Konzert, 20. September 2019, 10:00 Uhr, Kulturraum „die flora“
Mit dem Motto … vom Aufbrechen und Ankommen“ stehen im Zentrum der diesjährigen Kammerkonzertreihe die Bewegung, die Veränderung, die Verbindung. „Aufbrechen“, das meint, in Bewegung kommen, auf zu neuen Ufern streben – „Ankommen“, das meint, sich mit der Heimat genauso zu befassen wie mit neuen und vielleicht ungewohnten Lebenskreisen. Drei Konzerte werden sich diesem Spiel zwischen Eigenem und Fremdem, Bekanntem und Unbekanntem widmen.
Zum Weltkindertag spielt Nikola Komatina Auszüge aus dem Programm vom 06.10.2019 und führt kindgerecht in sein Instrument, das Akkordeon, ein. Zur Aufführung kommen Werke u. a. von Leoš Janáček und Stefan Heucke.
Das Konzert richtet sich an Gelsenkirchener Grundschulen im Landesprogramm „Kulturstrolche“. Eine Reservierung ist erforderlich.
Nikola Komatina, der aus Serbien stammt und in Deutschland lebt, studierte bei Prof. Gregorz Stopa an der Konservatorium Wien Privatuniversität, an der Hochschule für Musik Detmold, sowie bei Prof. Mie Miki an der Folkwang Universität der Künste Essen. 2013 erhielt er den Musikpreis der GWK Gesellschaft zur Förderung der Westfälischen Kulturarbeit und gewann 2014 den 1. Preis beim Wettbewerb „Musik & Vermittlung“ in Detmold und zusätzlich den Publikumspreis. 2015 wurde ihm das Märkische Stipendium zugesprochen. Zahlreiche Stiftungen (z. B. die GWK-Gesellschaft zur Förderung der Westfälischen Kulturarbeit e.V. und die Werner Richard – Dr. Carl Dörken Stiftung) und Stipendien unterstützten seinen musikalischen Werdegang. Nikola Komatinas Repertoire umfasst Werke vom Barock bis zur Moderne. Der Akkordeonist tritt solistisch und als Kammermusiker international auf. 2017 hat er seine Debut-CD „Inspiration“ für Solo-Akkordeon beim GWK Records veröffentlicht. Nikola Komatina arbeitet intensiv mit Komponisten der Neuen Musik zusammen, z.B. Gerhard Stäbler, Frank Zabel oder Kalevi Aho. Ahos „Black Bird“, eines der aufregendsten, komplexesten und tiefsten Werke der modernen Akkordeonliteratur, stellte er 2018 im Kulturraum „die flora“ vor.
Die Konzertreihe wird gefördert vom LWL – Landschaftsverband Westfalen-Lippe
Veranstalter: Kulturraum „die flora“
Die diesjährige Reihe ist Teil des stadtweiten Projektes zum „Gelingenden Leben“. Über einen weit gespannten Projektzeitraum werden Austausch, Diskurs, Diskussion, Ideen – und Utopien angeregt und formuliert werden über das, was die Menschen in großstädtischen Räumen wie z. B. Gelsenkirchen als „gelingend“ ansehen wollen. Aufbrechen und Ankommen sind dabei wichtige Bezugspunkte für die eigene Verortung.
Eintritt frei
Reservierung und Info: (0209) 169 – 9105
Das erste Konzert am 01.09.2019 verkörpert diesen Austausch besonders deutlich, wenn das Streichquintett des Ensemble Ruhr Im Musikprojekt „STRINGS OF SOUL“ auf den Oudspieler Raed Khosaba aus dem Irak trifft. Dabei entstehen eine faszinierende Klangwelt und eine musikalische Verbindung von Musiker*innen westlichen und orientalischen Stils, die alle Grenzen überschreitet. Unterschiede finden zusammen und entwickeln eine neue musikalische Sprache, die von Heimat und Zusammengehörigkeit erzählt.
Das zweite Programm am 06.10.2019 gestalten Nikola Komatina (Akkordeon) und Rainer Maria Klaas (Klavier). Dieses Konzert ist dem Bochumer Komponisten Stefan Heucke zum 60. Geburtstag gewidmet und verbindet Heuckes Werk „Heimat“ mit Leoš Janáčeks „Auf verwachsenem Pfade“ in einer Bearbeitung von Stefan Heucke. Janáčeks Werk ist autobiografische Musik. Der Komponist befand sich zur Zeit der Entstehung des Werkes in einer tiefen Lebenskrise. Der „verwachsene Pfad“ des Titels spielt auf diese Krise an. Dieser Pfad aber – übertragen auf die Reihe – spielt sich ab zwischen „Aufbrechen“ und „Ankommen“. Der Komponist Stefan Heucke wird zur Aufführung anwesend sein und dem Publikum berichten, was er unter dem Stichwort „Heimat“ versteht – und was das mit „Aufbrechen und Ankommen“ zu tun hat. Das Konzert ist ihm zum 60. Geburtstag gewidmet.
Mit dem dritten Konzert am 03.11.2019 rückt eine musikgeschichtliche Epoche ins Blickfeld, in der sich die Musik aufmachte, das zu begründen, was heute als europäische Musikgeschichte bezeichnet wird. Die aus Tschechien stammende und nun im Ruhrgebiet lebende Sopranistin Dora Rubart-Pavlíková ist mit Michaela Koudelková an der Flöte und Marek Kubát an der Theorbe zu Gast. Zwar steht zunächst die „alte Musik“ im Zentrum, „ankommen“ wird das Konzert aber im „Hier und Jetzt“ mit der Uraufführung eines Werks des Essener Komponisten Nicolás Kretz. Sein neues Werk hat er speziell für das Trio geschrieben.
Dieser Termin ist kostenfrei.