Vortrag, 13. März 2025, 19:00 Uhr - 21:00 Uhr, Online
Wie problematisch oder politisch wichtig ist Telegram? Der Messenger – eine Mischung aus Facebook, WhatsApp und dem Darknet – hat mutmaßlich mehr als eine Milliarde Userinnen und User sowie viele Fans. Allerdings auch viele Gegner. Die Politik klagt, dass Telegram nur widerwillig mit Behörden zusammenarbeitet. Der Messenger sitzt als einer der wenigen großen Onlinedienste nicht in den USA und ist eine berüchtigte Einkaufsmeile für Drogen, eine Fake-News-Schleuder und Hassmaschine. Er wird gleichermaßen von militanten Nazis, rechten Influencern und Terrorgruppen genutzt. Die Verhaftung des Telegram-Gründers Pawel Durow im Spätsommer feierten viele deshalb voreilig als fast epischen Sieg des Guten gegen das Böse. Doch das greift zu kurz. Auch Menschenrechts – und Klima-Gruppen nutzen hierzulande den Dienst. Vor allem im Ausland ist Telegram ein unverzichtbares Werkzeug der Opposition und wird deshalb gerade von autokratischen Regierungen oft und gerne zensiert. Was weiß man über die Hintergründe, wie sehen die Mehrheits- und Machtverhältnisse aus und wie finanziert sich der Messenger? Ist er „gut“ oder „böse“ oder sehr viel dazwischen? Wie anonym und unabhängig ist er tatsächlich? Und wie lässt sich Telegram trotz aller Probleme sinnvoll nutzen?
Stefan Mey ist freier Technologiejournalist in Berlin und hat Soziologie sowie Medienwissenschaften studiert. Er hat u. a. ein Sachbuch über das Darknet geschrieben («Darknet: Waffen, Drogen, Whistleblower») sowie über die nichtkommerzielle Digitalwelt («Der Kampf um das Internet»).
Für den online Vortrag wird als digitales Konferenztool die Plattform ""Zoom"" genutzt. Die Zugangsdaten werden mit der Anmeldebestätigung per Mail zugeschickt. Technische Voraussetzungen sind ein internetfähiges Endgerät mit Lautsprechern oder Kopfhörern.
Online-Anmeldung erforderlich (Kursnummer 2511040)
Dieser Termin ist kostenfrei.