13. Januar 2025, 14:36 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
Gelsenkirchens Oberbürgermeisterin Karin Welge hat im wahrsten Sinne des Wortes anschaulich gemacht, wie das erste Gebäude des Bildungs- und Innovationscampus aussehen wird. Bei einem Pressegespräch am Montag, 13. Januar, enthüllte sie ein mit einer Folie versehenes Fenster des Foyers des Kleinen Hauses des Musiktheaters im Revier, das einen Blick in die Zukunft ermöglichte.
„Als erstes wird ein Gebäude errichtet, über das sich die Vereine und Schulen sowie viele Sportbegeisterte sicherlich freuen werden. Gelsenkirchen bekommt ein neues, hochmodernes Zentralbad“, so die Oberbürgermeisterin. „Doch hier entsteht noch viel mehr als das“, führte die Oberbürgermeisterin weiter aus: „Hier entsteht damit gleichzeitig der erste Baustein des Bildungs- und Innovationscampus und damit ein als ganz wesentlicher Teil der größten Bildungsoffensive in der Geschichte der Stadt.“
Der Bau des neuen Zentralbades ist der erste Bauabschnitt des ersten neuen Gebäudes. Christoph Heidenreich, Stadtbaurat und Geschäftsführer der Gelsenkirchener Entwicklungsgesellschaft, betonte, dass für die Planung und den Bau mit RKW+ und VenhoevenCS als Bietergemeinschaft national wie international renommierte Architekturbüros gewonnen werden konnten. „Der Beitrag der Architekten zeigt eine umfassende Studie zur Umsetzung des Zentralbads, aber auch eine darüberhinausgehende Vision der städtebaulichen Entwicklung des Areals“, so Heidenreich. Vorsichtig optimistisch sei er, dass mit den
bauvorbereitenden Maßnahmen noch im Sommer dieses Jahres begonnen werden kann. Ende des Jahres 2027 soll es dann fertiggestellt sein. Der vorgesehene Kostenrahmen ist mit rund 50 Millionen Euro kalkuliert.
Geplant sind unter anderem ein 50-Meter-Hauptbecken, das in zwei 25-Meter-Becken teilbar ist, ein Lehrschwimmbecken und ein Kinderbad. Die Bedarfe der Vereine und der Schulen für den Schwimmunterricht sind hier berücksichtigt. Wer sich außerhalb des kühlen Nass sportlich betätigen möchte, kann sich mit Gymnastik oder Kraftsport in einer Halle fit halten. Auch an Büros für Bildungsangebote, Schulungen und Besprechungen ist gedacht.
Einladend, offen, übersichtlich und mit einer erkennbar eigenen Ästhetik soll das Zentralbad sein, das sich in das Grün der Umgebung einfügt. Dazu gehöre zum Beispiel auch der Erhalt von Bäumen wie zum Beispiel an der Wilhelminenstraße. So erläuterten es die Architektin Julia Sdun-Vogt (RKW Architektur+) und der Architekt Andreas Bogenschütz (VenhoevenCS). „Im Inneren wollen wir eine entspannte Grundstimmung und ruhige Ausstrahlung erzeugen. Transparente Innenfassaden ermöglichen visuelle Verbindungen und geben Orientierung“, erklärte Julia Sdun-Vogt. Zur entspannten Atmosphäre solle auch der Blick ins Grüne beitragen. An die Nachhaltigkeit des Baus ist ebenfalls gedacht. „Es soll ein Gründach mit großer Artenvielfalt geben. Das Badewasser wird mit einer Solarheizung erwärmt, es wird ausschließlich mit LED-Beleuchtung gearbeitet“, listete Andreas Bogenschütz nur ein paar Beispiele auf.
Gelsenkirchens Stadtbaurat Christoph Heidenreich strich die städtebauliche Bedeutung des Bildungs- und Innovationscampus heraus: „Es entsteht in zentraler innerstädtischer Lage ein Zukunftsprojekt, das nach Fertigstellung ein Ensemble aus dem Musiktheater, dem sogenannten Weißen Riesen und dem Campus sein wird.“ Im Ergebnis werde so die Innenstadt deutlich attraktiver mit ihrer Mischung und Verbindung aus Kultur, Freizeit, Wohnen und Bildung.
Doch nicht nur städtebaulich sollen neue Akzente gesetzt und mit dem künftigen Zentralbad ein attraktives Freizeit- und Sportangebot, nicht nur, aber auch für junge Menschen, geschaffen werden. „Gelsenkirchen soll und muss für junge Menschen attraktiv sein. Sie sind die Zukunft unserer Stadt und ihnen soll mit dem Bildungs- und Innovationscampus eine berufliche Aus-, Fort- und Weiterbildung mitten in Gelsenkirchen ermöglicht werden. Mit dem Bildungs- und Innovationscampus stellen wir uns hier neu auf“, stellte Stadträtin Andrea Henze fest.
Zunächst geht es an den Bau des Zentralbads, doch die Perspektive und das erklärte Ziel ist ein Zukunftsquartier mit dem Bildungs- und Innovationscampus. Mit den vorbereitenden Planungen für den anschließenden zweiten Bauabschnitt hin zur Florastraße ist ebenfalls schon begonnen werden. Hier laufen im Jahr 2025 eine Raumbedarfsanalyse, die ein Raumkonzept des neu zu errichtenden Berufskollegs für Technik und Gestaltung miteinschließt. Bis zum Sommer soll für die nächsten Schritte ein Planungsbeschluss erwirkt werden.
„Wir geben mit dem Bau des Zentralbads als Initialprojekt den Startschuss für die Entwicklung des Bildungscampus und damit für die Entwicklung eines Zukunftsquartiers. Wachsen wird es in unmittelbarer Innenstadtnähe in den nächsten zehn bis 20 Jahren“, fasste Oberbürgermeisterin Karin Welge zusammen.