Ab Dezember 1963 saßen 22 Männer in Frankfurt auf der Anklagebank, die zwanzig Jahre zuvor noch im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz an der Ermordung von mehr als einer Millionen Menschen beteiligt waren. Erstmals mussten sich in der Bundesrepublik Deutschland Täter von Auschwitz vor Gericht erklären. Dass es so weit kam, verdankt sich einem Zufall und der Entschlossenheit des hessischen Generalstaatsanwalts Fritz Bauer. Er machte diesen Prozess, in dem über 200 Überlebende aus aller Welt aussagten, zu einer historischen Lehrstunde für die bundesrepublikanische Gesell-schaft. Markus Roth spricht über die Vorgeschichte, den Verlauf und Ausgang dieses wichtigen NS-Prozesses und stellt die Akteure vor. Der Prozess war ein zentraler Wendepunkt in der Geschichte der Bundesrepublik und ihrer Haltung zu den NS-Verbrechen und Tätern. Markus Roth bettet den Prozess in das gesellschaftliche Klima der Zeit ein, das geprägt war von Beschweigen und Leugnen, aber auch von Aufbegehren und kritischen Fragen an die Tätergeneration.
Veranstaltungsreihe "Auschwitz vor Gericht" anlässlich 60 Jahre Frankfurter Auschwitzprozess von Stadt Gelsenkirchen, Institut für Stadtgeschichte, Justizzentrum Gelsenkirchen und triastheater.
Dieser Termin ist kostenfrei.