Zwar strebte der Nationalsozialismus den totalen Zugriff auf die deutsche Jugend an, gerade in den städtischen Zentren des Deutschen Reiches gab es aber viele Jugendliche, die versuchten, ihr Leben und ihre Freizeit jenseits von HJ und BDM nach eigenen Vorstellungen zu gestalten. Diese informellen Jugendgruppen nannten sich Navajos, Kittelbachpiraten oder Edelweißpiraten. Das Rhein-Ruhr-Gebiet war eine ihrer Hochburgen. Das nonkonforme Verhalten dieser Jugendlichen zog die Aufmerksamkeit von HJ, Gestapo und Justiz auf sie – Kriminalisierung und Verfolgung als „Bündische“ war die Folge. Über Gelsenkirchener Gruppen war bislang kaum etwas bekannt, jüngere Forschungen des ISG brachten aber neue Erkenntnisse zu diesem Thema, die im Rahmen des Vortrages präsentiert werden.
Vortrag von Dr. Daniel Schmidt, Gelsenkirchen, mit anschließender Diskussion
Vor jeder Abendveranstaltung findet eine öffentliche Führung von 18 Uhr bis 19 Uhr durch die Dauerausstellung „Gelsenkirchen im Nationalsozialismus“ statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Dieser Termin ist kostenfrei.