 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
In der Westfälischen Hochschule (WH) begrüßte Oberbürgermeisterin Karin Welge gestern Abend gemeinsam mit dem Vorstand der Wirtschaftsförderung Gelsenkirchen Simon Nowack und dem Präsidenten der WH Prof. Dr. Bernd Kriegesmann 200 Unternehmerinnen und Unternehmer zur finalen Ausgabe des Gelsenkirchener Unternehmertreffs in diesem Jahr.
Im Rahmen von Kurzvorträgen und einer Podiumsdiskussion ging es um die Hochschulentwicklung und den Transformationsprozess des Wirtschaftsstandortes Gelsenkirchen sowie die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Initiative „H2!Raum – Mittelstand Ruhr 2023“ (H2R). Dabei wurde die Zusammenarbeit zwischen den Hochschulen und der lokalen Wirtschaft in den Fokus genommen: Wie der Austausch zwischen wissenschaftsbasierter Innovation und wirtschaftlichem Wachstum gefördert wird und diese Synergien einen entscheidenden Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung Gelsenkirchens leisten.
„Die Stadt Gelsenkirchen wünscht sich mehr dieser strategischen Partnerschaften zwischen Hochschulen und Unternehmen, um zukunftsweisende Lösungen und Arbeitsplätze zu schaffen“, strebte Simon Nowack an und appellierte: „Lassen Sie uns Gelsenkirchen zu einer Stadt machen, die von akademischer Exzellenz und wirtschaftlichem Erfolg gleichermaßen geprägt ist. Ob Unternehmer, Forscher oder Bürger – jeder und jede leistet seinen und ihren Beitrag, um den Wirtschaftsstandort zu stärken und die Zusammenarbeit weiter voranzutreiben.“
Prof. Dr. Bernd Kriegesmann betonte: „Die Zusammenarbeit mit Hochschulen fördert nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft, sondern stärkt auch das Gemeinschaftsgefühl und die Innovationskraft der gesamten Region. Wissenschaft und Wirtschaft profitieren dabei voneinander.“
Ein Öffner neuer Innovations- und Transferpfade ist das H2!R-Projekt, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, neue Formate für den Wissens-, Ideen- und Technologietransfer im Bereich der Analyse, Entwicklung und Erschließung der Anwendungspotenziale von Wasserstoffsystemen im Mittelstand zu konzipieren und zu erproben. Dabei bauen die Partner im H2!R neue Kooperations-, Interaktions- und Qualifizierungsstrukturen auf, um gemeinsam den regionalen Transfer auf ein neues Niveau zu heben. Dazu wird die Westfälische Hochschule in engem Austausch mit mittelständischen Unternehmen in experimentellen Ansätzen neue Ideen und Formate ausprobieren und weiterentwickeln, Impulse aus der Wasserstoff-Forschung in die Wirtschaft geben und Innovationen in diesem Bereich fördern. In späteren Phasen soll die Entwicklung neuartiger Transferinstrumente über Gelsenkirchen und das Ruhrgebiet hinaus wirken. Projekt-Partner der WH sind: Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG, IHK Nord Westfalen, ProPuls GmbH, ZINQ GmbH & Co. KG, Gelsenwasser AG und Business Metropole Ruhr GmbH (BMR).
Gemeinsam mit den Projekt-Partnern erhält die Westfälische Hochschule finanzielle Unterstützung im Rahmen des Förderprogramms „T!Raum – TransferRäume für die Zukunft von Regionen“ in einer Gesamthöhe von 16 Millionen Euro für den Transfer ihrer Forschungsarbeit zum Thema Wasserstoff. Die WH forscht bereits seit über 20 Jahren im Bereich der Wasserstofftechnologie. Kürzlich ist der neue Studiengang „Wasserstoffsysteme und Erneuerbare Energien“ gestartet. Zukünftig soll der Bereich noch weiter ausgebaut werden. So läuft aktuell die Planungsphase zur Errichtung des „H2 Solution Lab“.
Neben diesem Projekt wies Simon Nowack auf weitere Beispiele bereits erfolgreicher und zukünftiger Projekte hin: Wissenschaftspark Gelsenkirchen als Zentrum für innovative Ideen und StartUps, 5-Standorte-Programm, Urban.KI, Gründungsförderung der Westfälischen Hochschule, Technologiequartier Hugo, 15-Minuten-Quartier Neue Zeche Westerholt. „Ganz besonders möchte ich meine und unsere Wertschätzung gegenüber dem Unternehmergeist und der Flexibilität der Unternehmen in Gelsenkirchen zum Ausdruck bringen, die bereit sind, innovative Ideen aus der Wissenschaft zu integrieren und umzusetzen“, betonte der Vorstand der Wirtschaftsförderung Gelsenkirchen.
Zur Etablierung eines kontinuierlichen Dialogs zwischen Hochschule und Wirtschaftsförderung, der effiziente Netzwerke zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Stadt unterstützt, wurde bei der Wirtschaftsförderung Gelsenkirchen die neue Stelle „Hochschulentwicklung“ geschaffen und in Person von Isabell Lowitzki besetzt. Als Teil des Teams „Trendradar, Innovation, Leitmärkte und Hochschulentwicklung“ treibt sie dieses Thema seit Oktober bereits voran.
Durch den Abend führte Prof. Dr. Michael Brodmann, Vizepräsident für Forschung und Transfer an der Westfälischen Hochschule. Für lockere Unterhaltung sorgten „Die Physikanten“ mit ihrer spektakulären Physik- und Wissenschaftsshow.
Bei einem anschließenden Imbiss gab es ausreichen Gelegenheit zum Netzwerken und Austauschen.