Wie sieht die Stadt von morgen aus? Um diese Frage geht es im Wettbewerb „Zukunftsstadt“, den das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Wissenschaftsjahr 2015 gestartet hat. Von den einst 52 ausgewählten Städten, Gemeinden und Landkreisen, die in einer ersten Runde gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern, Wissenschaft, lokaler Politik, Wirtschaft und Verwaltung eine nachhaltige Vision 2030+ für ihre Kommune entwickelt haben, waren in der zweiten Runde 20 Teilnehmerstädte übriggeblieben – und Gelsenkirchen war eine von ihnen. Mehr noch: Die „Lernende Stadt Gelsenkirchen – Bildung und Partizipation als Strategien sozialräumlicher Entwicklung“ ist inzwischen als eine von sieben Siegerkommunen in der finalen Runde angekommen. Und jetzt geht es los! Unterschiedlichste Akteurinnen und Akteuren der Stadtgesellschaft werden die insgesamt 16 Bausteinen, die in der zweiten Wettbewerbsphase geplant wurden, in vier Forschungssäulen, den „Reallaboren“, umsetzen.
In den vier Reallaboren „Lernorte und Lernlabore“, „Partizipation im Quartier“, „Digitale Stadt“ und „Stadt und Wissenschaft“ arbeiten Stadtgesellschaft und Wissenschaft Hand in Hand in Fachgruppen zusammen. Darin geht es um Lernorte und neue Bildungsansätze, um Aneignungs- und Beteiligungsprozesse im Quartier, um Digitalisierung und um die Zusammenarbeit mit Wissenschaft. Als Verbundvorhaben mit der FU Berlin und der FH Dortmund werden nun in den nächsten Jahren „Bildung und Partizipation als Strategien sozialräumlicher Entwicklung“ ganz systematisch in den Blick genommen. Die ganze Stadt wird so auch zu einem großen Reallabor. Zusammen mit wissenschaftlichen Partnern werden mit den Bausteinen neue Bildungsansätze erprobt, neue Instrumente getestet und Konzepte erarbeitet – kurz gesagt: es wird experimentiert – und das alles unter dem Ansatz von „Zukunftsbildung“.
Neben der konkreten Reallaborforschung vor Ort, begleitet das Institut Futur der FU Berlin den gesamten Prozess mit Blick auf eine Weiterentwicklung des Beteiligungs-Ansatzes zur Zusammenarbeit Stadtverwaltung und Stadtgesellschaft und Erarbeitung eines für die Stadt Gelsenkirchen nutzbares Instrument „Transfer effektiver Beteiligungsansätze“.