10. August 2009, 11:51 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
Auch nach fünf Jahren als Oberbürgermeister überrascht mich diese Stadt immer noch nahezu täglich. Was es hier nicht alles gibt! Immer noch lerne ich ständig Neues kennen.
Es gibt in Gelsenkirchen so viel verborgenes Potenzial, so viel Engagement im Hintergrund und so viel Spitzenleistung, von der man nichts weiß, dass auch ich immer noch nur staunen kann.
Zum Beispiel bei den Tagen der Wirtschaft, die für mich zu den ebenso wichtigen wie angenehmen Pflichten gehören. Seit Beginn meiner Amtszeit besuche ich in regelmäßigen Abständen während eines eigens dafür reservierten Tages einheimische Unternehmen. Die großen und alteingesessenen ebenso wie die kleinen und jungen. Und was ich dann zu sehen und zu hören bekomme, das zeigt mir ein ums andere Mal, wie viel Innovatives, wie viel Fantasie, wie viel Hartnäckigkeit, Beharrlichkeit und Verbundenheit zur Stadt in Gelsenkirchen zu Hause sind.
Beim jüngsten Tag der Wirtschaft etwa durfte ich bei der Firma „MR:comp" an der Buschgrundstraße in Buer zu Gast sein. Und was sich hier ein wenig versteckt im Jahr 2004 als Ausgründung der Fachhochschule entwickelt hat, ist ein kleiner, aber feiner Global Player in einer absoluten Nische der Medizintechnik. Das Unternehmen mit 15 Mitarbeitern testet Implantate und medizinische Geräte auf die Verträglichkeit in Magnet-Resonanz-Tomographen. Das machen gerade einmal eine Hand voll Firmen auf der ganzen Welt. 70 % des Umsatzes macht das Buersche Unternehmen in den USA. Das hoch spezialisierte Geschäftsfeld erfordert eine enge Verzahnung mit Forschung und Wissenschaft. Die vielen Hochschulen im Revier und die beispiellos dichte Kliniklandschaft des Ruhrgebiets bieten dem jungen Unternehmen hier mitten im Herz der Reviers optimale Bedingungen, wie der Geschäftsführer mir versicherte.
Vom Schalker Markt in alle Welt
Nicht minder beeindruckt hat mich ein Besuch beim Inneneinrichtungsunternehmen „O-Living Interior Design", das im letzten Jahr seinen Sitz in die alten Gebäude der Zeche Consol 1/6 an der Gewerkenstraße verlagerte und hier einen spektakulären Showroom einrichtete. Das junge achtköpfige Team designt und vertreibt hier vom Schalker Markt aus alle erdenklichen Einrichtungsgegenstände und Wohnaccessoires an Großkunden in der ganzen Welt. Die Hotelketten Ritz-Carlton, Interconti oder Grand Hyatt, Modefirmen wie Escada und Tommy Hilfiger und sogar das Königshaus von Jordanien gehören zu den Kunden der Schalker. In insgesamt 57 Länder liefert das 2003 gegründete Unternehmen, das den Umzug von Sprockhövel nicht bereut hat. Die Begeisterung für die Stadt Gelsenkirchen, die das junge Unternehmen, das ursprünglich nach Bochum ziehen wollte, hier mit offenen Armen und offenbar guter Betreuung empfangen hat, hat mir jedenfalls enorm imponiert. Und mich auch ein bisschen beschämt: Warum müssen es eigentlich immer die Zugezogenen sein, die uns zeigen, was an unserer Stadt liebenswert und gut ist?
Denn eines stelle ich bei solchen Gelegenheiten immer wieder fest: Gelsenkirchen ist ein hervorragendes Pflaster für Unternehmen. Und viele von ihnen blicken sehr optimistisch in die Zukunft, sind zufrieden mit der Geschäftsentwicklung und - das freut mich immer wieder - schwärmen regelrecht vom Standort Gelsenkirchen.
Es grüßt Sie herzlich aus dem Rathaus
Ihr
Frank Baranowski