25. März 2025, 16:04 Uhr | Stadt Gelsenkirchen
Erstmalig vergibt die Stadt Gelsenkirchen in diesem Jahr Konzeptionsstipendien für die freie Kunst- und Kulturszene vor Ort. Vier Konzepte von professionell arbeitenden Künstlerinnen und Künstlern sowie Initiativen, Ensembles und Einrichtungen sind nun von einer Jury ausgewählt worden und werden mit insgesamt 31.000 Euro gefördert.
Gefördert werden das Barockensemble Caterva musica, das inklusive Kulturprojekt „Bühne der Vielfalt“ in Schloß Stolzenfelz, der bildende Künstler und Maler Philipp Valenta sowie das Kulturzentrum HIER IST NICHT DA. „Die Konzeptionsstipendien sind ein neues Werkzeug, um nachhaltig in den Kulturstandort Gelsenkirchen zu investieren“, so Stadtdirektor Luidger Wolterhoff. „Sie geben Akteurinnen und Akteuren der freien Szene den Spielraum, um ihr künstlerisches Profil weiterzuentwickeln, bestehende Strukturen zu professionalisieren oder ein langfristiges, strategisch-organisatorisches Vorhaben umzusetzen.“
Caterva musica wird unter der Leitung von Elke Fabri ein tragfähiges Finanzierungs- und Organisationsmodell erarbeitet, um die langfristige Zukunft des Ensembles zu sichern und ein Modell für andere freie Ensembles zu schaffen.
Philipp Valenta wird sich während des Förderzeitraums mit der Social Media-Nutzung, der geschäftlichen Seite der Selbstständigkeit, der Netzwerkansprache und einem Leitfaden mit einer Datenbank für Fördermöglichkeiten auch für kunstvermittelnde Projekte auseinandersetzen.
Für die „Bühne der Vielfalt“, die vom Schloß Stolzenfelz und dem Freundeskreis Schloß Stolzenfelz e.V. initiiert wird und zum Leuchtturm für inklusive Kulturarbeit werden soll, werden Veranstaltungen, Workshops und ein Netzwerk geplant, die Künstlerinnen und Künstler mit und ohne Behinderung zusammenbringt.
Das HIER IST NICHT DA möchte im Rahmen des Stipendiums die Reichweite des Kulturzentrums vergrößern, um eine nachhaltige und langfristige Sichtbarkeit im Ruhrgebiet zu erzielen, und legt dafür den Fokus auf eine strategische Weiterentwicklung der Öffentlichkeits- und Netzwerkarbeit.
Die Stipendien sollen auch nach außen wirken: Die Stipendiatinnen und Stipendiaten werden jeweils mindestens eine öffentliche Veranstaltung durchführen.
„Dass die Öffentlichkeit durch Veranstaltungen ebenfalls an den Stipendien teilhaben kann, ist elementrarer Teil unserer Stipendienprogramme“, so Andrea Lamest, Leiterin des Referats Kultur der Stadt Gelsenkirchen. „Ende Februar gab ein artist lab im stadt.bau.raum Einblicke in die Stipendien zur künstlerischen Forschung. Diese Veranstaltung wurde von den Bürgerinnen und Bürgern gut angenommen. Dieses Interesse wird sich hoffentlich bei den Veranstaltungen von Caterva musika und Philipp Valenta sowie bei der Bühne der Vielfalt und im HIND wiederholen.“
Zum Hintergrund:
Die Freie Szene ist ein prägender Teil der Kulturlandschaft in Gelsenkirchen. Sie ist ein elementarer Bestandteil der künstlerischen, kulturellen und gesellschaftlichen Vielfalt der Stadt. Die Stadt Gelsenkirchen reagiert mit den Stipendien auf die Notwendigkeit, produktionsungebunden an der Erforschung von künstlerischen Themen, Methoden, Fragestellungen und strukturellen Herausforderungen zu arbeiten. Zur Entfaltung des künstlerischen Potenzials in der Freien Szene schreibt das Referat Kultur der Stadt seit 2024 im jährlichen Wechsel zwei Stipendienprogramme aus: Stipendien zur künstlerischen Forschung (nächste Vergabe 2026) und Konzeptionsstipendien (nächste Vergabe 2027).