Am 16. November 2012 fand im Wissenschaftspark eine vom Institut für Stadtgeschichte (ISG) veranstaltete ganztägige Tagung über die Künstlersiedlung Halfmannshof unter Beteiligung auswärtiger Wissenschaftler statt. Teilnehmer waren neben Prof. Dr. Goch und Dr. Holger Germann als Referenten des ISG, Dr. Christian Fuhrmeister vom Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München, Christoph Dorsz M.A. von der Folkwang Universität der Künste in Essen und Reinhard Buskies M.A., Kunsthistoriker aus Recklinghausen.In Gelsenkirchen gibt es seit 1931 eine der frühen Künstlersiedlungen auf dem (ehemaligen) Halfmannshof. Nachdem es immer wieder und dann erneut zum 80-jährigen Bestehen im Jahr 2011 öffentliche Diskussionen um die Geschichte der Künstlersiedlung und der dort lebenden Künstler im „Dritten Reich“ gegeben hatte, hat das ISG eine ausschließlich unter historischen Gesichtspunkten erstellte Untersuchung durchgeführt, deren Ergebnisse unter dem Titel „Geht Kunst nach Brot? - Die Gelsenkirchener Künstlersiedlung Halfmannshof und deren Wirken in der Zeit des Nationalsozialismus“ im Essener Klartext-Verlag veröffentlicht wurde.
Die Diskussion ist seitdem weitergegangen, so dass auch eine kunsthistorische Bewertung der damaligen Künstler unumgänglich erschien. Im Anschluss an die nachgewiesene politische und gesellschaftliche Involvierung in den Nationalsozialismus stand eine künstlerische Bewertung noch aus. Es sollte nun die Frage beantwortet werden, ob die geschaffenen Werke der damaligen „Halfmannshöfer“ repräsentativ für die Kunst im „Dritten Reich“ waren und in diesem Zusammenhang auch: Wodurch zeichnet sich die Kunst im Nationalsozialismus aus! Das nun vorliegende Buch „Künstler und Kunst im Nationalsozialismus - Eine Diskussion um die Künstlersiedlung Halfmannshof“ geht diesen Fragen unter Einbeziehung von Kunsthistorikern nach, versammelt neuste Forschungsergebnisse zum Thema und bettet die Institution und deren Repräsentanten der 1930er und 1940er Jahre in das Kunstgeschehen jener Jahre ein.