Konzert, 01. September 2019, 17:00 Uhr, Kulturraum „die flora“
Mit dem Motto … vom Aufbrechen und Ankommen“ stehen im Zentrum der diesjährigen Kammerkonzertreihe die Bewegung, die Veränderung, die Verbindung. „Aufbrechen“, das meint, in Bewegung kommen, auf zu neuen Ufern streben – „Ankommen“, das meint, sich mit der Heimat genauso zu befassen wie mit neuen und vielleicht ungewohnten Lebenskreisen. Drei Konzerte werden sich diesem Spiel zwischen Eigenem und Fremdem, Bekanntem und Unbekanntem widmen.
Das erste Konzert am 01.09.2019 verkörpert diesen Austausch besonders deutlich, wenn das Streichquintett des Ensemble Ruhr Im Musikprojekt „STRINGS OF SOUL“ auf den Oudspieler Raed Khosaba aus dem Irak trifft. Dabei entstehen eine faszinierende Klangwelt und eine musikalische Verbindung von Musiker*innen westlichen und orientalischen Stils, die alle Grenzen überschreitet. Unterschiede finden zusammen und entwickeln eine neue musikalische Sprache, die von Heimat und Zusammengehörigkeit erzählt.
Das zweite Programm am 06.10.2019 gestalten Nikola Komatina (Akkordeon) und Rainer Maria Klaas (Klavier). Dieses Konzert ist dem Bochumer Komponisten Stefan Heucke zum 60. Geburtstag gewidmet und verbindet Heuckes Werk „Heimat“ mit Leoš Janáčeks „Auf verwachsenem Pfade“ in einer Bearbeitung von Stefan Heucke. Stefan Heucke wird zur Aufführung anwesend sein und dem Publikum berichten, was er unter dem Stichwort „Heimat“ versteht – und was das mit „Aufbrechen und Ankommen“ zu tun hat.
Zum Weltkindertag am 20.09.2019 spielt Nikola Komatina Auszüge aus dem Programm vom 06.10.2019 und führt kindgerecht in sein Instrument, das Akkordeon, ein. Das Konzert richtet sich an Gelsenkirchener Grundschulen im Landesprogramm „Kulturstrolche“.
Mit dem dritten Konzert am 03.11.2019 rückt eine musikgeschichtliche Epoche ins Blickfeld, in der sich die Musik aufmachte, das zu begründen, was heute als europäische Musikgeschichte bezeichnet wird. Die aus Tschechien stammende und nun im Ruhrgebiet lebende Sopranistin Dora Rubart-Pavlíková ist mit Michaela Koudelková an der Flöte und Marek Kubát an der Theorbe zu Gast. Zwar steht zunächst die „alte Musik“ im Zentrum, „ankommen“ wird das Konzert aber im „Hier und Jetzt“ mit der Uraufführung eines Werks des Essener Komponisten Nicolás Kretz. Sein neues Werk hat er speziell für das Trio geschrieben.
Grußwort: Annette Berg, Vorstand für Kultur, Bildung, Jugend, Sport und Integration der Stadt Gelsenkirchen
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
Streichquartett KV 80, Adagio (mit Bass) (1770)
Raed Khoshaba (*1968)
Kompositionen für Oud und Streichquintett;
Samai Nagriz, Samai Nahawand, Soltan Yagah
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
Adagio KV 540 (1788)
in einer Bearbeitung für Streichquintett (2019)
Raed Khoshaba (*1968)
Kompositionen für Oud und Streichquintett;
Concert al oud
Antonin Dvořák (1841-1904)
Streichquintett op.77 (1875)
Ensemble Ruhr:
Jackie Xiao – Violine
Carmen Molina Espejo – Violine
Max Schmiz – Viola
Franziska Lüdicke – Violoncello
Marta Fossas Mallorquí – Bass
Gast: Raed Khoshaba – Oud und Komposition
Das Ensemble Ruhr ist ein Orchester aus der Region für die Region – stolz führt es die Ruhr im Namen. Es ist das einzige professionelle, von den Musiker*innen gemeinsam geleitete und ohne Dirigent*innen auftretende Kammerorchester im Ruhrgebiet. Es versammelt ausgezeichnete Kammermusiker*innen aus der Region NRW. Von der Bundesregierung wurde das Ensemble Ruhr 2014 mit dem Titel „Kultur- und Kreativpilot“ ausgezeichnet und ist damit einer der Preisträger des bundesweiten Wettbewerbs. Mit spannenden, oft spartenübergreifenden Konzertprojekten, begeistert das Ensemble Ruhr altes wie neues Publikum für zeitgemäßen Hörgenuss aus sämtlichen musikalischen Epochen.
Raed Khoshaba studierte das Instrument Oud am Konservatorium für Musik Bagdad bei Salem Abdul Karem. Schon während seines Studiums spielte er in unterschiedlichen Formationen in und außerhalb des Iraks. 1992 schloss er sein Diplom-Studium mit Bestauszeichnung ab, 1997 absolvierte er sein Bachelor Studium in Musikwissenschaft an der Akademie der schönen Künste in Bagdad. Sein erstes Musikalbum „Strings of Soul“ produzierte er 1999 und erzielte damit das meistverkaufte Musikalbum des Jahres. Seit 2000 setzt er sein musikalisches Schaffen in seiner Wahlheimat Deutschland fort, seit 2014 lebt er in Essen. In Zusammenarbeit mit dem Kulturbüro der Stadt Essen gründete er 2016 eine Schule für Oud und orientalische Musik. Die Schule bietet die besten Bedingungen für alle, die sich für die orientalische Musik über das Hören hinaus begeistern.
Die Konzertreihe wird gefördert vom LWL – Landschaftsverband Westfalen-Lippe
Veranstalter: Kulturraum „die flora“
Die diesjährige Reihe ist Teil des stadtweiten Projektes zum „Gelingenden Leben“. Über einen weit gespannten Projektzeitraum werden Austausch, Diskurs, Diskussion, Ideen – und Utopien angeregt und formuliert werden über das, was die Menschen in großstädtischen Räumen wie z. B. Gelsenkirchen als „gelingend“ ansehen wollen. Aufbrechen und Ankommen sind dabei wichtige Bezugspunkte für die eigene Verortung.
Eintritt: 14,00 €; ermäßigt: 10,00 €
Ermäßigung für Schüler/innen, Studierende, Auszubildende, GE-Pass-Inhaber/innen, Ehrenamtskarten-Inhaber/innen nach Vorlage des Ausweises; Begleitperson für Schwerbehinderte kostenfrei
VVK bis 29.08.2019: Stadt- und Tourist-Info im Hans-Sachs-Haus, Ebertstr. 11, 45879 Gelsenkirchen.
Kartenreservierung und Info: (0209) 169-9105